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tet zu seyn^ man findet es südlich von Rio dt
Janeiro^ in Paraguay, und nach Azara selbst
noch südlich vom La Plata-Slxome, — Nördlich
hinauf bewohnt es ganz Brasihen mu
vielleicht Guiana. — Dieses kleine muntere
Geschöpf wird im östlichen Brasilien Preydi
genannt^ es lebt daselbst überall in Menge, besonders
da wo dichtes Gras und andere niede
re Pflanzen die Erde bedecken, ferner unter
dichten Hecken an den Wegen, in den gedrängten
Zuckerpflanzungen und Gebüschen
Es soll eins bis zwei Junge werfen^ wie die
Indier versichern» •— Es ist ein schnelles Thierchen
, indessen leicht zu schiefsen, besonders
wenn man es auf dem Anstände erwartet. W\i\
haben es an dicht bewachsenen Waldbächen!
und an Flufsufern in der Nähe der Pflanzun
gen oft häufig angetroffen. — Die Eingebornen
essen sein Fleisch^ welches jedoch weiclilieh
ist. — Man zähmt diese Thierchen unt
sie gewöhnen sich alsdann an alle Arten von
Hauskost. Ihre Haut ist^ wie die der Cavü
Cohaya^ äulserst dünn^ weich und gebrechlich,
kann daher durchaus nicht benutzt werden. —
Das Preyä hat in der Gestalt und Lebensart
so viel Aehnlichkeit mit unserem sogenannten
Meerschweinchen {Cavia Cohaya^ Linn,^
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dafs man wohl glauben sollte ^ dieses stamme
von jenem ab^ Marcgrave fand das Cohaya
in PernambucOj doch sagte er nicht, dafs es
daselbst wild gefunden werde, welches auch
nie der Fall ist. Es scheint dieses also das in
dem gezähmten Zustande ausgeartete Preyä zu
seynj denn dafs die weit mehr unförmliche,
plumpe, schwerfällige Gestalt in dem gezähmten
Zustande bei vielen Thieren sich bald einzustellen
pflege, ist eine überall in der Natur
begründete Thatsache. — Eine genaue Vergleichung
der inneren Theile beider Thiere, besonders
ihres Knochengebäudes, wird hier viel
entscheiden, und es wird nicht schwer seyn,
eine solche anzustellen^ — In der von mir
bereisten Gegend ist mir Cavia Cohaya nicht
zu Gesichte gekommen, dennoch kann ich nicht
behaupten, dafs man sie in den Städten nicht
wirklich vorfinden vyürde^ —
Unter den wilden Preyas findet man in
der von mir bereisten Gegend keine Spur von
Abarten in der Farbe. —
Pennant scheint in seiner Benennung
Piock-Cavy dieses Thier mit dem nachfolgenden
verwechselt zu haben 5 denn man findet
das Preyä nicht in den Felsen, wohl aber die
nächstfolgende Art, —•
II. Band. 30
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