• K
Il ' :
i
, 1
•M
130
1 e
S
GAN Ü KS. BIlAJlAI'UTE.i
u i 1 1
1
1 1
1
o
1 i!
1
d
s s 1 = 1
i
B
t
s
i
1
V. Unorganisches: 4. l 2 3 4 5 6 i 8 9 IO 11 12 13 14 lo 16 n 18 19 2Ü
Crysliillprismeit, Rrfiii. . + + + + +
; nudiI'iirLicii + tiliinmcrlilraicliun . . . . + +
Fascrkiilk, kulileusaurer -H + 4 + + 4- + + -H + + + +
133 1 37 26 1 IS 1 l'J 11 0 1 12 1 9 1 16 1 M 16 1 12 12 3 1 19 1 19 45 n 1 19 1 13 12 S 1 37.
Viole dieser Arlen siiiil iii wenigen Eseni|ilaren beoliaclitcl, einige nur in erkennbaren Fragmenten, melircre aber sind in dem
verscliwindend Ideinen Volumen der unlcrsucliten Masse in fast zahllosen Mengen, so dass sie bis zur Hälfte des Volumens des Niederscblages,
sainnil, den vielen uidieniillicb kleinen Fragnienlen aber wabrscbeinlieb mebr bilden. In mehreren Flaschen waren jedoch httschelnnil
hündellurmige Fasercrystalle von kohlensaurem Kalk die überwiegende Masse.
Die siinnntlichen 133 beobaclaelen Formenarien gehören 5 verschiedenen, schon seil einiger Zeil wissenschaftlich festgestellten
Klassen an. Es sind I. Polygastern 69 Arten, sämnitlich kieselschalig; II. Phjtolitharien 52 Arten, kieselerdig; III. Geolithien 3 Arten,
kieselerdig; IV. rolythalamicn 5 Ajten, kalksehalig; V. Unoi'ganisches 4 Arten, Crystalle. Da die Phytolitbarien kieselerdige Pflanzenlheile
von Gräsern, Sjiongien und Spongillen sind, so ist nahebei die Hälfte der Formen pflanzlichen Ursprunges, die grossere Hälfte aber sind
selbslslänilige Lebensforinen, wie auch die kalksehaligen Polythalamien.
Der grösste Formenreichthuni beider Flüsse Irilll nicht in die gleichen Monate. Im Ganges zeichnen sich die Monate Februar,
Mäiz, April, Mai, und dann wieder der September (nach Dr. PniLim's Materialien auch der December) aus, im Burremputer ist der
Juni sehr überwiegend, und dann wieder November und December formenreich, was nicht genau auf die Regenmonale passt, allerdings
aber in einiger ^'crbindung mil diesen sein mag. Weitere Forschung in solcher Art wird dies späterhin fesler stellen.
Was die Eigentliümlichkeit der Formen anlangt, so sin<l die C9 Polygaslern aus 23 Generihus, von denen doch 4 bisher nicht
in Europa vorgekonnnen siinl, üesiiwgtmimi, Omyhiilotlieca, Perilkijra und Stjrinijidium; das erslere ist eine aus Engliseh-Guiana von
ScniuiiiuiicK zuerst mitgebrachle sehr ausgezeichnete Süsswasserlbrm, die 3 übrigen sind Meeresformen. Achimnthes indica, Coccoueis
llraimqmirac, Coscinodiscm Aciinocijchis rieni subliUs verwandt, fmwslralus dem minor verwandt, Discopica cincta, gangctka, pida, Sol,
miihomla, die ersle und drille vielleicht Abänderungen Einer Arl, Euuolia (jtuujclica, GallioncUa circularis, Omphalotlieca hispida, Perilhijra
2 Arten, Piiim/Iaria Itliaplioiie'is, Slcpliuiiodisciis Brumapuirac, eine dem Sí. Kiagarac verwandte grosse Form, jelzt die dritte der Galtung.
