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y}, Hirsche mit rundem ästigem Gehörn und einem
Schwänze.
C p a l u d o s u s , Desm,
Der G u a s u p u c LI.
Cervus dichotomus, lUig-
Gunzitpucu cVAzaYa essais etc. Vol. I. p. 70.
? Cucuapara oder Veado Galheiro in Brasilien.
Es ist ausgemacht, dafs in dem inneren
Brasilien ein grofser Hirsch lebt und es scheint
mir, dafs die Corografia brasilica irrt, wenn
sie (T. I. pag. 71) sagt, dafs dieser Cucuapara
und das Veado Galheiro (auszusprechen Viado
Galiero) zweierlei seyenj denn sowohl Mineiros
als andere Bewohner des inneren Bra-
Scliwanze; allein icli bezweifle sehr die Beständigkeit dieser
Abtlieilung. Die Natur dürfte bei ihnen Wohl nicht
immer bei drei Enden stehen bleiben. Wer als Jäger die
Arten der Hirsche beobachtet, der wird auf die geringe
Beständigheit der Endenzahl bei diesen Thieren sehr bald
aiifmerksam, defshalb müssen die Naturforscher bei Beobachtung
der fremden, in Menagerien auferzogenen, Hirsche
besonders vorsichtig seyn; denn im gezähmten Zustande,
wo noch dazu gewöhnlich diesen Thieren die Befriedigung
des Geschlechtstriebes abgeht, weichen sie in
dieser Hinsicht noch weit mehr ab, als in der freien Nat
u r . •— Gewöhnlich werden ihre Geweihe im Alter mons
t r a ö s , und ich habe bei solchen zahmen Hirschen bem
e r k t , dafs ihr Gehörn alljährlich inn ein Pfund an Gewicht
zunahm.
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Sillens haben mir versichert, beide Benennungen
würden in verschiedenen Gegenden ein und
derselben Thierart beigelegt. In der Lingoa
Gerat benannte man im Allgemeinen alle
Hirscharten Cucuacu oder Cuguacü., auch Ceuacü,
hatte aber für jede d o erselben noch eine »
besondere Benennung, daher kam es, dafs das
Thier, welches von jenen Stämmen der Lingoa
Gerat Cucuapara genannt wurde, von den
Portugiesen die Benennung Veado Galheiro
oder des Hirsches mit astigem Gehörn erhielt.
—
Ich habe nie selbst Gelegenheit gehabt^
diese Hirschart zu sehen, wohl aber hat man
mir gesagt, dais sie die inneren hochgelegenen
Waldungen von Minas, Goyaz^ Cuiaha^ Hatto
Grosso bewohne, man findet sie z. B. in
der Serra da Canastra. — Sie soll sich vorzugsweise
in den unbewohnten menschenleeren
Gegenden aufhalten. Da nun Azara für
seinen Guazubira den Aufenthalt nicht ganz
richtig angab, so könnte dieses auch für seinen
Guazupucu der Fall seyn und alsdann wäre
es möglich, dafs das f^eado Galheiro und der
Guazupucu ein und dieselbe Speeles bildeten.
Da dieses indessen blofs eine als Frage aufgestellte
Vermuthung von mir ist, so bleibt es