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Im August und September haben wir Junge
unter ihnen ge funden, welche schon ziemUch
stark waren. Die Mütter tragen dieselben unter
dem Arme oder auf dem Rucken. —• Zieht
man diese Thierchen auf , so werden sie sehr
zahm, allein sie sind sehr zärthch und sterben gewöhnlich
bald.
Der Jäger , wenn er den Miriki sucht, durchspäht
aufmerksam die Baumgipfel und hört auch
auf seine St imme , die ziemlich l aut , dennoch
aber weit unbedeutender i s t , als die der Brülla
f f en, Gi gos , Sauassus und anderer Arten. Bemerken
sie den Fe ind, so geht es schnell über
die Zweige f o r t ; sie werfen die langen Glieder,
besonders die Arme und den Schwanz vorwärts,
befestigen sich schnell sehr s i che r , und schleudern
alsdann den grofsen schweren Körper
vorwär t s ; auch springen sie zuweilen, jedoch
weniger als die anderen Affenarten. — Angeschossen
lassen sie ihren Urin sogleich und
schreien zuweilen wie ein Schwein. •— Die
Botocuden , welche sie mit ihren langen kräftigen
Pfeilen er legen, Heben ihr Fleisch sehr,
welches man für etwas schwer und hitzig
hält. — Sie sengen dieses Thier , so wie alle
andern Quadrupeden, im F e u e r , wo es alsdann
eine klägliche Aehnlichkeit mit einem Kinde er-
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ji^lt. Da s Fell gebrauchen die Wilden als
Zierrath, sie binden die Haut des Schwanzes
um die St i rn, wo die blafsgelbliche Farbe von
der Schwärze der I laare gehoben wird. Di e
Portugiesen machen davon Regenkappen für
die Schlösser ihrer Gewehre. —•
Ich habe in meinen Abbildungen zur Naturgeschichte
Brasiliens eine, von mir selbst
in den brasihanischen Wäldern nach der Natur
entworfene Skizze dieses Affen mitgetheilt, welche
ein solches männliches Thier in der helleren
Farbenvarietät darstellt, viele von ihnen sind
etwas dunkler grau gefärbt. — Die Figur ,
welche Herr Professor Geoffroy in den Annalen
des Pariser Mus eums von dem Ateles arachnoides
gab, pafst sehr treu in Gestalt und Farbe
auf den hier von mir berührten Affen. — Di e
¿yözxische Figur scheint von der Gestalt der Atelen
gänzlich abzuweichen, sie ist unter allen,
in jenem schönen Werke gegebenen Abbildungen
wohl die mangelhafteste.
G. Mycetes. I I I i g .
B r ü l l a f f e .
Die Brül laf fen, Aluaten oder Guaribas
scheinen unter allen Geschlechtern der Quadrumanen
am bestimmtesten von der Natur unter-
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