s e T l ^ '
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S C I l A U l i Y (CIIOWIIV).
Zwischen Car^icoliar nnil Teressa liegende kleine niedrige und Hache Insel niil einem senkvechlen 300 (nach Dr. PniLirpi
nur 200) Fuss hohen sonderbar viereckigen, von Corallen-Kalkslein (Rink, Die Nieoharen S. 183) gebildeleu Felsen auf der S ü d -
o s l s e i l e , der in eine Flüche von 1000 DEIIen ondel, auf die die Rewohner der Insel bei Ol'ahren ihre Frauen llücbten. Ein hier
voi'h
ulilgebrachtcn
e i n em Kalkgchalt hernlhrenJe Vcrglasungen sein mögen. Es sind von der Insel ausser den Toiifscherben 2 Erdproben und Meeressand
niilgebraclil worden.
- t i » . - •ojliaiuleiicr Tlion wird zu Tüpfcnvaarcii verarbeilot, liöniUc aber (ieimocli rcchl wohl l'oljcyslinon-Mci-gcl sein, weil die von Dr. PiULippi
ililmbraclitcn Scherlicn iiiisserlicli rolligcbranutcr Gefässe innerhalb eine graue Masse inil vielen weissen Punklen zeigen, welchc von
3 3 6 . Sandboden der C o c o s - K ü s l e von S c l i a u r y . Es ist ein mi t vielen Humustheilen und schwarzen Pllanzenresten
" e m i s c h t e r miltell'uiner grauer Corallensand von der Oslseite, der beim Schlemmen weiss wird und Quarzlheile enthält. In 5 Analysen
landen sich 5 l'olvgastern, C Pliytolithaiien und kleine cubisclie weisse Crystalle.
3 3 7 . Schwarzer Ilurausboden im I n n e r n von S c l i a u r y . Die Probe stammt ebenfalls von der Ostseite der Insel Es
ist eine köniigc Waldcrdc, der Tscberne-Sem der Hussen iilinlich. Kleine Paludinen und F ragment e von Küfern finden sich darin. Sie
b r a u s t wenig mit Süure. Heim Clülien wii'd sie erst kohlschwarz, dann dunkel kalleebraun. In 5 Analysen 1 Polygaster, 6 Phytolitliaiien
und grüne Crystalle. Alle Formen sind schon sonst bekannte Gestalten, mit Ausnahme der Arcdh Encliebjs ß dilalata.
P o l y g a s t e r n : 5.
Arceüa conslricta . . .
5 ccornis
i Eiichelys « . .
« > ß maiala
Globulus . . . .
P h y t o l i t h a r i e n : il.
Liihodonlium Huna . .
i rostratum
Lilh iisphaerid. irrcgulart-
LUhosphacvld. laet'c . .
s abliquum
i quadrcitum
LithostijUdium rude .
1 Sccui-ìs
SjioììgolUhis acìcularts
Cryslallprismcii, grün
Crystallcuben, weiss .
T E K E S S A.
Eine langgestreckte fast sicheirörmige Insel mit tlieils bewaldeten, tlieils mit Gras bedeckten nicht sehr hohen, nach Dr. PIIILIPPI
nur etwa 300 F u s s hohen, Bergen, welchc nach Dr. Risk (S. 1 3 8 ) geognostiseh bedeutend zusammengesetzt erscheinen. Etwa 1000 Einwohner,
bösartig gegen Fremde, führen Cocos- und A r e c a -Nü s s e aus. Von Di'. Pni i . im sind mir 1 1 Proben der verschiedenen Oherfläclienverbältnisse
übergeben worden, welche von einer Escursion nach den B e r g e n stammen und nach den aufsteigenden Lagerungen geordnet sind.
3 3 S . Schwarzgrauer humusreicher Corallensand. I. Die Probe ist von der Südseite der Insel, nördlich vom Dorfe
l l e n a m , und ist gemischter Cocoshoden nahe am Meere. In 5 Analysen fanden sich keine Polygastern, aber 14 Phytolitharieu des
S ü s s w a s s e r s und 2 Crystallcben. Geglüht ist sie erst schwarz, dann liellgrau.
3 3 9 . Rraung e l b e l ehma r t ige Erde. II. Die Probe ist aus derselben Gegend, etwas mehr landeinwärts. Angefeuchtet
ist sie plastisch wie L ehm. Mit Säur e wird kein Brausen bewirkt. Geglüht wird sie erst kohlschwarz, dann dunkel röthlichbraun. In
2 Analysen der abgesclilemmteii Masse fanden sich 17 Formen: 2 Polygastern, 14 Phytolitharieu und grüne Crystallprismen. Der Rücks
t a n d beim wiederholleii Scblemmeii ist ein feiner (luarzsand in ansehnlicher Menge, welcher mit tlionigem Mulm, Humus und erkennbaren
organischen Tlieilcbeii ohne Kalkgehalt die Masse bildet, die den Charakter eines neueren Mischungsverhältnisses hat.
