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tus^ ich habe aber nun durch genauere Vergieichung
gefunden, dafs mein Phyllostomus
maximiis mit Phjllost. hastatum Geoffr. identisch
ist, und berichtige defshalb hier diesen Irrthum.
Marcgravßs Beschreibung seines Audira
acu ist zu unbestimmt, um sagen zu können,
ob auch er das hier von mir erwähnte
Thier vor sich hatte denn seine Worte passen
auf viele Blattnasen. Azards Chauve-Soiiris
troisihiie ou Ch. S. brune hat viel Aehnhch-
Ivüit mit der meinigen, doch ist die letztere bedeutend
gröfser und hat einen deutlichen
.Schwanz, welcher zwar unvollkommen und nur
angedeutet ist, von dem spanischen Schriftsteller
aber gewifs nicht übersehen worden wäre. —
Da man von dieser Blattnase in keinem zoologischen
Werke eine genaue Beschreibung noch
eine gute Abbildung fand, so hielt ich sie, wie
gesagt, anfänghch für verschieden von dem hastatus,
habe aber jetzt eine genaue Beschreib
bung nach dem Leben miigetheilt, und ich hoffe,
dafs meine gegebene Abbildung der Natur näher
kommt, als irgend eine der früher von diesem
Thiere bekannt gemachten. Es ist also Phyllostoma
hastatum das Guandirä des östlichen
Brasiliens und wahrscheinlich das Andira - acd
¿j des Marcgrave, —
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Das Guandirä lebt wahrscheinlich in allen
von mir besuchten Theilen des östlichen Brasilien's,
doch habe ich dieses Thier erst am Mucuri
und zu Villa Ficoza am Pcruhype^ Caravellas
u. s. w. näher kennen gelernt. — Sie
fliegen in der dämmernden Abendluft hoch und
kräftig umher^ obgleich nicht sehr schnell^ und
£;leichen alsdann den Eulen an Gröfse, -— Oefiers
kommen sie bei geöffneten Fenstern in die
Zimmer, und besonders zu Filla Ficoza haben
wir auf diese Art mehrere von ihnen gefangen,
sie verursachen alsdann ein lautes Geräusch an
den Wänden. -— Am Tage verbergen sich diese
Thiere in der Nähe der Wohnungen zwischen
den Blattstielen der Cocospalraen;, in den Wäldern
aber in hohlen Bäumen und belaubten
Baumkronen*
In ihren Mägen fand ich Ueberreste verschiedener
Arien von Insecteu; aber nie Spuren
von genossenem Blute 5 dennoch aber ist es gewifs
H dafs die hier beschriebene und manche
andere Art der Blattnasen das Blut der Thiere
saugen. Ich habe nie eine solche Fledermaus
in dem Momente des Saugens überrascht^ wohl
aber bei Mondenschein und in der Dämmerung
beobachtet 5 wie diese grofsen Thiere in Menge
unsere grasenden Lastthiere mit starkem Flü-
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