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Thierarten, welche sich so leicht dem Auge des
Beobachters entziehen, weniger zuverlässig.
Die Raubthiere sind weit verbreitet, die
Affen aber, wie gesagt, am regelmälsigsten i„
gewisse Gränzen eingeschlossen.
Das gemeine Faulthier {Bradypus tridactylus)
habe ich nur nördlich von den Flüssen Bel-
^onte und Alcobaca gefunden, dagegen südlich
uberall das mit dem schwarzen Nacken {Brady^
pus torguatus).
Weit verbreitete Thierarten erleiden gewöhnlich
verschiedene Abänderungen durch
Clima und Aufenthalt. - Vom Yaguarété
sagt man, wiewohl vielleicht ungegründet, er
sey unter dem Aequator gröiser und schöner
geiarbt, als in den südlichen Provinzen 5 so der
rothe Guariba, den ich bei Cabo Frio scheinbar
dunkler gefärbt gefunden habe, als mehr nördhch,
wo er recht rostroth ist. —
Die weit verbreiteten Thierarten sind ferner
mannichfaltigen Benennungen unterworfen, auf
welche der Ii eisende ebenfalls aufmerksam seyn
mufs. Die Aufnahme solcher Provinzialbenenjungen
in die Systeme, hat schon manche Irrthümer
und MifsVerständnisse veranlafst, man
sollte sie daher nie wählen. Linné nahm eimge
3ener Benennungen in sein System auf
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welche nach Marcgrave die Thierarten in der
Provinz Pernambuco trugen. Sie sind sämmtlich
aus der Lingoa Geral oder der Sprache derjenigen
Urbewohner entlehnt, welche die ganze
östliche Küste von S. Paulo bis Maranhao bewohnten.
Sie zeigte aber dennoch mancherlei
Abweichungen, auch galten diese Namen gewöhnlich
in allen inneren Gegenden des Landes
nicht, wo mancherlei andere Sprachen der Tapuyas
herrschten. Von oben erwähnter Art
sind die Worte Tamandúa , Tangara^ Anacan,
Tirica^ Maracaná^ Aracanga, Sayaca, Güira,
Taiaçii und viele andere, welche nicht gewählt
werden dürfen, da sie zwar in den meisten
Gegenden bekannt sind, aber in den verschiedenen
Provinzen oft sehr verschiedenen Thierarten
beigelegt werden. —• Azara giebt seinen
Thieren die Namen, welche sie in der Guaraní-
Sprache tragen, die oft mit den brasilianischen
übereinstimmen, oft aber barbarisch genug klingen.
Solche sonderbare Wörter hat man in
neueren französischen Systemen zum Theil häufig
gefunden, und obgleich Buffon schon sehr
geübt in Verdrehung der brasilianischen Wörter
war, so hat man in neueren Zeiten doch weit
mehr gefehlt, Provinzialbenennungen aufzunehmen
, wozu aber die unendliche Meno-e der Ge