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Schweine ziehen ihrer Nahruno; nach in den
Urwäldern umher, wo die Jäger an den aufgewühlten
Stellen ihr Daseyn und ihre Richtung
erkennen, auch hört man ihre Stimmen oft
weit in jener stillen schauerlichen Einsamkeit.
Irrig ist es, wenn Azara behauptet, man dürfe
sich ohne Gefahr jenen Rudeln nicht nähern;
denn meine Jäger schössen ihre mit
Schrot geladenen Doppelflinten häufig auf dieselben
ab, erlegten von einer Gesellschaft oft
vier, fünf und mehrere Thiere, ohne dafs sie
sich zu widersetzen wagten. Wir würden weit
mehrere von ihnen erlegt haben, wenn wär
gute Hunde besessen hätten, da sie sich vor
diesen gewöhnlich sogleich zu stellen pflegen,
wodurch der Jäger Zeit erhält Öfters zu schie-
Isen. — Dennoch aber soll sich der Fall zuweilen
ereignen, dafs Jäger, welche zu unvorsichtig
zwischen diese Thiere hineingingen,
nachdem sie mehrere von ihnen angeschossen
hatten, von ihnen angefallen wurden und Hun.
de, welche zu brav sind, sollen sie zuweilen
zerreifsen, gerade wie unsere zahmen Mastschweine
thun. — Die brasilianischen Jäger
sind äufserst geübt in Beschleichung dieser
Thiere, besonders aber die Wilden, welche sie
mit ihren langen Pfeilen erlegen. >—- Man fängt
sie häufig in Fallgruben {Fojos), welche einen
Deckel von Flechtwerk bekommen. •— Gegen
die Hunde pflegen sich diese wilden Schweine
zu wehren, indem sie von oben herab mit ihren
Gewehren (Eckzähnen) schlagen oder stofsen.
Unter allen Thieren der brasilianischen
Urwälder sind nach den Alfen die wilden
Schweine diejenigen, welche von den Wilden
am meisten gejagt werden. — Sie ziehen ihnen
förmlich nach und viele vereinigen sich
oft zu einer solchen Tagd. - - Am Flufs Belmonte
suchten einige Botocuden schon Hunde
zu dieser Jagd zu gebrauchen. — Sie sengen
das erlegte Schwein am Feuer, lassen aber
weder Kopf, Haut noch Eingeweide verloren
gehen, sondern essen alle Theile, und nur die
härtesten Knochen bleiben übrig. — Zähmen
lassen sich diese Nabelschweine recht leicht,
die Wilden binden sie oft zu ihrer Sicherheit
in der Nähe der Hütten an, wenn sie mit anderen
Völkern im Kriege sind 5 denn sie sollen
gewaUig schnauben und toben, wenn sie etwas
Fremdartiges bemerken. —
Die Benennungen, welche dieses Schwein
in den verschiedenen Gegenden von Brasilien
trägt, sind mannichfaltig. In der Lingoa Geral
ward es ursprünglich Taiagu genannt, die
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