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Sect. Affen mit schlaffem
Schwänze.
Mit vollkommenen H ¿in a a n.
G. 4, C a l l i t h r i x y Geoffr.
S a p a j ú .
Die Thiere dieses von Geoffroy aufgestellten
Geschlechtes sind von den übrigen Affenarten
der brasilianischen Urwälder hinlänglich unterschieden,
und haben besonders durch ihren
schlaffen, nicht greifenden und daher zu diesem
Endzwecke nie benutzten Schwanz ein characteristisches
Kennzeichen. Dennoch scheinen ver^
schiedene Specien, z. B. Callithrix sciurea,
nicht ganz zu den von mir hier aufgeführten Arten
zu passen, und mit der Zeit, wenn man alle
hierhin gerechneten Affen noch genauer kennen
wird, dürfte wohl noch eine Zerspaltung
stattfinden, bis dahin aber wird es zvveckmäfsig
seyn, sich an die Hauptkennzeichen zu halten,
in welchen diese Thiere übereinkommen.
Die beiden, von mir beobachteien Arien,
welche ich in den nachfolgenden Blättern zu beschreiben
gedenke, haben einen weit kleineren
Kopf, als die Arten des Geschlechts Cebus ^ ihr
Schädel hat weit weniger heraustretende Jochbögen
und einen hölieren, mit breiteren Flügeln
versehenen Unterkiefer, welcher wie bei den
Brüllaffeii den gröfseren Stimmapparat zu beschützen
bestimmt scheint 5 es haben jedoch
nicht alle Arten dieser Affen die innere Scheidung
der Augenhöhlen häutig, sondern bei der
zw^eiien von mir beschriebenen Art, dem Gigo,
ist sie knöchern 5 ihre Glieder sind schlanker
und weniger muskulös als bei den Rollschvvanzäffen,
ihr Körper ist mit längeren sanfteren Haaren
dichte bedeckt, der Schwanz dünn, schlank
und wenig muskulös, weder Roll- noch Greifschwanz,
Die Eichel des Männchens ist nicht
champignonförmig, sondern klein und etwa gebildet
wie an den Eichhörnchen, aucli bemerkt
man bei die^.en Thieren nicht die beständige
Erection, weiche den Cebus-hxten eigen ist. Ihr
Kehlkopf ist dick und von besonderer Bildung^).
•) Ich mufs bedauern, dafs ich die in Branntwein conservirt
e n Stiminapparate der beiden hier erwähnten Arten des
Geschlechts Callithrix nicht glücklich mit nach Enrop«
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