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mensch), und in America schwärmen Capuchi^
rios (Capuciner) , l^iuditas (Wittwen)^ Barbados
(alte bärtige Männer) und dergleichen unv
her. — So übereinstimmend aber solche Benennungen
allen Welttheilen eine gewisse Aehn»
lichkeit dieser Thiere mit dem Menschen anzeigen,
so erleiden sie doch in verschiedenen Gegenden
grofse Abänderungen und werden ganz
verschiedenen Thieren beigelegt, man mufs daher
in Anwendung derselben vorsichtig seyn^
Ich werde zwei Arten von Micos erwähnen,
deii Cebus fataellus und Cebus robustus ^ welche
zu di^u gröfseren Affen der neuen Welt gehören,
während auch Simia argentata Linn,
diesen Namen trägt. Die Benennung Tili wird,
nach V. Humboldt und Azara^ verschiedenen
Arten beigelegt^ am Orenoco trägt Simia sciw
rea Linn, ^ zu Carthagena de las Indias ^ Simia
Oedipus LÄnn^ und in Paraguay Simia
Jacchus Linn, diesen Namen. —•
Die Quadrumanen der neuen Welt sind uns
jetzt schon in bedeutender Anzahl bekannt unc
noch manche andere, besonders der kleineren,
wenig verbreiteten Arten, werden wir durch
spätere Pveisende kennen lernen. — Um die
Kenntmls der bis jetzt beschriebenen Specien
machte sich besonders Herr Professor Geoffroy
in Paris, Her r H u m b o l d t ^ der Graf von Hoffmannsegg
und neuerdings Herr Dr. v. Spix
verdient. Der letztere vermehrte unsere Kenntnisse
von ihnen durch eine bedeutende Anzahl
neuer Arten, und Herr v. Ramholdt hat uns in
seinen herrlichen Schilderungen des sudlichen
America's, einen in der That seltenen Schatz
neuer Nachrichten über diese Familie mitgeiheilt.
Diese Thierarten machen in den südarnericanischen
Wäldern ohne Zweifel den gröfsten
Theil der Säugthierbevülkerung aus 5 denn
eine jede der mannichfaltigen Specien ist gewohnlich
zahlreich an Individuen, Manche Arten
sind weit verbreitet, besonders die Brüllaffen
(^Mycetes) ^ die kleineren aber nur auf engere
Gränzen von oft sehr geringer Ausdehnung
eingeschlossen.
Für diese zahlreichen Thierarten scheinen
gröfstentheils die mannichfaltigen Früchte bestimmt
zu seyn, womit jene Urwälder im
ewigen Wechsel der immer thätigen Natur
wuchern, und die der rohe Naturmensch bei
seiner geringen Anzahl in jenen w^eiten Wildnissen
nicht hinlänglich zu benutzen vermag.
Ihre ganze Organisation deutet auf den Aufenthalt
in einem Lande von unerrnefslichen Urwäldern;
denn die an Bäumen und Wäldern ärme- <