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Leibes sind dichte, aber kreuz und quer unordentlich
durch einander gestellt. — Am Lei.
be sind die Haare so lang und dicht, dafs
wenn man sie beistreicht oder niederdrückt, die
Stacheln kaum ein wenig hindurch blicken. -
Die Nase hat an jeder Seite lange, feine, irrei
guläre, schwarze Bartborsten, —
Ausmessung:
Ganze Länge . . . »
Länge des Körpers • • • 14"
Länfof e des Schwanzes 10"
Höhe des aufseren Ohres '/-i'l2lll
Länge des längsten Hinternagels . 6f
Der Magen ist ein gekrümmter häutige:
Sack, mit ziemlich dünnen Wänden» —
Der Geruch des Thiers ist, meiner Erfali I k rung zufolge, sehr stark und unangenehmj i
denn im Monat November wurde das ganzii
Haus von einem solchen Stachelthiere verpe|
stet, welches von den Drüsen des Afters zt
entstehen scheint. Azara hat diesen unangel
nehmen Geruch nicht bemerkt, es kann der;
selbe aber vielleicht nur in der Paarungszeit
oder nach dem Tode des Thiers vorhanden
seyn. —
Das hier von mir beschriebene und vot
Lichten stein benannte Thier scheint identisc
mit dem Cuiy des Azara zu seyn, nur hatte
letzterer einen etwas kürzeren Schwanz und
einige kleine Abweichungen in der Färbung
der Stacheln, diese Unterschiede können aber
im Geschlechte oder Alter begründet seyn.
Dieses Stachelthier habe ich schon ziemlich
weit südlich, am Espirito Santo und nachher
weiter nördlich gefunden, ich glaube dasselbe
daher über ganz Brasihen verbreitet, da
es auch von Azara in Paraguay beobachtet
wurde. Es ist langsam und lebt beständig auf
den Bäumen, die es sehr geschickt besteigt.
Wenn es seiner Nahrung halben, die besonders
in Baumfrüchten besteht, auf den Zweigen
bemerkt wird, so kann man es leicht herabschielsen.
Von den Europäern wird es, seines
unangenehmen Geruches wegen, nicht gegessen,
allein die weniger ekelen Wilden verzehren
sein Fleisch. Ueber seine Manieren
und Lebensart giebt Azara umständliche Nachriebt,
er hatte das weibhche Thier erhalten.
Man hat auch auf diese brasilianischen Thiere
die Fabel von dem Wegschiefsen der Stacliehi
ausgedehnt, welche noch heut zu Tage oit für
as europäische Stachelthier geglaubt wird —
*) Sielie J. Luccock's Reise nach BrasjUen ((ieutsclie UeLerü.)
B . I. p. 504.
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