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vielen Stücken gleicht^ den man auch anfanglcli
für eine Abart desselben aufnehmen 5 bald aber
unt^.^v-^cheiden lernen wird. —
Von den Urwäldern an ^ welche die Ufer
dc s I^'-^'curi beschatten 5 bis in die Wildnisse arn
iiisse Belmonte^ habe ich diese Art beobachtet
Dort südlich erlegten wir ihrer viele in
üeu die Lagoa d'Arara einschliefsenden bergige;
i Wäldern, am Alcohaca wurde er von meinen
Jägern in der Nähe der Fazenda von Ponte do
Geritio erlegt und am Belmonte belebten seine
Gesellschaften^ in Verbindung mit der nachfolgenden
Art 5 die schattenreichen Dickichte.
Ich kann dem Gesagten zufolge annehmen, dafs
diese Affenart den Strich der Ostküste zwischen
13° und südücher Breite bewohne, doch
kann sie vielleicht noch etwas mehr nördlich
hinaufgehen. In Lebensart und Manieren hat
der hier beschriebene Affe grolse Aehnlichkeit
mit dem vorhergehenden, daher gilt das dort
Gesagte auch für ihn. -— Die Stimme ist in
der Hauptsache dieselbe, wenigstens klingt der
Pfiff bei beiden Arten sehr ähnlich, doch ist
der eigentliche Lockton verschieden, — Diese
Affen sind muntere Thiere, werden sehr zutraulich
und unterhalten, besonders so lange sie
jung sind, durch tausend Possen und Sprünge,
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dabei sind sie unruhig und in beständiger Bewegung,
tragen die Schwanzspitze abwärts eingerollt
und lassen häufig ihren sanften Pfiffj
oder ihr vogelartiges Gezwitscher hören* —
Junge Affen besitzen schon die Stimme der Alten,
Haben sie gezähmt einmal die zarte Jugend
überstanden, so sind sie nachher sehr
leicht zu erhalten und nehmen mit allen Nahrungsmitteln
fürlieb. '— Die Indier, Neger
und selbst die Portugiesen, besonders die Weih
e r , verstehen sie recht gut aufzuziehen, welches
uns Reisenden nie glücken wollte^ —
Im Monat März fanden wir diese Affen
schon sehr fett, überhaupt ist die kalte Jahreszeit
der Zeitpunct, w^o dort alle Thiere fett
werden. — Bei dem Mangel des Oels in jenen
grofsen, feuchten Wäldern, bedienten sich meine
Jäger mit Vortheil dieses gelben Fettes, um unsere
Gewehrschlösser damit einzuschmieren,
weil es nicht leicht gerinnt. — Einige Indier
am Mucuri und Belmonte haben mir versichert,
dafs es von dieser Affenart eine stets eröfsere
Abart gebe, allein es ist wahrscheinlich, dafs
sie damit den vorhin beschriebenen Mico oder
liaite meinten. Jagd und Benutzung ist bei
dieser Art wie bei der vorhergehenden, sie machen
die Lieblingsnahrung der Wilden aus,
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