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Das hier beschriebene Thier schien nicht
ganz vollkommen ausgewachsen, woher wohl
die Abweichungen von Azaras Exemplaren
entstanden seyn können, welche mich übrigens
nicht abhalten, beide Thiere für ein und dieselbe
Species anzusehen. — Azara thut nicht
wohl, wie es mir scheint, die Gürtelthiere nach
der Farbe zu benennen 5 denn diese gleicht
sich bei allen diesen Thieren mehr oder weniger,
und der gelbe Fuis ist gewifs kein Hauptkennzeichen
, daher scheint mir auch die Benennennung
giLvipes nicht recht wohl gewählt. —
"Wir fanden diese Art in den grofsen Campos
Geraes und den angränzenden Gegenden
des Sertong, sie lebt auch in Minas Geraes
und wenn sie, wie ich bestimmt glaube, Azara's
zweites latü ist, auch in Paraguay, scheint
also über die ganze Breite von Süd-America
ausgedehnt zu seyn. —
Ich erhielt nur ein Individuum dieser
Species, welches ziemlich schnell vv^ar und wie
diese Thiere überhaupt, am Tage umherging,
zufällig in den niederen Gebüschen einem meiner
Jäger begegnete und von diesem geschossen
wurde, — Sein Magen enthielt Ueberreste
von Käfern und grünen Blättern. — Der
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Geruch des Thiers war unangenehm süfslich,
daher wird es im Östlichen Brasilien selten gegessen.
—
B. Gürtelthiere mit fünf Zehen an allen FÜfsen,
und einem heinahe völlig nackten, d, h, ungepanzerten
Schwänze,
3. D. gymnurus, Iiiig»
Das Gürteltliier mit nacktem Schwänze.
Tatou troisième ou Tatou Tatouay, Azara. Essais etc.
Vol. II. pag. 155.
ALtildungen zur Naturgeschichte Brasilien's.
Tatú de rabo molle, auch Tatú-Chima im ÖstTichfiii
Brasilien.
Azara hat ein grofses Thier dieser Art
beschrieben, meine Exemplare waren kleiner.
— Mit seinem plumpen, ungeschickten
Körper gleicht dieses Tatú dem Rhinocéros
im Kleinen. — Der Kopf ist kurz, breit und
plump, die Augen klein, die Nase stumpf, die
Ohren sind breit, etwas rundlich, schlotternd
und chagrinartig gekörnt. — Die Zunge ist
länglich zugespitzt, fleischig und kann einen
Zoll lang aus dem Munde treten. Stirn und
Vorderkopf sind mit grofsen sechseckigen irregulären
Tafeln belegt 5 unter dem Auge sind
II. Band. 34
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