Züge. — Sie sind in vielen Gegenden von
l^)rasilien sehr gemein, dennoch aber weniger
bekannt, als die vorhergehenden. —
Ich habe in dem von mir bereisten Lancstriche
zwei Arten k ennen gelernt, wovon die
eine den Naturforschern bisjetzt noch unbekannt
war. Nachdem ich in der Isis schon
eine Nachricht von derselben gegeben hatte,
redete Herr Fr^ Cuvier in seinem Werke über
die Zähne der Säugthiere von ihr, als einer
Entdeckiinii; des Herrn S^ Hilaire. — Er
trennt sie unter der Benennung Kerodon von
dem Aperea oder Preya, der schon längst bekannten
Speeles des Genus Cavia,
1. C. A p
D a s
a . Linn.
P r e y a ,
Aperea, Marcgr. p. 223.
L^Apéréa, Azara Essais etc. Vol. II. p. 65,
AbLilduiigen zur Naturgescliiclite Brasilien's.
Preya an der Ostküste von Brasilien.
Pattiek bei den Botocuden.
Azara hat dieses Thiers Erwähnung gethan,
eine Beschreibung würde daher Wiederholung
seyn. Dieser Schiiftsteller irrt, wenn
er die Farbe des Preya mit der der Ratte vergleicht
3 denn sie ist von dieser sehr verschieden.
— Die Haare dieses Thiers sind an der
Wurzel grau, dann schwarzbraun und haben
an der Spitze eine röthlich - gelbe Farbe, wodurch
eine schwarzbraun und gelblich gemischte
Zeichnung entsteht 5 Bauch und alle unteren
Theiie sind blafs gelblich - grau.
Das Gebifs, dessen Azara nur oberflächlich
erwähnt, ist folgendes: Sehn, -fj Backenz.
; in jedem Kiefer stehen zwei grolse Nagezähne,
mit nach hinten schräge ausgeschnittener
Schneide 5 Backenzähne vier auf jeder Seite
eines jeden Kiefers; sie sind schmelzfaltig
gefurcht, mit platten Kronen, und ihre Mahlflächen
geben die Figur von zwei neben einander
gesetzten spitzwinkligen Dreiecken j die
Wurzel ist einfach. —
Ein weibliches Thier mafs in der Länge
neun Zoll acht Linien, das männliche Thier
des Azara war etwas grölser. — In dem
weit ausgedehnten uterus des ersteren fand
ich im Monat October ein schon völlig ausgebildetes
der Mutter ganz ähnliches Junges.
Die Lunge des Thiers ist in drei Lappen getheilt;
die Leber ist grofs und hat vier Lappen
auf jeder Seite. Der Magen ist weit und
gewöhnlich mit grünem Futter angefüllt.
Dieses Thierchen scheint gleichförmig über
einen grofsen Theil von Süd-America verbreimà.
T ,