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nen ahnlichen tragt der Zahn an seinem Vorderende,
wodurch derselbe also auch etwa fünf
Höcker erhält, von denen vier gepaart stehen,
beinahe wie an Mus dccumanus, nur dafs hier
der vordere Höcker etwas gabelförmig getheilt
ist, und also der erste Backenzahn der Wanderratte
eigentlich sechs immer gepaarte Höcker
trägt. Bei der eben genannten Ratte ist aber
die Mahlfläche des vorderen Backenzahnes mit
weit stärkeren Vertiefungen versehen, ein Chaxacter,
worin Mus decumanus^ sjlvaticus und
andere von der von mir beschriebenen brasilianischen
Art etwas abweicht. Der zweite
Backenzahn meiner brasilianischen Maus hat
sowohl an der inneren als äufseren Seite zwei
Höcker, die ebenfalls wieder die Spitze eines
nach aufsen gerichteten , winklig gestalteten
Schmelzrandes bilden; der dritte Zahn hat
rundum blofs einen erhöhten Schmelzrand, der
an der inneren Seite ziemlich geradlinig ist,
an der äufseren aber in der Mitte einen eingehenden
Winkel zeigt. Man ersieht aus dem
Gesagten, dafs die Bildung der Mahlflächen
dieser Maus einige Verschiedenheit von der
des Mas decumanus und sylvaticus zeigt j
dennoch aber ist die ganze äufsere Gestalt,
die Zahl und Hauptbildung ihrer Zähne vollkommen
mit der unserer europäischen Mäuse
übereinstimmend *). —
Vorderfüfschen zart, die Daumenwarze
glatt mit einem Kuppennagel bedeckt 5 von
den vier Fingern sind die beiden mittleren am
längsten 5 die Hinterfüfse treten beinahe bis zu
der Ferse auf, der Daumen hat einen kleinen,
zarten Krallennagel, die äufsere Zehe ist die
kürzeste, die drei inneren sind einander ziemlich
gleich; Nägel zart und stark gekrümmt.
Der Schwanz ist an der Wurzel einige Linien
lang mit den Haaren des Körpers überzogen,
übrigens nackt, mit Hautringen und kleinen
Schüppchen bedeckt, wie an Mus sylvaticus,
auch mit sehr feinen, weifshchen Borsthärchen
besetzt, dabei viel länger als der Körper. —
Drei Paar Zitzen befinden sich unter dem Leibe,
wovon das hintere zwischen den Schenkeln,
das vordere an der Brust steht»
Haar des Körpers fein und mäuseartig,
an allen oberen Thailen schwärzhch und gelblich
gemischt, durch diese Mischung entsteht
die graugelbe Farbe 5 die Spitze der Nase am
*) Wer Lei allen Tliiereii des Mäusegesclilcclites eine Zalin-
Lildung ohne die geringste Alrweiclrung zum Grunde legen
wüllLe, der würde dieses Genus uock nielxrniciio •/.aispulten
müssen.