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r3ie sc}u3ne Katze von miulerer Gröfse,
\velclie ich in den nachfolgenden Zeilen beschreiben
werde, scheint mir identisch mit
liclis pardalis, Linn., ob sie gleich eben so
viel Aehnlichkeit mit Felis mitis. Cuv. zeigt.
Beide Thiere sind sich auf jeden Fall sehr
äljnlich, wenn sie nicht sogar zu ein und derselben
Species gehören. Unbedingt würde ich
meinen Mbaracayd für den wahren Ocelot
halten , wenn man nicht für letzteren als
Hauptkennzeichen lange Seilenstreifen angäbe,
welche von den Schultern bis gegen die Schenkel
fortlaufen. So lang ausgedehnt habe ich
diese Flecken an vielen Fellen der von mir zu
beschreibenden Katze nie gesehen, sie erschei- |
nen hier mehr als verlängerte Flecken und
ich war defshalb sogar geneigt, meinen Mbaracayd
für Felis rnitis zu halten. Seitdem
habe ich in einer Menagerie zu London zwei
sehr schöne Exemplare meiner hier zu beschreibenden
Katze lebend gesehen, und an ihnen
die Seitenflecken sehr lang ausgedehnt ge-;
funden, ich glaube defshalb, dafs diese Katzen
in dieser Hinsicht etwas variiren, und dafs
mein Mbaracayd zu Felis pardalis zu zählen
ist. Dafs er ebenfalls mit Azaras Chibiguazu
identisch ist, glaube ich bestimmt, w^nn
gleich dieser Schriftsteller gänzlich vergafs, die
genaue Zeichnung der Ivehle und des Unterhalses
seiner Katze anzugeben. Der Mbaracayd
ist sowohl Felis mitis als Felis pardalis sehr
almlich, doch v/eicht er von den Beschreibungen,
die man von beiden giebt, etwas ab, Felis
mitis möchte ich wohl für ein junges weibliches
Thier halten. Die nachfolgende Beschreibung
wird den Mbaracayd näher kennen
lehren.
Da wir zu Morro d'Arara am Mucuri
mehrere dieser Thiere in den Schlagfallen oder
Mundeos fiengen , so will ich ein altes männliches
in der Kürze beschreiben, welches ein
wenig kleiner war als dasjenige, dessen sich
äAzara zu seiner Beschreibung bediente.
Die Gröfse dieser Katze ist etwa die eines
Luchses 5 sie ist schlank und ziemlich hoch
auf den Beinen, welche letztere sehr stark
und muskulös sind. —- Der Kopf ist gebildet
wie am Panther, die Nase gewölbt 5 Ohren im
Verhältnifs kürzer als an der Hauskatze, dabei
mäfsig abgerundet5 Körper schmal und zusammengedrückt;
Beine und Pfoten dick, stark,
rund und muskulös 3 Klauen weiislich, stark
gekrümmt, in Scheiden zurückziehbar. —•
Schwanz mäfsig dick, nach der Spitze hin et-
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