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sterem, den Abiponeni Schuld, dafs sie von
den Juden abstammten, weil sie das Fleisch
der zahmen Schweine nicht essen 3 demnach
würden die wilden Völker der Ostküste von
Brasilien nicht von den Israeliten abstammen
können, da sie das Schweinefleisch sehr liehen.
-—• Alle brasilianischen Jäger, so wie alle
der Wälder vollkommen kundige Indianer bestätigen
einstimmig A z a r d s beide Schvveinearten,
und auch ich habe mich in den von mir
bereisten Gegenden von dem Vorhandenseyn
derselben überzeuiitj denn nirgends iand ich
eine dritte Art, auch stimmen hiermit alle andere
Nachrichten überein, die ich über ganz
Süd-America zu vergleichen im Stande war, —
Selbst der Missionär Eckart bestätigt dieses
vom Maranhäo. Dor t kennt man nach ihm
zwei Arten wilder Schweine, wovon das kleinere
Tayteiü^ das grölsere {Dicotyles labiatus)
aber Taiacü genannt wird. In anderen
Gegenden der Provinzen des spanischen America
belegt man, dem Missionär Weigl zufolge,
die wilden Schweine mit dem allgemeinen Namen
Guangana ^ und nennt die kleinere Art
— Ötj5 - -
Cahucüma. Herr v. Sack sagt in seiner Reise
nach Surinam (pag, 196) , dals man daselbst
zwei Arten wilder Schweine kenne, den Bakkire
und den Pingo. Auch die Botocuden unterscheiden
beide Arten, indem sie den Kaytetu
— Hokuäng, und die nachfolgende Art —
Kuräck nennen.
Nicht blofs durch sein Aeuiseres unterscheidet
sich der Kayteta von dem Tagnicaii,
sondern auch durch die Lebensart, wie Az.ara.
sehr richtig bemerkt. Der erstere lebt nicht
in grol'sen Heerden wie der letztere, sondern
einzeln oder in kleinen Gesellschaften und soll
am Tage gewöhnlich in dichten Gebüschen,
zwischen umgefallenen Baumstämmen, ]a selbst
in den an der Erde befindlichen Höhlungen
alter, fauler Urwaldstämme sich verbergen, wo
er oft von den Jägern gefunden wird. — Er
ist schwächer und furchtsamer als die nachfolgende
Art, dabei auch an der Ostküste überall
die am wenigsten zahlreiche. — Sein Fleisch
•) Siehe v. Murr, Pieisen einiger Missionäre der Gesellscliafl
JesU; pag. 512 und 199.
liebt man sehr und jagt ihn daher wo nur
möglich, wobei Hunde vom gröfsten Nutzen
sind. — Seine Nahrung und Lebensart ist übrigens
vollkommen die der anderen Schweine^
denn wie diese wühlt er in der Erde (ein dem
Jäger willkommenes Zeichen seines Vorhanden-
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