Siirirella Corcoiieis und Sijriiigidiiim bicorne sind die ausgezcicbnelen, meist ganz neuen, Lokallbrmen. Unter den Phjtolilharicn, welche
keine genei'isch neue Form enthalten, zeichnen sieb Lithudontium serrulahim, Lillwslylidimn Ansa, excisum und Spongolilliis cylindrica
aus. Die 3 Geolithien lassen sieb in die schon festgestellten generischen Abtheilungen bringen, sind aber sämmllich ausgezeichnet. Da
sich in den von Hrn. I'uiLnu'i gcsammellen Ganges-Niederscblägcn Polycystinen linden, so ist nur zu bemerken, dass die 3 Geolithien
auch Theile wieder anderer solcher Formen sein mögen, welche zusammen einen reicheren Bestand von dergleichen im indischen Meere
begründen. Von den 5 Polythalamien bildet keine ein neues Genus, aber nur eine [Rolalia senaria) ist schon bekannt gewesen.
In den unorganischen Beimischungen sind die überall vorhandenen grünen Crystallprismen hemerkenswertb, besonders aber der
kohlensaure Faserkalk.
Ganz aullällend ist in den eingesandten Flaschen eine sehr grosse Menge von Meeresorganismen, welche, wenn auch der Zahl
der Arten nach zurückslehend, doch der Menge der Individuen nach meist überwiegend sind. Ausser den kalksehaligen Polythalamien
sind die kieselschaligen ganzen Genera: Coscinodiscus in 10 Arten, Ompliahllieca, Perilhijra, Sijrinrjidium zusammen mit 4 Arten, und
besonilers auch Discoplea in 4 — 5 sehr zahlreichen Arten dem Meere angebörig. Noch auITallender ist dies Verhällniss in den Filtern
lies Ganges-M'assers, welche Dr. Pnii.irpi eingesammelt, wo besonders die Polythalamien sehr viel zahlreicher sind und die Süsswasserformen
gegen die Meeresformen der Zahl nach ganz versclnviud.en. Das schöne neue Genus Trochoijtijpkis scheint dem Flusse anzugehören.
Die grosse Menge des kohlensauren Kalkes, welche nur im unleren Stromlaufe dem Ganges-^Vasser eigenlbumlicb sein, im
oberen aber fehlen soll, kann nicht von Kalkfelsen stammen, da dergleichen niigends angegeben werden. Vielleicht giebl das Verhällniss
der mir zugekommenen Proben einen Schlüssel lür diese Ersclieinung. Die Filtra des Dr. Pui l ipw sind sehr reich an Polythalamien und
fast frei von Faserkalk. Das seil 1842 in Flaschen gestandene Ganges-Wasser ist sehr arm an Polythalamien, aber sehr reich an büudell'örmigen
Fasercryslallen von kohlensaurem Kalk. Es scheint nicht sein- gewagt, daraus zu schliessen, dass die kleinen zarten Polythalamien
Schalen bei der verschiedenen Temperatur des ^^'assers in den Flaschen allmälig aufgelöst und als Fasercrystalle wieder am Boden
abgelagert wurden, dass mithin der Gehalt an fasrigem kohlensauren Kalk kein primitiver ist. Wird die reiche" Mischung des dortigen
Meeresbodens, welche das ganze Land bis Galcutla din-chdriugl, in ihren organischen Kalklbeilen allmälig tbeilweis aufgelöst, so mögen
sich dortige Incrustatioucn und Knollenhildungen von Kalk im Schlammboden leicht erklärlich linden lassen.
Von den durch Hrn. LVELL berechneten jährlichen 40 — 60 Pyramiden Ganges-Scblamm, welche der Fluss dem Meere zuführt,
mögen diesen dirccten Untersuchungen nach wohl 6 — 8 , uiid zuweilen 10 — 15 vom organischen Lehen direct bedingt sein. Gehört'
wie es fast wahrscheinlich ist, sämmllicher Kalkgehalt ursprünglich dem organischen Lehen an, so mag wohl die Hälfte des Ganzen und
drüber vom unsichtbar kleinen Leben bedingt sein.
