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für die gröfseste Wärme bestimmten Thieren,
da er in seinem obengenannten Werke nur drei
Arten von ihnen aufzählt.
Ich werde 82 Arten von Säugthieren in
dem nachfolgenden Verzeichnisse aufführen, wovon
bei weitem die gröfsere Zahl Quadrumanen,
Raubthiere und Insectenfresser, die weit kleinere
aber Grasfresser oder Wiederkäuer sind.
Ich brauche nicht darauf aufmerksam zu machen,
dafs dieses Verhältnifs der natürlichen
Beschaffenheit des Landes ganz angemessen ist 5
denn in dem offenen waldlosen Afrika, und
selbst in Indien, leben eine Menge von Antilopen
und Wiederkauern 5 in dem von unermefslichen
Urwäldern beschatteten Brasilien aber
würden diese keine angemessene Stätte finden,
hier müssen besonders zahlreiche Affen die
Bäume nach ihren Früchten besteigen , und wir
finden sie gröfstentheils, so wie noch manche
andere Thierarten, mit dem merkwürdigen, ganz
zu der Lebensart auf Bäumen eingerichteten Organe
, dem Wickel- und Greifschwanze verseh
e n , der nur für die Wälder von Südamerica
geschaffen scheint. Raubthiere fmden ihre finsteren
Schlupfwinkel in allen Welttheilen, in
Wäldern, Haiden, Felsenklüften oder dornigen
wilden Einöden, daher sind auch diese in Brasilien
häufig. Manche Arten sind zahlreich an
Individuen, besonders die Fledermäuse, mehrere
Nager und Quadrumanen. Den ersteren
ist eine reichhaltige Nahrung in den unzähligen
Insecten dieser warmen Länder eröffnet, sie
haben dabei zum Theil das Auszeichnende, Blutsauger
zu seyn, wodurch sich besonders ihre
zahlreichste Familie , die Blattnasen ( Phyllostomd)
auszeichnet. Azara hat diese Thiere zum
Theil etwas unvollkommen beschrieben, dennoch
sind seine Arten aufzufinden. Ich habe
aber wenige der seinigen in Brasilien beobacht
e t , ein Beweis für die grofse Mannichfaltigkeit
dieser Thiere in Südamerica. Sie sind zum
Theil höchst originell gebildet, wie z. B» die
neue Art, welche ich in der Isis vorläufig bekannt
gemacht habe3 eine andere Species scheint
durch die Bildung der Nase mit Riiinolophus
verwandt, ist aber ungeschwänzt. Sie bewohnen
die Felder, die Wälder und Steinklüfte, alte
Urwaldstämme, so wie die offenen Gegenden
und die menschlichen Wohnungen, ihrer habhaft
zu werden, ist oft schwierig. Manche von
ihnen sind mir gewifs entgangen, doch können
im Allgemeinen nur wenige Arten von Quadrupeden
und unter diesen vorzüglich nur kleine
uns unbekannt geblieben seyn , da alle übrigen