
V e r z e i c h n i s d e r a u ß e r o b i g e n S t am m n am e n im R e h o b
o t h e r B a s t a r d v o l k v o r k o m m e n d e n F am i l i e n n a m e n 1.
(Liste nicht vollständig.)
Balli Gubas ( = Kubas?) Mac Nap
Bam Guimann Meyer
Besch* Gumpel(=Gumpert?) Minis
Binar Hanse* Mögle
Boes Heikamp* Okis*
Breds Herero* Philipps (=V e lleps? )
Breil Jantze Platt*
Buis* Job Reedman ( = Riet-
Campeil* Johr mann ?)
Carew (== Karoo)* Johrmann Reutin*
Denk Jossop Ritter
Detoi ( = de Tooi) Isaak Rooi
Eisenmack* K a v e r van Sassi ( = Fasasi ?*)
Fertim* Keibib* ' Saul
Fledermaus* Knittel Schaal
Förster (v. Koi* J jR o o i? ) Schluck w erd er
Friederik K r ie l (oder Grill?) Smit (— Smith*)
Frieslar Kubas ( = Gubas?) Tendag*
Gertze Kümmel Velleps ( = Philipps)
Grill ( = Kriel.?) Louw (Lo) W ethe
Goldammer Lenks Wustrich
Gollia Lukas* ( = Wes trich)"
Unter diesen 61 Namen sind solche, die schon recht früh
ins Bastardvolk eingingen, einige vielleicht (aber nicht sicher fesU
stellbar) schon kurz vor dem Einrücken in die heutigen Wohnsitze
(z. B. Mac Nap, Isaak, Meyer, Westrich), die Mehrzahl sind
erst in jüngster Zeit in die Bastardierung eingetreten. Der Herkunft
nach sind die überwiegende Mehrzahl Deutsche* einige wenige
Buren und einige Engländer kommen dazu. In den „alten Kap-
schen Familien“ des Villiersschen Registers steht fast keiner davon.
Die Familie Gertze geht auf einen aus der Kapkolonie stammenden
Halbblutmann zurück, den die Missionare H ah n und
K le in s c h m id t als Diener und Gehilfen mitgebracht haben, seine
Herkunft und Rasse ist dunkel. Namen wie Fledermaus (Überi)
Die mit * bezeichneten Namen sind meinen eigenen. Forschungen nicht begegnet,
ich entnahm sie einer mir gütigst vom Herrn Distriktschef zur Verfügung gestellten
Liste, die den Anfang einer Volkszählung und -Aufnahme bildet. Die Schreibweise
ist hier meist einfach nach dem Gehör, die- Bastards selbst sprechen aber die
Namen recht verschieden aus.
setzung des betreffenden Hottentottenwortes), Gubas, Heikamp,
Herero, Keibib, Minis, Okis, Tendag(?) deuten entweder auf nichteuropäische
Herkunft der betreffenden männlichen Ahnen, so daß
hier wohl auch von Vaterseite hottentottisches und Neger (?)blut
ins Bastardvolk kam, oder aber auf uneheliche Abkunft und
Führung des hottentottischen Mutternamens. Sicheres läßt sich
darüber nicht sagen. — Durch diese Untersuchung der Familien
ist zunächst ziemliche Sicherheit gewonnen über die rassenmäßige
Herkunft der Bastards. Von Vatersseite her stammen also die
Bastards von Europäern ab. Die rassenmäßige Charakterisierung
dieser Europäer ist aber natürlich sehr schwer; es sind ganz außerordentlich
überwiegend Niederdeutsche; man darf annehmen, daß
also die nordische Rasse überwiegt.
Welches ist nun die Mutterseite?
Da wissen wir natürlich lange nicht so viel, aber man kann
doch ein ungefähres Bild bekommen. Wie oben auseinandergesetzt
wurde, hatten zur Zeit der ersten Bastardehen die kap-
holländischen Männer, die ohne weiße Frau blieben, die Wahl
zwischen Hottentottinnen und Sklavinnen. Sklaven waren aus
den verschiedensten Gebieten importiert und in sehr großer Zahl
vorhanden. Sie werden mit an Gewißheit grenzender Wahrscheinlichkeit
nicht in Betracht kommen. Einmal spricht die Tradition,
die ich oben als recht treu und zuverlässig erweisen konnte, nur
von Hottentottenfrauen. Ab e r innere Gründe sprechen im gleichen
Sinne. Das außerordentlich stärk ausgeprägte Selbstbewußtsein
und der Rassestolz der Buren, auch der kulturverachtenden Treckburen,
hat ihnen ganz gewiß die Wahl einer Hottentottin zur
dauernden Gefährtin unendlich viel leichter gemacht als die einer
Sklavin. Die Sklaven waren selbstverständlich verachtet, Ware,
recht- und besitzlos. Die Hottentotten dagegen nahmen, wie oben
dargetan wurde (S. 18), eine — natürlich für Eingeborene! — hochgeachtete
Stellung ein, waren selbständig und frei, kämpften Seite
än Seite mit den Buren gegen die Buschmänner. Ab e r sie hatten
auch Besitz; sie hatten Herden, Vieh, sie hatten auch gewisse
Weiden wenigstens in tatsächlichem Besitz (das ganze Land war
ja eigentlich herrenlos), ein Hottentottenmädchen war unter Umständen
auch eine, „gute Partie“^® Endlich waren die Sklaven
auch vor allem in den Städten und kaum oder gar nicht oben am
Orange, im Weidegebiet. Alles spricht also dafür, daß die Überlieferung
recht hat, wenn sie nur von h o t t e n to t t i s c h e n A h n frauen
spricht.
Von welchen Stämmen diese Hottentottinnen kamen, ist nicht
bekannt, läßt sich auch nicht vermuten. Es gelingt heute nur noch