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deutlich und dunkel abgesetzten Kehlstreifen,
welche sich bei allen diesen Katzen höchst regelmälsig
immer gleichartig wiederfinden. —
Diese Streifen sind zum Theil in der Abbildung
des Herrn Fr. Cuvier angedeutet, allein
in einem weit schwächeren Grade, als bei den
von mir beobachteten Thieren. Sollte Felis ,
mitis mit dem Mbaracaya identisch seyn, so
wäre das von Herrn Cuvier abgebildete Thier
ein sehr junges gewesen, welches viele Verschiedenheiten
von meinen männlichen Thieren
zeigt. Eine möglichst genaue Darstellung
der Färbung des Mbaracaya wird sich in meinen
Abbildungen zur Naturgeschichte Brasiliens
finden.
Der Mbaracaya lebt in allen grofsen Wäldern
von Brasilien und ich habe ihn vorzügh
c h am Mucuri, yJlcobaca, Peruhype^ Belmonte
und in dieser Gegend beobachtet, ob es
gleich nicht zu bezweifeln ist, dals er überall
vorkommt. Er geht, wie wir schon durch
Azara wissen, ziemlich weit südlich hinab, ob
er aber in Chili vorkommt, ist nicht bestimmt,
Zu Morro d'Arara am Mucuri fingen wir in
Zeit von vier Wochen vier dieser Katzen in den
Schlagfallen, wenn sie bei dunkelen Nächten
am Ufer des Flusses wahrscheinlich den Paca's,
Aguti's und Capybara's nachgestellt hatten.
—
In dem Magen des einen dieser Thiere
fand ich ein noch ziemlich unverdautes Aguti. —•
Der Mbaracayá streift weit umher und ist
ein kühnes Raubthier, alles Lebende, was er
bezwingen kann, wird von ihm verzehrt, ein
\eh vermag er zu fangen, und selbst die Bäume
besteigt er. •— Haben die Hunde ein solches
Thier gefunden, so bäumt es sogleich und
wird leicht herabgeschossen, — Die Neger
und selbst einige Urbewohner essen das Fleisch,
obgleich diese Thiere, wie alle Katzen, einen
etwas unangenehmen Geruch von sich geben.
— Aus dem schönen Felle, welches für
'ferdedecken zu klein ist, bereiten die brasiianischen
Jäger Regenkappen für ihre Gewehrschlösser.
—
4. F. mac roura .
Die Ideine oder langgescliwänzte Tigerkatze.
Kr. Oberkörper fahl grauröthlicli; Unterkörper
iveißlich; beide unregelmäfsig graubraun oder
schwarzbraun, zum Theil fast augenförmig gefleckt;
auf dem Oberhalse fünf dunkle Längsstreifen,
an der Stirn zwei schwarzbraune Streijeuy
dazwischen Puñete', an den Seiten des Kopfs
zwei dunkele Längsstreifen; unter der Kehle ein
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