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der Kugeln, damit sie im vorkommenden Falle
mi t ihren groben schweren D Schroten sowohl
einen Tapi r als eine Jacut inga oder Jacnpernlm
{Penelope leucoptera u n d PeneLope MaraiL)
erlegen können. —
Die AVilden pflegen gewöhnl ich diese Thiere
zu beschleiclien, doch ums tel len sie sie zuweilen
förml ich und treiben sie den Schützen
z u , wenn ihr Aufenthall: erspäht worden ist,
wozu ihre genaue Kenntnü's der Spur (Fahrte)
ihnen behülfiich ist. —
De r iSut z en, welchen die Bewohner jener
Lände r von dem l u p i r z i ehen, besteht in
der Benutzung des Fleisches, welches etwa dem
Rindfleische zu vergleichen ist und von allen
Bewohnern der Üstküste geges sen wi rd, auch
sollen diese Thiere innerlich und äufserlich
viel weifses Fett oder Speck anset zen, wonach
die Wilden besonders lecker sind. Diese letzteren
benutzen alle Thei le des Th i e r s , selbst
die schon übelriechenden Fül'se fand ich in ihren
Hüt ten und auch die Haut wird von ihnen
gebraten und verzehrt. —- Di e Camacatis
ma chen ihre musikalischen Ins t rumente aus den
Huien des Ta p i r s , welche ihnen bei'm Tanze
den Ta c t ang eben, und aus der dicken harten
Haut bereiten die Brasilianer Pe i t s chen, sie ist
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leichter zu gerben, wenn das Thier ma g e r gewesen
ist. —
Gezähmt wird der Tapi r sehr zut rauhch,
besonders so lange er jung i s t , und begleitet
alsdann seinen Her rn in den Wa l d, folgt ihm
überall, ja wenn er ihn einige Augenblicke vermi
f . t , so wird er unruhig und sucht ihn überall,
eine Sache, welche Azara unrichtiger Weise
abläugnet. — Nach ihm scheint der Tapi r
in Paraguay nicht besonders häuf ig zu seyn,
in Brasihen hingegen ist er nichts weniger als
sehen und in den Gegenden des Mucun habe
ich gewöhnlich hei meinen JagdschilTfahrten
auf den Flüs sen und Lands e en, wenn wir frühe
aus fuhren, von diesen Thieren zu sehen bekommen,
- - ^ z a r a glaubt bei beiden Geschlechtern
einen Unterschied in der Fa rbe
wahrg enommen zn haben, doch gl aube ich dieses
für blofse Spielart in der Fa rbe haken zu
müs s en, da man einige f indet , die mehr fahl,
ande r e , die mehr graulich und noch andere,
die mehr gelbhch oder bräunlich gefärbt sind,
gerade wie wir dieses auch bei uns an allen
wilden Thi e r en, Hi r s chen, Re h e n , Füchsen,
Wöl fen u. s. w. beoba cht en, dieses bestät iget
s e lbs t die Corografia hrasüica (T. I . p. 6 2 ) . - -
Azara hat übr igens eine sehr richtige gute
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