i . iv
I '"í
' . 1
t «
i'l, 'a
' 'H " I '
» , 1 i, -
• ' ^
mm
602
über diesen Gegenstand in Erfahrung habe
bringen können.
1. M. americanus, Desm.
D e r americanische Manat i , Seekuh.
Fexe-Bai der Brasilianer.
Der americanische Manati lebt in den brasilianischen
Flüssen, dennoch habe ich, aller
angewandten Bemühungen ungeachtet, kein solches
Thier im vollkommenen Zustande zu Gesicht
bekommen.
Er lebt in der von mir bereisten Gegend
2wischen Rio de Janeiro und Bahía nur noch
in den Umgebungen des Flusses S. Matthaeus,
und geht zuweilen aus diesem durch die See
längs der Küste hin in den Flufs Alcohaca *).
Bei S. Matthaeus lebt er in dem Flusse und
in einer grofsen, mit demselben in Verbindung
stehenden grasreichen Lagoa, welche sich weit
*) Nac'h V. Humboldt (Voy. au nouv, conU T. TT. p. 606) giebt
es an einigen Stellen der americanisclien Meere süfse Quellen,
und liier halten sich, die Manatis auf. Die Bewohner
von Alc.obaca versichern, der Manati scheue das Salzwasser
nicht, um von einem Flusse in den anderen zu gelangen,
603
südlich nach dem Quartel de Juparandn hinab
ausdehnen soll. Sie ist mit manchetiei
Pflanzen und Grasarten durchwachsen, welche
die Nahrung dieser unförmlichen Thiere ausmachen.
— liier schiebt der Jäger leise sein
Canoe umher, spähet das grasende Thier aus
und harpunirt es. — Zu Matthaeus lebte
zu der Zeit meiner Anwesenheit ein Mann,
der in dieser Art von Jagd sehr geübt war,
und alljährlich mehrere Manatis fieng, — Im
Jahre 1815 hatte er sieben Thiere dieser Art
erlegt und unter diesen ein weibliches, welches
14 Mann kaum fortzuziehen vermochten.
Der unförmUche Körper des Manati, der beinahe
so dick als lang ist, da er die Gestalt einer
Blase haben soll, verdünnt sich gegen den
Schwanz schnell. Der Kopf ist klein, ganz besonders
aber das Auge. -— Die Haut ist aschgrau
und nur mit wenigen Borsten besetzt, dabei
sehr stark. Solche Thiere geben sehr viel
Thran, auch hebt der Landmann in Brasilien
den massiven ausgehöhlten Knochen als officinell
häufig auf, den man unter der Benennung
des Lapis manati kennt und oft theuer
bezahlt. —•
Siehe Bhmunhach Handb. der vergl, Anatomie, pag. 384.