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sogleich kläglich schrie, wenn ich mich nur einen
Augenblick von ihm entfernte. Gezähmt
sind diese Thiere unangenehm, sehr träge, traurig,
grämlich, lästig durch ihre knarrend röchelnde
Stimme, welche die Jungen auf eine unangenehme
Art beständig hören lassen, und
durch ihre grofse belästigende Zutraulichkeit.
Ihre Hauptkunstfertigkeit ist das Klettern; denn
wenn dieses gleich nicht besonders schnell von
statten geht, so geschieht es desto sicherer; dabei
spielt der starke Greifschwanz die Hauptrolle.
— Ulloa erzählt und giebt sogar die Abbildung
einer komischen Fabel, dafs nämlich
die Affen, wenn sie von dem einen Ufer eines
Flusses das andere erreichen wollen, einer an
den andern sich anhaltend eine Kette bilden
und sich schaukelnd auf diese Art hinüber zu
werfen suchen. Solche Erzählungen passen jetzt
schon nicht mehr in unsere aufgeklärte, besser
mit der Natur der Thiere vertraute Zeit. — v.
Humholdt selbst sagt, dafs der Araguato, um
nach einem anderen Baume hinüber zu gelangen,
sich an seinem Schwänze schaukele, es ist
mir und meinen Jägern bei häufiger Beobachtung
dieser Thiere nie etwas Aehnliches vorgekommen.
— Von einem hohen Baume herab geschossen,
befestigt sich der Guariba oft im Vor-
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beistreifen mit dieser fünften Hand, und mit
dem Tode ringend bleibt er oft noch Stunden
lang an diesem Schwänze befestiget hängen.
Die Jäger müssen bei der grol'sen Höhe der tropischen
Bäume oft eine bedeutende Anzahl von
Schüssen thun, ehe sie einen solchen Affen erlegen
5 denn bei den ersteren derselben kriechen
sie in die höchste Spitze des Baumes, auf welchem
sie sich befinden, und nur die langen Taguarís
oder brasilianischen Röhre, in welche
man eine starke Ladung von schweren Schroten
wirft, erreichen sie alsdann, unsere europäischen
Doppelflinten verschwenden bei dergleichen Affenjagden
gewöhnlich sehr viel Pulver und
Blei. — Die Wilden schiefsen die Guariba's
mit ihren langen Pfeilen und klettern oft auf einen
nahen Baum, um sie besser erreichen zu
können. — Verwundet lassen die Affen gewöhnlich
ihren Urin oder ihre Excremente fallen.
Dohrizhofer erzählt in seiner Geschichte
der Abiponer, dafs die angeschossenen Affen
ihre Hand auf die Wunde drückten, allein man
wird nun wohl davon zurückgekommen seyn,
diesen Thieren mehr als thierischen Verstand
zuzutrauen.
Das Fleisch der Brüllaffen ist ziemlich wohlschmeckend
und giebt besonders kräftige Brül
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