
Möchten folgende Blätter anthropologischer Forschung nützlich
sein und weiterhin — des Verfs. beste Belohnung — zu exaktem
Bastardstudium anregen.
Auch der ethnographische und historische Teil ist vielleicht
willkommen — jener versucht das Bastardvolk zu zeichnen, wie
es 1908 lebte, vielleicht auf dem Gipfel seines Daseins als Volk.
Seitdem ist die Eisenbahn durch das Bastardland gelegt, Minenbetriebe
kommen in Gang — ob sich die Nation politisch und bioanthropologisch
wird halten können, ist sehr die t r a g e . Sollte sie
untergehen als solche, sollte es auch hier wie anderwärts eine halb-
und ganzfarbige unentwirrbare, proletarische Schicht unterhalb der
europäischen Bevölkerung geben, wäre für die Zukunft natürlich
auch hier anthropologisches Studium unmöglich — dann sei folgendes
Buch ein kleines Denkmal für ein reines echtes Bastardvolk —
wie es war!
Daß die Reise nach Südwestafrika, für die ich der Humboldt:
Stiftung der Königl. preuß. Akademie der Wissenschaften dauernd
aufrichtigsten Dank bewahren werde, erfolgreich war und daß ich
mit Freude heute an die Rehobother Zeit zurückdenken kann,
dafür möchte ich denen allen danken, die mich draußen so liebenswürdig
unterstützten und förderten, an erster Stelle Herrn Missionar
B le c h e r in Rehoboth, der gütigen Vermittlung, der Rheinischen
Missionsgesellschaft in Barmen, dann weiter in Rehoboth den
Herren Oberleutnant H ö ls c h e r und K . Reg.-Tierarzt Dr. S c h o b e n ,
endlich den Kaufleuten Herren H e n k e r t , H ü lsm a n n , K e s s l e r ,
S i c k e l und W a r fe im a n n , für viele Auskünfte, Herrn K e s s l e r
insbesondere für Überlassung von drei Bildern, den Figuren 11, 12, rß
im ethnographischen Teil, ebenso Herrn Missionar a. D ..H e idm an n
für gütige Übermittelung von Auskünften und seines Bildes. Nicht
zum wenigsten möchte ich herzlichen Dank auch hier meiner lieben
Frau aussprechen, d ie . selbstlos mir langen Urlaub gab.
Endlich ist es mir eine Freude, meinem .Herrn Verleger auch
an dieser Stelle für alle seine gütige Fürsorge um dieses Buch verbindlichst
zu danken.
W ü r z b u r g , den 31. August 1912..
Eugen Fischer.
Inhalt.
Seite
Einleitung .............................................. 1
I. TEIL.
Das Bastardland.
1. Aufbau und Gliederung des L a n d e s ................................5
/ ■ z. Pflanzen- und Tierwelt . . . . 9
3. Besiedelung und Wirtschaftsformen ...................................... 10
II. TEIL.
Entstehung und Geschichte des Rehobother Bastardvolkes.
1. Entstehung der „Bastards“ . . . . . . . . . . 15
2. Geschichte der Bastards bis zur Ankunft in Rehoboth (1870) 23
3. Wirren und Kämpfe bis zur tatsächlichen Errichtung der
deutschen Herrschaft (1893!)-. . . . . ; . . . . 3 1
4. Unter deutschem Schutz ...................................................... 36
■5. Geschichte der einzelnen Familien ......................................41
S './Hll. TEIL.
Anthropologie der Bastards.
A. Anthropographie . 57
1. Ziel, Material, Untersuchungsmeth'oden . ." . . . . 57
2. Gruppenbildung und Vergleichsmaterial.........................60
3. Anthropographische Ergebnisse......................................... 65
Körpergröße . . . . . . . . . .... ......................65
Fêttpolster und F ettsteiß...............................................66
>§ Proportionen von Rumpf und G lie d e rn ............................. 68
Kbpf und Gesicht ...........................7 1
Lidspalte und deren Umgebung....................................83
N a s e ..................................................... 9°
L ip p en ..................................................................................9 2
O h r ...................................................... 94
Haut ..................................................................................100
H a a r .............................................................................. 103
Augenfarbe .................................................... 115