3 4 0 . Graubraune gekörnte Erde. III. Ebendaher, 100 Fuss über dem Meere oberhalb des Waldgürtels der Insel.
Dunkler gelarbt als vorige Erde, enthält vereinzelte Kalktlieilchen und wird durch Glühen ebenfalls erst dunkclscliwarz, dann etwas rötlilicher
als vorher. In der Erde liegt eine dickschalige, oben und unten stark gezahnte Peloronla [Ncrila], (leren viele dort auf dem
Grasboden lagen. In 2 Analysen fanden sich 2 Polygastern, 12 Phytolitharieu. Eine Bifßugiu ist ungewöhnlich. Die Phytolitharieu
sind am zahlreichsten. ,
3 4 1 . Ròthlich-hranne lehmige Erde. IV. Ebendaher, von noch höherem Grasboden. Die lehmartige röthlichore Erile
ist mehr mit feinern Wurzeln durchzogen und enthält kleine Kalktheilchen von Corallensand. Geglüht wird sie erst schwarz, dann dunkler
b r a u n r o t h . In 3 Analysen fanden sich 4 Polygastern, 14 Pliytolitharien des süssen Wassers, keine neue Form.
3 4 2 . Scliwazbrauner Humusboden. V. Ebendaher, von immer höherer Grasfläche. Die Probe enthält unverrottetc
P l l a n z e n z a s e r n und braune Ilolztheile eingemischt, gleicht einer Walderde. Säure bewirkt kein Brausen und durch Glühen wird die Farbe
erst kohlschwarz, dann grau. In 5 Analysen der geschlenimten Erde fanden sich 4 Polygastern, 24 Phytolitharieu. Die Phytolitharieu
sind überwiegend. Eine grosse Stauroptem, welche eigenthüinlich sein könnte, ist in mehrfachen Fragmenten beobachtet. Desmorjonium
ijuianeme ist nicht selten vorbanden und bemerkenswertb.
3 4 3 . Brauiirothe sandige Erde. VI. Die sandige Mischung dieser ebendaher stammenden Erde besteht aus einem farblosen
Ouarzsande und schwarzen Körnchen und Siilittern, welche in einen thonigen feinen reiben Mulm gehüllt sind, in dem auch IIumustbeile
mit Polygastern und Pliytolitharien liegen. Ein aus derselben Gegend mitgebrachter bunter lebhaft weiss- und rothlleckiger
T h o n , von einer sterilen Stelle des oberen Gebirgskammes, enthält Abdrücke von pectenart igen Muscbelfragmenten, keine Polycystinen,
keine Phytolitharieu des Süs swas ser s, aber deutlicheren Glimmer, dessen Spuren in der sandigen Erde unsicher blieben. In 2 Analysen
der sandigen Erde fanden sich 1 Polygaster, 7 Phytolitharieu des Süsswassers, keine cigenthümliche Form.
E s scheint in jenen Bergen eine verwitterte Gebirgsart als rother weiss-bunter Letten anstcli'feud zu sein, welche weder zu den
Polycystinen-Thonen noch zu den S ü s swa s s e r t h o n e n der Tertiärzeit gehört, wohl aber den letzteren ähnliche Mischungen an der Oberfläche
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v e r a n l a s s t , wozu die Erden II, III, IV, VI und VIII gehören mögen und wobei nur auflallend ist, dass sie keinen Glinnncr zeigen. IJei
s t a r k em Glühen wird dieser Letten lebhaft roth und eiitlialt keinen kohlensauren Kalk.
3 4 4 . Kaffeebraune feine Humus e rde . VlI. Die feine auch auf den Bergen entnommene Erde ist mi t frischen Wurzelf
ä s e r c h c n durchzogen, braust nicht mit Säur e und wird geglüht erst dunkelschwarz, dann wieder braun. IJeini Abschlemnien bleibt ein
meist quarziger bunter Sand zurück. Glimmer war nicht sichtbar. Bei 5 Analysen fanden sich 5 Polygastern, 13 Pliytolitharien. Unter
den Polygastern ist Trachelomonas granulata am zahlreichsten, die Pliytolitharien sind aber vor Allem überwiegend.
3 4 5 . Rö t h l i c h b r a u n e körnige Erde. VIII. Ebendaher, mit zahlreichen frischen Pflanzenfasern. Kein Brausen mit S äur e ,
durch Glühen erst schwarz dann dunkelbraun. Das Körnige ist durch quarzigen und bunten feinen Sand der Mischuiig mit bedingt.
Glimmer ist nicht erkannt. Iti 5 Analysen waren 7 Polygastern, 15 Phytolitharien bestimmbar. Die Phytolilbarien sind überwiegend,
u n t e r den Polygastern zeichnet sich Piimularia borcalis durch Menge aus.
3 4 6 . Dunkelschwarzer Grasboden der o b e r e n Hügel. IX. Torfartige mi t Pflan/.entheiien gemischte körnige Erdprobe.
Sie braust nicht mit Säure und wird durch Glühen zuletzt roth. Aus 5 Analysen sind 2 Polygastern und 16 Phylniitharien liervorgegangen.
