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Ueber die Kronen der hohen Waldstämme
hin zieht in fluchtigen Sprüngen eine Bande
von Affen, wo jede Mutter ihr Junges sicher
mit sich fortträgt, welches sich fest anklammert
und hier Wärme und Schutz findet. —
Auf ähnliche Art, jedoch höchst verschieden
durch seine Langsamkeit, zeigt sich auch
das Faulthier mit seinen Jungen beladen. Beutelthiere
verbergen die zarten Jungen in ihrem
Beutel, dem sonderbaren, von der Natur
ihnen zugetheilten Organe. Rattenarlen
bringen dieselben in die Erde, in hohle Bäume,
alte Vogelnester-, die Fledermäuse in hohle
Stämme, Felsenklüfte und selbst in die menschlichen
Wohnungen 5 die Cavien und Gürtelthiere
in Gebüsche oder Erdhöhlen, wo sie nur
zu oft der Raub grofser gefräfsiger Schlangen,
so wie der Katzen und anderer Raubthiere werden.
Oft stürzt bei den Affen und FauUhieren
der Schufs des Jägers Mutter und Kind zugleich
von einem Baume herab, der Pfeil des sicher
zielenden Wilden durchbohrt oft beide zugleich.
Ueberau erblicken wir unter allen Chmaten und
Zonen der Erde die bewundernswürdige Vollkommenheit
der Natur, deren Erforschung die
gröfsten, lebendigsten Genüsse gewährt. Sie
mufste £0 viel Anziehendes haben, damit die
Beobachtung, besonders der lebenden Wesen,
bis in's Unendhche vervielfältiget und damit
sie, besonders bei der Entfernung und Unzugänglichkeit
der übrigen Welttheile, auch
in diesen, aller Beschwerden ungeachtet, von
uns Europäern unternommen werde.