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Im Norden finden wir, den Nachrichten der Reisenden
zufolge, in Arnerica Fledermäuse bis
nach Canada und der Mudsonsbai hinauf *);
im Siiden scheinen sie ebenfalls weit hinab zu
gehen, da M o l i n a für Chili zwei Arten derselben
angiebt, Azara beschrieb eine ziemliche
Anzahl von Flederthieren für Paraguay, sehr
viele andere kennt man nun in den heiLsen Ländern,
es geht daher aus dieser BeLraclitung hervor,
dafs diese Thiere für die gemälsigten und
warmen Länder bestimmt sind und den langen
Wmter der kalten Zonen scheuen. —•
Die heifsen Climate unserer Erde sind die
günstigsten für die Vermehrung der Flederthier
e , daher finden wir hier eine grofse Menge
von Geschlechtern, Arten und individúen, von
oft höchst merkwürdiger, abweichender Bildung,
welche bestimmt scheinen, die zahllose Vermehrung
der Insecten jener Länder im Zaume zu
halten. Zwar haben auch die gemäfsigten fi'.rdstriche
viele Fledermäuse, und erst in neueren
Zeiten haben aufmerksame Beobachter, von dem
rastlos thätigen Forschungsblicke der neueren
*) Den voji den Briicleriiiissioiiai-ion zu Labindor erlialLcuen
^achviclUeii zuiolge, soll uiau dorL keine Flederjuause bo
merkt lialjcu.
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Periode geleitet, diese Anzahl um vieles vermehrt
^—• Gerade diese Entdeckungen, welche
man in dem genannten Felde in unserem
überall durchsuchten Europa machte, lassen
noch unendlich mehr für die heifsen Länder
unserer Erde erwarten^ wenn man dereinst mit
derselben ÄLifmerksamkeit dort nachsuchen wird.
Wie in allen warmen Ländern leben in Brasilien
Fledermäuse übeiall, und sind daselbst
eben so zahlreich an Arien als an Individuen.
Sie bevölkern die Dämmerung der Urwälder^
der Gebüsche, sie leben in hohlen Bäumen, in
Felsen, und richten unter den zahllosen Insecten
Verheerungen an. Mehrere von ihnen kommen
mit denen unserer gemäfsigten Climate
überein, allein weit mehrere sind durch ganz
eigene (^haractere ausgezeichnet.
So wie den heifsen Ländern der alten Welt
die Geschlechter Pteropus ^ Cephalotes ^ N y c t i -
nomus^ Megaderma^ Ny c t e r i s u, a, eigen sind,
so den heifsen Ländern der neuen Welt die Geschlechter
Phyllostoina ^ GLossopliaga, Di c l i -
durus u. s. w. Unter ihnen ist wohl eins der
liiurzu DiiisstMi jeL'/,t noch die uetien von llurrii Dr. u.
Spix cjitdccklcii Thiere dieser Orduiuig gerecliuei. vvcrtlejij
deren Bekiujnliuiicliung- kurz vor dem AJnlrucke die>ser Zeilen
eri'olgle.
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