Ein feiner eisenhaltiger Mulm mit Humus bildet die Hauptmasse.
3 4 7 . Schwarzer Humus mi t C o r a l l c n als l i ö c h s t e r Bergkamm. X. Dr. PniLipn l'and auf dem höchsten Punkü»
der Berge weisse Corallentrümmer im schwarzen Humus. Es sind bis V2 Zoll grosse vei'witterte Corailenstiicke, die von dem Corallensand
der Gocos-Region verschieden sind. Die E r h e b u n g schätzt derselbe auf gegen 300 F u s s vom Meere. Durcli Säure lässL sich im Humus
kein Brausen bewirken. Glühen giebt erst liefere Schwärze, dann eine braune Farbe. Ein doppelllichliirechender (piarziger Sand bleibt
beim Schlemmen zurück. Kein Kalksand. 5 Analysen der geschlemmten Masse zeigten 6 Polygastern, 11 Pliytolitharien, Alles vereinzell.
Der Humus ist überwiegend.
ÜBERSICUT DER SMiILICIIEN FOMEN VON TERESSA.
II o30d0) f1lu asan. d 11 0 c lil . n <1 1 3 JOO KHss.
ji Gipfel. « ^ ^lilvl.
P o l y g a s t e r n : 17.
Ii Vlll. IX. \ I. II. III. IV. V. VI. VII. Vlll. IX. X. + Lilhoslylid. angulalum . + + -1- + -1- + +
= Enchdys a . . + + - f + + i +
« i ß dilalala + davalum . + + + + + + t -1- + + +
Cocconcis angusta . . . -t- f crcnulalum + + + -1-
Vcsmogonium guiancnse + curvalum . + -1- - f + -1-
Vifflugia areolaia . . . + + t denliculalum + -f + -1- + + + -1- +
i laevis . . . . + + i i Oligodon . . . -1- + + i + f 7 +1 f irreguläre . + + + + -1- + -1- +
Eunotia amphioxys . . + + t laeve . . . + + + + + + +
+ + +
Ilimanlidium Arcus?. . -1- -1- 5 Papula. . . +
Pinnularia borcalis u . -1- + i quadralum . + -i- + + + + -1- + -1- +
Stauroplera -t- i likombus. . +
Jrachclomonas granulala + + -(- + i rude . . . . -t- -1- + -1- + + + + + + t laecis . + i -ts
roslraia -1- Serra . . . -1- + + -1- +
P h y t o l i t h a r i e n : 31. - 2 4 4 1 5 2 13 * sinuosìim. .
spiriferum . + + 't-
++ +
Lithastcriscus luberculalus + i Taurus . . + -1-
Liihodonlium angulalum -1- i Trabecula . -1- + -1- + +
-1- +
? Bursa . . + + -1- -1- -I- + f Trapeza . . +
a curvalum + + - f -1- + uiùdenlaluin + + - h
+
i furcalum
+ +
-1- + +
+
SpongolUhis acicularis +
' nastilum . + + + + + 14 14 12 14 24 7 i s 15 10 11
s Plalyodon -1- + i roslralwn + +
+ Crystallprismen, grün . + + -ILilhaspliacrid.
irreguläre + + + 4 - CryslalURlioinbon, weiss +
LilhosUjlid. Ainphiodon + + Ganzo Suinnie 1(5 1 n 1.5 I 18 1 2S S 18 1 22 1 is 1 "
Unter diesen 53 Formen sind 2/3 Phytol i tharien, '¡3 Polygastern. Unter den Polygastern sind Arcella Enchelys dikiala, Cocconas
mgusta, Difilugia und Slauroplera jedenlalls bemerkenswertli, einige davon wohl eigenthümlich und n e u , die übrigen aber sind
weit verbreitete Arten. Unter den Phytolitharien ist nur LUhoshjlid. Piipula eigcnthümlich. Keine Meeresforinen, kein vulkanischer Stauli.
C A M 0 E T A.
Die Insel C amo r t a , welche südlich von Nangcovr y und östlich von Tr inket durch einen gute Häfen bildenden engen Canal
geschieden ist, gehört zu den grössten der Gruppe. Die sich nur weni g erhebenden Berge haben unten eincu Waldsaum, oherhalh
grosstentbeils aber nur Graswuchs, zum Theil von Lalang-Gras. Sie ist gross genug eine grosse Art wilder Büflel in ihrem Innern zu
n ä h r e n . Die von Dr. P I I ILIPPI mitgebrachten Materialien der Bodenbildung sind durch die mikroscopische Analyse ganz besonders interessant,
j a sogar für al lgemeinere Gesichtspunkte in einem hohen Grade wichtig geworden, indem sich gerade aus diesen Materialien hat entwickeln
l a s s e n , dass fast die sämmtlichen Gebirgs- und Oberfläcbenverhältnisse durch Polycystinen, wie die G e b i r g sma s s e von Barbados, wesentlich
rMf«ijui.ijiiii»iJi<}iiiini>jiiiiiij»ui.M.<