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unil in dieser Hinsicht leicht Abänderangen vorkommen
können.
Z u Seite S71. Kach Langsdorf soll Coluher poecilogyrus
eine Geschlechts - Verschiedenheit von Coluher
Mrrrcimi seyen; allein ich bin vollkommen überzeugt,
clafs beide Arten verschieden sind.
Zu Seite 428. Es ist nxm erwiesen, dafs das Gift
der von mir erwähnten todten Jararaca noch schaden
konnte; dcim Desrnoulins (s. dessen nachfolgend citirte
Abhandl. im Journal de Physiol.) sah an dem Gifte
einer schon seit 4 Tagen getodteten Viper die damit ver-
U'undeten Vögel schnell sterben.
Zu Seite 429. Ueber die Backenöffnung der Giftschlangen
besitzen wir nun einige Arbeiten. Desrnoulins
{Journal de Physiologie Vol. IV. p. 264.) fand, dafs
der Nerve des fünften Paares besonders ausgebildet ist
und sich zum Theil in der Backenhohle verbreitet, die
also wahrscheinlich zum Gerüche dient. Nach seinen
Untersuchungen befindet sich keine andere Giftdrüse in
dem Kopfe der Schlangen, als die grofse, das Auge ringförmig
umgebende Thränendrüse, sie giebt in ein und
derselben Flüssigkeit zugleich die Thränen, den Speichel
und das Gift.
Man liest in Froriep^s Notizen aus dem Gebiet der
Katur und Heilkunde (B. II. S. 3Ü2.) von zwei von einer
Viper in das Euter gebissenen Stuten, und hier wird die
Frage aufgeworfen, ob die Schlangen die Milch liebten
und etwa durch ihren Geruch angelockt wurden? Ich
kann diese Frage durch ein zuverläfsiges Beispiel beantworten.
Auf einem einsamen, in der Nähe des Rheins in
gebirgiger waldiger Gegend gelegenen Pachthofe trieb man
das Vieh täe;lich in den Wald und die benachbarten Wieten
und Abends wieder zu Hause. Eine starke Kuh kehrse
jeden Abend mit gänzlich leerem Euter nach Hause,
wovon man durchaus den Grund nicht einsehen konnte
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Der Hirto beobachtete nun genau und bemerkte bald,
dafs diese Kuh sich von der Heerde trennte und heftig
zu brüllen begann, Avorauf eine grofse llingelnatter (Coluber
Natrix linn.) erschien, die sich an dem Hinterbeine
des Thiers hinauf schlang und auf diese y\rt das
Euter leerte. —
Zu Seite 433. Eben so wenig als ich an das Bezaubern
der Giftschlangen glaube, kann ich auch die
Nachrichten für wahr halten, wo man der gelben Viper
{Trigonocephale fer-de-lance) den wilden Instinct zuschreibt,
sich unangegriffen auf die Vorübergehenden zu
stürzen (s. Ferussae BulL d. sc. natur. 1826. Nro. 12. p.
433.); auch würde diese Schlange durch die au der angeführten
Stelle ihr zugeschriebene grofse Schnelligkeit,
eine Ausnahme von den meisten süd - americanischen Giftschlangen
machen.
Der Chirurg./oA/i,9072sagt [IndianFieldsportsp. 213.),
der Zahn der Giftschlangen dringe auf den vierten Theil
der Länge eines Zolles in das Fleisch ; ahein ich bin über...
zeugt, dafs er zuweilenbisf Zoll tief hineingedrückt
wird.
Z u Seite 445. Desrnoulins zeigt im Journal de
Physiologie [Vol.lY. p. 279.) die Unvollkornmenheit
des Auges bei den Amphisbänen. Er glaubt übrigens,
clafs diese Schlangen eben so gut rüclwärts als vorwärts
kriechen, wovon mir indessen kein Beispiel vorgekommen
ist.
IL Band,
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