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ich in Rio de Janeiro sah, waren sämmllich
hellbraun gefärbt. —• Da Desmarest in seiner
Mammalogie über die beiden aufgestellten Arten
des Paca gänzlich Herrn Fr. Cuvier folgt,
so gilt alles was ich über diesen Gegenstanc
gesagt habe, auch auf das genannte vortreffliche
Werk, zu welchem wir recht bald neue
Zusätze und mit der Zeit eine neue Ausgabe
hoffen müssen, da man heut zu Tage bei dem
regen, dem Zeitalter eigenthümlichen Forschungsgeiste
alljährlich eine Menge von neuen
Entdeckungen in die Systeme einzutragen bekömmt.
—
Gen. 28, Dasyprocta.
A g u t i.
Ein mit dem vorhergehenden sehr nahe
verwandtes Thiergeschlecht und nur in neueren
Zeiten erst getrennt, nicht zahlreich an
Arten, aber in den Urwäldern von Süd-America
desto zahlreicher an Individuen.
D. A g u t i ^ Iiiig,
D a s Aguti,
Cavia Aguti y Linn.
Agutí vel Acutiy Marcgr. p. 224.
Acutiy Azara Essais etc^ Vol. II. pag. 26.
Cotia oder Cutía an der Ostküste von Brasilien.
Maniang - kiin Lei den Botocudeii,
Hohiong bei den Camacans.
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Der Aguti hat unter allen Cavien die angenehmste,
zierlichste und leichteste Gestall;5
der Kopf ist länglich eiförmig, der Hals zierlich,
so wie die schlanken zarten Beine. —
Das Haar des ganzen Thiers ist hart und glänzend
und besonders auf dem Hinterrücken fünf
Zoll lang, hier wird es im Affecte von dem
Thiere aufgerichtet. — Auch das männliche
Aguti trägt in seiner Ruthe zwei knorpelartige,
weifse, völlig runde, etwa einen halben Zoll
lange Stacheln, wie am Paca, nur sind sie etwas
kleinerj auch äufserlich bemerkt man noch
an jeder Seite der Ruthe eine knochigte Lamelle,
deren äufserer Rand sägeförmig eingeschnitten
ist. Diesen sonderbaren Bau der
männlichen Geschlechtstheile hat schon Daubenton
beschrieben und abgebildet, er gab die
genaue Beschreibung der äufseren Oberfläche
der Eichel, allein der beiden inneren langen
weifsen Stacheln erwähnt er nicht.
Der Aguti ist in den meisten Gegenden
noch häufiger als der Paca, da man ihn mehr
vom Wasser entfernt in den grofsen und selbst
den höheren trockenen Waldungen oder Catingas
antrifft. — Er vertritt in den brasilianischen
Waldungen etwa die Stelle, welche
unser Ilaase in den europäischen Wäldern ein-
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