
Familie Mo rk e l1)
(s. Stammbaunj Nr. io).
Von lög t an sitzt eine Familie Morkel, die von Hamburg
stammt, in Stellenbosch. Ein Mathäus, der als Ahnherr angegeben
wird und darnach um 1770 geboren sein-müßte, ist (nach V illie r )
nicht aktenmäßig nachweisbar. Von ihm und seiner Hottentottenfrau
soll die heutige Familie herkommen, die sich ziemlich ausgedehnt
hat. A u ch hier, wie schon bei mehreren angegeben, sieht
man, wie-der-eine Zweig wohlhabender ist, sich mit vornehmeren
anderen Familien verbindet, so hier mit den Diergaarts und Koop-
mans, der andere bescheidener bleibt, mit bescheideneren verschwägert
wird, mit den Witbois, Gertzes,' Boks usw. Das Familienwachstum
ist-ein recht starkes, wenn auch die (ja unvollständige!;
Familienliste ’nur 28 männliche Und 20 weibliche Köpfe in sechs
Familien zählt--
Familie Mouton 2)
(s. Stammbaum Nr. 1).
Nach der Überlieferung der Bastards muß ihr Ahn um 1780
geboren sein, eine Hottentottin geheiratet und einen Sohn Koes
(3= Jakobus) gehabt.haben; ob er selber auch Jakobus hieß, wird
nicht als sicher gewußt. Tatsächlich (V illie r ) ist ein Jakobus
Mouton 1784 und" ein ebensolcher 1792 zu Stellenboscli getauft
worden, Nachkommen von einem früher aus Steen werk bei Ryssel
(Holland) eingewanderten Jacques Mouton.
Die Moutons sind eilig sehr, angesehene, und reiche Familie,
verwandt mit den Beukes (besonders oft), den Gloetes, van Wyks,
Diergaarts. Starke Inzucht ist vermieden, worden. Das Wachstum
der Familie ist ein sehr großes (mein Stammbaum umfaßt offenbar
nur einen kleinen Teil),; die Familienliste enthält 12 selbständige
Familien, mit zusammen 36 männlichen und 26 weiblichen' Mitgliedern
Familie Orlam
(s.'Stammbaum Nr. 18). '
Daß diese Familie, deren Namen bei Europäern im Kapland
nicht vorkommt, vielleicht auch im Mannesstamm auf einen Eingeborenen
zurückgeht, wurde oben schon angedeutet. Die Tradition
ist sehr wenig weit zurückreichend, die Familie sehr klein, mit
Glücksgütern wenig gesegnet, selbst und in ihrer -Verwandtschaft
auf sozial unteren Stufen.
.1) Meist ausgesprochen Mörtel, gelegentlich Murtel, annähernd richtig Morgel.
2) Ausgesprochen Muton und Moton, oft auch Maltun und Malton.
Geschichte der einzelnen Familien.
Familie Schalkwyk 1|
(s; Stämmbaum Nr. 22):
Sehr zahlreich, mit Coetsees, van Wyks, van Zyls schon seit
alters verwandt, saß in der Kapkolonie die Familie Schalkwyk.
Der Vorname Dirk ist sehr häufig. Von einem davon soll die
Bastardfamilie abstammen. Sie scheint schon vor der Einwanderung
nach Rehöboth im Mannesstamm erloschen zu sein, so d a ß 1 ihr
Blut durch weibliche Linien zu den Steenkamps, Morkels und recht
vielfach zu den van W y k s kam.
Familie S leng er2)'
(s. Stammbaum Nr. ’ 1511*1
Über die Herkunft der Slengers ist nichts bekannt, auch die
Bastardtradition sehr gering. Die Familie ist klein geblieben, das
Vermögen und die Stellung recht gering.
Familie Steenkamp
(s. Stammbaum Nr.- 9).
A u s Nieukerk wanderte um 1700 ein Jan Steenkamp in die
Kapkolonie ein (V i llie r ) . Die Bastards entstammen einem Ari,
der um 1800 geboren sein muß — die Akten führen 1773 und
1793 die Taufe je eines A r i in Stellenbosch an. Dieser A r i hat
schon ein Bastardmädchen (keine Hottentottin) geheiratet, die
Tochter des vorhin genannten Buren Dirk Schalkweyk. Deren
beider Enkel, Ari, lebt 63 jährig noch in Rehoboth, er hatte nur
Schwestern, so daß allein auf seinen drei (noch ledigen) Söhnen
der Mannesstamm beruht. Sie sind arm, aber genießen gutes A n sehen
(stärker europäisches Aussehen!) und sind mit vornehmen
Familien verschwägert (van Wyk , Koopman, Beukes).
Familie Vre y
(s. Stammbaum Nr- 19).
Wenn es auch im Kapland eine Familie V re y gibt, ziemlich
verbeitet, läßt sich doch kein Nachweis für einen von den Bastards
als Ahn angegebenen Mann führen. Die Familiengeschichte geht
nicht bis zum Europäer (Büren) zurück. Ein Christian V re y und
seine Frau Sara geb. Röoi sind die ersten, die angegeben
werden, er wird wohl' mit nach Rehpböth eingezogen sein, 'seine
Vorfahren sind unbekannt. Seine Nachkommen sind nicht sehr
zahlreich, ich kenne zwei, die Familienliste noch eine.Familie,,alle
nicht sehr kopfreich, auch in bescheidenen Verhältnissen.
1) Ausgesprochen Skallwei.
2) Oft auch als Slinger ausgesprochen.