Von der Lebensart dieser Fledermäuse wissen
wir nichts, doch dürfte sie wohl wenig
von der der übrigen Flederthiere verschieden
seyn. — Bei genauerer Durchsuchung von
BrasiUen wird man vielleicht noch mehrere au"
diese Art gebildete Thiere finden, und vielleicht
haben auch unsere jetzt reisenden Naturforscher
Gelegenheit gehabt, die Anatomie dieses
merkwürdigen Wesens zu studiren.
1, D. albus.
D e r w e i f s e K 1 a p p e n s c h w a n z.
Ohr hreit, über dem Auge entspringejid; Haar
des Körpers sehr dicht, lang, weijslich gefärbt-,
Kl
Arjne stark und lang\ Schienbeine lang imd
schlank; Sporn lang. •—
Isis Jalirgang 1819. p. 1659.
Schinz Thierreich u. s. w. B. I. pag. 170.
Meine Reise nach Brasilien, B. II. p. 76.
Abbildungen zur Naturgeschichte Brasilien's.
Beschreibung nach einem ausgestopften
Exemplare: Diese Fledermaus hat im Allgemeinen
die Bildung unserer europäischen Arten 5
der Kopf ist ziemlich klein, der Körper mälsig
breii, die Glieder ziemlich lang, dabei stark. —
Der Unterkiefer ist länger a C ls der o b e r e7, die
^N^asenkuppe scheint durch eine senkrechte Furche
ein wenig gespalten 5 die Augen scheinen
nicht besonders klein j über ihnen entspringt
das Ohr mit breiter Basis 5 sein oberer Theil
war an dem Exemplare beschädiget, doch ist das
äufsere Ohr nicht besonders hoch j der Ohrdekkel
ist breit und abgestumpft 5 die Arme sind
stark und lang, die Flughaut ziemlich schmalj
der Daumen ist mäfsig lang, mit einem kurzen
Nagel versehen, und liegt bis an die Wurzel
des letzteren in einem vor dem Handgelenke
und dem Zeigefinger hin ausgedehnten Streif
der Flughaut. — Der Zeigefinger ist stark, lang,
aber nur aus einem Gliede bestehend, seine
Haut ist an dem zweiten Gelenke des zweiten
Fingers befestiget, welcher drei Glieder, und
einen schmalen, beinahe drei Linien langen Nagel
hat 5 der dritte und vierte Finger haben
ein jeder drei Gelenke. — Die Vorderarmröhre
ist stark gebogen; der Schenkel ist kurz
und gröfstentheils im Pelz verborgen; das
Schienbein ist lang und schlank, der Fufs etwa
halb so lang als der Sporn, mit fünf gleichen,
sehr zierlichen Zehen und starken Krallennägeln;
die Schwanzflughaut ist von den Enden
der beiden Sporne in einem Bogen hinüber
gespannt, dabei nur nahe am Körper behaart;
die Seitenflughaut ist im Fufsgelenke befestiget,