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gemeines Gemälde recht vollständig entwerfen
zu können; allein es wird dieses mit der Zeit
möglich werden, wenn die Reisenden genau
auf die Vertheiliinff d o er Thierarten und die
Gränzen, in welche ihr Wohnort eingeschlossen
ist, Acht haben 3 ein Endzweck, den auch ich
mir vorgesetzt hatte. Diejenigen Reisenden,
welche die horizontalen Flächen verfolgen, werden
die Gränzen für die Thiere in der Länge
und B reite bestimmen , andere, welche die Höhen
unserer Erde besteigen, müssen die Gradationen
derselben für die verschiedenen Wohnplätze
der Thiere aufzeichnen. Diesen Weg
hat Herr v. Humboldt zuerst auch für das Thierreich
eröffnet. Für eine Abhandlung über die
allgemeine Verbreitung aller Thierarten über
unsere Erdoberfläche, ist der Raum und die Bestimmung
dieser Blätter nicht geeignet; denn
nur was auf Südamerica Bezug hat, und vorzugsweise
die Naturgeschichte eines kleinen Theils
von Brasilien, gehört zu dem Plane dieser Zeilen.
Wer daher die allgemeine Vertheilung aller
bekannten Säugthiere übersehen will, der
suche sie in IlJiger's Ueberblick nach ihrer Vertheilung
über die Welttheile, dessen Vervollständigung
und Fortsetzung den Zoologen zu
empfehlen ist, so wie in andern Werken.
Es herrscht unter den Säugthieren von Südamerica
zum Theil eine ziemlich weite Verbreitung.
Wir finden die meisten Arten über die
ganze südliche Hälfte der neuen Welt ausgedehnt.
Guiana ^ Paraguay und Brasilien haben
sehr viele Arten mit einander gemein, nach
Nordamerica hingegen finden wir nur wenige
dieser Thierarten verbreitet. Nur den Cuguar
{Felis concolor Linn.) kann ich hierher rechnen
5 denn wenn gleich der Aguarachay des
Azara {Canis Azarae *)) viel Aehnlichkeit mit
dem Canis cinerea - argenteus von Nordamerica
zeigt, so mufs man beide Thiere doch als
verschiedene Arten betrachten. Eben so ist es
mit dem nördlichen Waschbären {Procyon Lotor)^
auch dieser gleicht dem südlichen {Procyon
cancrivorus) sehr, bildet aber dennoch
gewifs eine, von demselben verschiedene Art.
Die Vögel erhielten, in Hinsicht ihrer Verbreitung,
von der Natur weit mehr Freiheit,
daher finden wir mehrere der brasilianischen
Arten auch über Nordamerica verbreitet, ja einige
derselben kommen selbst in Europa und in
*) In meinen Abbildungen zur Naturgeschichte Brasilien's,
hat man unter die Figur dieses Fuchses aus Versehen
Canh braülicnsü gesetzt , welches abgeändert werden wird.