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nimmt. Ueberall, sowohl in den hoben feuchten
Urwaldungen der Ebenen und Küsten, als
in inneren höheren Gegenden jagten unsere
Hunde die Aguti's. — Sie sind sehr schnelle
gewandte Thierchen, ihr Lauf ist pfeilschnell,
besonders gerade aus. Gewöhnlich findet man
sie über der Erde oder in Höhlen, in hohlen
Bäumen nahe an der Erde, wo sie von den
Hunden verbellt und alsdann von dem Jäger
hervorgezogen oder ausgegraben werden. Ich
habe sie öfter allein als in Gesellschaften gefunden.
Ihre Stimme ist ein kurzer sehr lauter
Pfiff, der öfters wiederholt wird, besonders
wenn man sie plötzlich erschreckt. —
Die Nahrung dieser harmlosen Thiere besteht
in mancherlei Gewächsen und Früchten,
welche in jenen Urwäldern in Menge wachsen
und sie sollen gewöhnlich drei, vier bis
fünf Junge zur Welt bringen, —
Man fängt sie in Schlagfallen und schielst
sie vor dem Hunde, sie fahren aber sogleich
in das erste beste Loch, sobald sie einen Feind
Ueber die Art wie die Aguti's und Paca's manclic-rlei hart
e , auf die Erde herabfallende Baumfrüclite der brasilianischen
Urwälder verzehren, z. B. die Nüsse der Berihoh
letia und des Supucaya {Lecythir) siehe v. Humholdt Voyage
au nouv. cont, T. II. pag, 561. —
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bemerken. — Da ihr Fleisch sehr wohlschmeckend,
zart und weifs ist, so finden sich sowohl
unter den Menschen als unter den Raubihieren
viele die ihnen nachstellen, hierhin
gehören besonders die verschiedenen grüfseren
Katzenarten vom Mbaracayá aufwärts, und ich
habe selbst einen ganzen Aguti in dem Magen
der eben genannten Katze gefunden. —
Da das Aguti sehr zahm wird, so erzieht
man öfters ihre Jungen und ich habe solche
gesehen, welche in den Städten oder Dörfern
frei umherliefen und in dem Hause ihres
Herrn ab- und zugingen. — Cuvier und andere
Naturforscher haben die Manieren und
Lebensart dieses Thieres schon hinlänglich bekannt
gemacht, ich verweise defshalb auf Buffons
Werke, die Menagerie du Muséum d'
hist. natur, und Geoffrofs und Fr. Cuviefs
Naturgeschichte der Säugthiere. —
Gen,
C a V i e ,
29. Cavia.
F e r k e 1 m a u s.
Auch diese Thierchen sind dem südlichen
America ausschliefslich eigen und waren früher
mit den vorhergehenden in ein und dasselbe
Geschlecht vereinigt, jedoch unterscheiden
sie sich durch mancherlei characteristische