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I. Beschreibung und Zergliederung ei
nes Fötus von Bradypus torquatm\
vom Herrn Professor Oken.
Dieser Fötus hatte noch die Nabelschnui
und war noch ganz nackt, übrigens vollstän
dig ausgebildet und besonders die Klauen schon
sehr grofs und hornig. Er mufs also fast aus
getragen gewesen seyn. Um die Armgefäise
zu untersuchen, wurden Versuche zum Ein^
spritzen gemacht, die aber, da er bereits lange
in Branntwein gelegen, nicht gelangen. -
Uebrigens weifs man hinlänglich, dafs die Meinung
von den vertheilten Armgefäfsen nur auf
einer Verwechselung mit dem Lemur tardl
gradus beruhte. Auch hat Gaimard wirklich
gezeigt, dafs beim Faullhier diese Vertheilung
nicht stattfindet.
Zu beachten an diesem Fötus ist nur der
uterus, welcher dem des Menschen ähnlich ist,
Ein Blinddarm, überhaupt eine Gränze
zwischen Dünn- und Dickdarm war nicht zu
finden.
Die Zunge ist lang, schmal und ganz, von,
Zähnen noch keine Spur. —
Der vordere Theil des Oberkiefers, worin
die kleinen vorderen Zahne stecken, ist durch
keine Natb getrennt^ mithin ist dieser Theil
kein Zwischenkiefer, und es giebt also bei diesen
Thieren wirklich keine Schneidezähne. —
Das Jochbein mit dem Oberkiefer schon
verwachsen.
Auf der Brust, fast unter den Armen, sind
zwei kleine Zitzen. —
Das Ohr ist mit einem dünnen, dreiaekigen,
fast lanzettförmigen Läppchen, von hinten
nach vorn bedeckt, wie mit einem Deckel. —
Die mittlere Klaue ist an allen Füfsen die
ste, die äufserste ist die kürzeste. —
Ausmessung:
Länge von der Nase bis an das
Schwanzende » «
Länge des Schwanzes , ^ •
Lange des Kopfes , • •
Länge von der Nasenspitze bis zu
AU olii
dem Auge 3"'.
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