
Ich füge dazu, daß es ihnen meiner Meinung nach zurzeit zu
gut geht, daß sie zu viel Schutz haben. Das wird zunächst den
dortigen Farmern und Kaufleuten aus der Seele gesprochen sein,
denn denen ist es nicht zu verdenken, wenn sie Deute im Besitz
von sehr gu t em Land und viel Vieh sehen, die ihnen selber
wirtschaftlich unterlegen sind. Ich gehöre nicht zu denen, die demgegenüber
von walten müssender Gerechtigkeit gegen den freien
Bastardstamm und Dankbarkeitspflicht von 1904/05 her sprechen.
Gerechtigkeit braucht nicht in künstlichem Schutz zu bestehen und
1904/05 haben sie ihre Pflicht getan, nicht mehr — und diese nur,
weil die Maßgebenden ihren Vorteil dabei sahen. A b e r es steht
der Vorteil der Gesamtkolonie gegen den einer Anzahl einzelner
Kolonisten, wenn wir die Bastards hegen. Ich sagte, es geschieht
eher zu viel, weil ich überzeugt bin, daß etwas weniger Unterstützung
sie zu mehr Tätigkeit anregen würde, es geht dem Volk
zu gut, es genießt seinen Reichtum und faulenzt — nur des Lebens
Zwang würde sie zu etwas mehr Arbeit .anregen. Es sind eine
Menge Einzelvorschläge gemacht — es ist meines Amtes nicht,
auf sie einzugehen, das ist Sache der Kolonialpolitiker. Ich will
n u r soviel hier andeuten, als ich als Naturwissenschaftler verstehen
kann.
Also man gewähre ihnen .eben d a s Maß von Schutz, was sie
als uns gegenüber minderwertige Rasse g e b r a u ch e n , um dauernden
Bestand zu haben, nicht mehr und nur so lange, als sie uns
nützen — sonst freie Konkurrenz, d. h. hier meiner Meinung nach
Untergang! Der Standpunkt klingt fast brutal egoistisch — wer
den Rassebegriff, wer die oben im Abschnitt „Psychologie“ dar-
gelegten Punkte zu Ende denkt, k ann nicht anderer Ansicht sein.
Darnach ergibt sich also auch in ihr em Interesse, daß sie für uns
„Eingeborene“ sein und bleiben müssen.
Unendlich viel mehr aber als dieses Wohl und Wehe des
Bastardvolkes bedeutet für die Frage, ob man sie als „Eingeborene“
belassen soll, unseren eigenen Volkes Gedeihen.
Wenn die Bastards irgendwie dem Weißen gleichgesetzt
werden, kommt g an z u nw e i g e r l i c h Ho t t e n t o t t e n b lu t in die
we iß e R a s s e . A u f die Dauer könnte das auf keine Weise vermieden
werden. Noch wissen wir nicht sehr viel über die W ir kungen
der Rassenmischung. A b e r das wissen wir ganz sicher: Au s nahmslos
jedes europäische Volk (einschließlich der Tochtervölker
Europas), das Blut minderwertiger Rassen aufgenommeri hat •— und
daß Neger, Hottentotten und viele andere minderwertig sind, können
nur Schwärmer leugnen — hat diese Aufnahme minderwertiger E le mente
durch geistigen, kulturellen Niedergang gebüßt. Daß einzelne
Mischlinge persönlich hochwertige Individuen sind — Amerika
hat viele .solche . Paradefälle — * widerspricht dem auf keine Weise,
wie oben gezeigt wurde. Diese Fälle sind heutzutage, wo wir die
M en d e lsch en Regeln kennen, zu erwarten, aber ebensoviele ganz
wertlose Individuen sind zu erwarten und das Gros als minderwertig.
Das gilt nun nicht nur für das Bastardvolk, sondern für jedes
Halbblut, das von Europäern aus Negern, Hottentotten u. a. g e zeugt
wird, ich schließe auch die sämtlichen, auch polynesischen,
Südseeyölker ein; eine Verbesserung unserer Rasse ist durch solche
Kreuzung unmöglich, eine Verschlechterung, im günstigsten Falle
nur durch disharmonische Anlagen, sicher zu gewärtigen.
Die Einzelbeweise dafür bedürfen nicht der Ausführung.
Spanien, Portugal, das ganze lateinische Amerika sind abschreckenste
Beispiele, auf viele Verhältnisse im römischen Kaiserreich, dann
im mittelalterlichen Sizilien, heute in Indien und Inselindien, auf
Nordafrika könnte man hinweisen. Ich halte die Tatsachen für
schlagend. A b e r wenn auch nur die Wa h r s c h e in l i c h k e i t , ja
die bloße Mö g l i c h k e i t bestände, daß Bastardblut unsere Rasse
schädigt, ohne daß dem auf der anderen Seite eine gute Chance
gegenüberstände, daß es uns verbessere, m u ß j ed e A u fn a hme
v e rh in d e r t werden. Ich halte diese Sachlage für so absolut klar,
daß ich einen anderen Standpunkt eben nur als den vollkommenster
biologischer .Unkenntnis ansehen kann.
A u f die ethische Seite, auf die rechtliche Seite der Frage,
w ie das im einzelnen zu regeln ist, brauche ich hier nicht einzugehen
hier handelt es sich geradezu um den B e s t a n d — ich
sage das in vollem Bewußtsein — unserer Rasse, das muß in
jeder Beziehung der oberste Gesichtspunkt sein, da haben sich
eben ethische und rechtliche Normen darnach zu richten -— oder
aber — falls man das als Unrecht gegen die farbige Bevölkerung
empfindet |§j- w eg mit der ganzen Kolonisation, denn die ist natürlich
von einem ewigen Friedens- und Gleichheitsstandpunkt aus
Unrecht, glücklicherweise herrscht nicht dieser, sondern eine g e sunde
Expansionskraft des Stärkeren.
Darnach erübrigt auch jedes Wort über die sog. Mischehenfrage.
Möge Gesetzgeber und Verwaltung sehen, wie man die
Einzelverhältnisse regelt, dem anthropologisch gebildeten Patrioten
kommt es nur auf eines an: nicht ob sich Mischlinge bilden,
sondern nur, daß sie unter allen Umständen Eingeborene bleiben.
Man hat gelegentlich auf die Buren und ihren großen Rassestolz
hingewiesen — mit Recht — (Leutwe in z. B.) und man hat
gesagt, sie hätten sich rein gehalten, weil sie fast keine Mischlinge