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und wagt sich selbst an das Reh, welches sie
oft bis in die Nähe der menschlichen Wohnungen
verfolgt haben soll. — Sie läuft zwar
nicht besonders schnell, hält aber sehr lange
die Spur des angejagten Thieres ein, wodurch
sie dasselbe oft ermüden und fangen soll. Man
will gesehen haben, dafs sie ein Reh müde
jagte, und als sich dieses aus Ermüdung niederlegte,
dasselbe lebend anfrafs. — In die
Ilühnersiälle bricht die Hyrare wie unser Marder
und Iltis ein, beilst die Kopfe ab und
saugt das Blut aus. —•
Sie wirft, nach der Versicherung der brasilianischen
Jäger, besonders der Botocuden,
drei bis vier Junge, welche sie gewöhnlich in
einem hohlen Stamme oder Baumaste verbirgt.
Finden die Hunde die Spur dieses Raubthiers,
so bäumt es gewöhnlich bald, und wenn
man zeitig genug hinzukommt, so ist es leicht,
dasselbe von dem Baume herab zu schiefsen.
Oefter fängt man die Hyrare bei dunkelen
Nächten in den Schlagfallen oder Mundeos,
wenn sie im Walde umher läuft, zu Morro
cCArara liefe] ten uns diese Fallen in einigen
Wochen vier dieser Thiere. — Aus der Haut
bereitet der brasilianische Jäger Regenkappen
für die Gewehrschlösser. Die Botocuden
essen das Thier, ziehen aber zuvor nicht die
Haut ab, sondern sengen sie im Feuer, wie sie
es bei allen erlegten Thieren zu halten pflegen.
Azaras Abbildung scheint die beste von
dieser Thierart bisjetzt bekannte zu seyn, ei
ne höchst schlechte, mit vöUig verunstaltetem
Halse (wahrscheinlich nach einem sehr schlecht
ausgestopften Exemplare) findet man in den
Schriften der Wernerian Society^ Vol. III.
pag. 440, unter der Benennung Viverra poliocephalus.
G ß 72. i 6. L u t r a,
F i s c h o t t e r .
Die Fischottern bilden ein über die meisten
Länder unserer Erde verbreitetes Geschlecht
der Raubthiere, welches die Flüsse
bevölkert und den mit Schuppen bedeckten
Bewohnern derselben nachstellt. Ihr Gebifs
ist stark, der Schädel sehr flach gedrückt, der
Körper schmal verlängert, fett, mit langem
Ruderschwanze und kurzen, starken, mit
Schwimmhäuten versorgten Füfsen versehen,
daher vollkommen zum Schwimmen und zu
der Lebensart im Wasser eingerichtet.
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