So spielt denn die Flulh des Meeres im Ganges bis nach Calculla hinauf mit dem reichen Leben des Meeres, und das süsse
Wasser ist kein Beweis von der Herrschaft des Flusses. Die frühei' in der Berliner Akademie der Wissenschaften vorgetragene Unlersuclumg
des EIhwassers bei Hamburg bat ähnliche Resultate ergeben, und meine Untersuchungen der Elbe bei Dresden und des Bbeins, wie
auch anderer Flüsse, zeigten ebenfalls, dass der Strom, in seiner Mitte wie überall, mit unsichtbar kleinem Leben treibt, das, mehr als
Lehm, ilim die gelbliche Farbe giebl.
Dem, welchen die Vorstellungen der Völker inleressiren, wodurch sie ihre Seelenruhe und siltliche Hallung erstreben, wird es
nicht entgehen, wie darin, dass die reinsten Flüsse Indiens so errülll vom Lehen sind, eine lief umwandelnde Eulwickelung der Zeil
131
liegt. Schwerlich würden die Religionsformen jener gi'ossen Völkermassen am Indus und Ganges mi t ihrer S e e l enwande rung sich
so, wie es geschehen, gestallet haben, wenn man die Unmöglichkeit frühzeitig erkannt hätte, jenes Wasser zu verbrauchen und zu trinken,
ohne gleichzeitig tbicrischcs Einzelleben massenweis zu vernichten. Ebenso ist es mit der Nothwendigkeit, die staulierfüllte Luft zu atbmen,
deren neueste Analysen auch hier ein reiches Leben anzeigen.
V E R G L E I C H E N D E ÜBERSICHT
1")ES KLEINSTEN ERDBEDENDEN SÜSSWASSEE,-LEBENS ffl GANGES-GEBIET BENGALENS.
(Die SleracUcn Lezcicbnen LrakiscLe und Mcercs-Formcn des FIulli-Gcbieles.)
WASSEllTRÜHUNG
dos Gniiges
1846.
ßiiccoibet.
IILÌNDIINC.
FLUSSUODEN
d. G.mgcs
Dcc. Jin.
MONATLICHE WASSERTRÜBUNG
DES GANGES ÜEl CALCUTTA
1 8 .1 2.
i 1
1. 11. in.
Polygastern: 105.
AchnaiHhesinä..{j>achyii.
Amyhora gracilis . . .
> libyca ....
Aredia ecornis
5 Enchelys . . . .
f Globulus....
Í granulala . . .
Ceraloncis —?
Chaelolyphla saxipara.
Cocconéis borealis . . .
Í JSramapulrae
e Placcniula. .
Cocconcma Arcus . . . .
f Fusiäium , ,
e lanceolalum,
t Lepioccros .
f Lunula . . .
* Coscinodiscus Aclinocyclus
Í Argus '. .
> concavus .
f ceiilralis?
t Xiiscoplea.
ecccnlricus
Í fcncslralus
t hclcroporus
Í indicas . .
Í linealus .
Í Mcsodiclyon
f minor. . ,
s Ocal. Iridis
e 7-adialus .
s sublilis . .
Dcsmogoniwm guianeme
'^'Dictyopyxis cmciala? .
üifßugia arcolaio . . .
= Liosloma . . .
Í Oligodon . . .
f slriolala . . .
» tessellata . . .
Discopica covila . . . .
* s: cincia . . . .
Í gangclica . .
* ' picla
Sol
« wmtionntfl . .
*Enlomoneì5 indica . . .
Eunoiia avijìliioxys . . .
» Diodon ....
Í Faba? ....
Í gungcUca . . .
» Monodon . . .
Í Iridcnlula . . .
. —fragm. . .
Fragiluria acula . . . .
5 ]) arado xa. .
js jìinnala , . .
; HItabdosoma
GallioncUa aurichalcea
f circularis .
Í creuaío . .
+ ? . +1
+ +
+ + +
+ + + +
9 10 il 12 13 11 15 16 n
+ +
OES imAMAI'L'TllA ÜEI UUHRISAL
18 12.
S I
+ +
+ +
27 2S 21) 30
+ + +