
 
        
         
		94  
 Dinj'il  (lie  obcrslcn  Fclsmasscii  des  Prochodiioi  Bjelok  (Vergl.  G.  ROSE  Reise  nach  dem  UrnI  I,  574).  Alpenpflanzen  bildeten  die  grünen  
 oliürslen  >Iiitlun.  Diu-uiiler  ^^al•c^  etwas  unler  dem  Giprel  Saxifraga  crass-ifoUa,  die  Zierpilanze  im sever  Gärten,  und  die  prächtige  grosse  
 liininurllihmc  A<iHil('gin  alpiiin  in  lilüLlie.  Swertien  uiid  Ran im kein  Avuclierlen  im  Rasen  des  Gipfels,  dessen  Blülliezeil  vorüber  war.  Conl'ürven  
 und  Moose  der  Scbneelaohen  wurden  in  Wasser  mit  nach  Riddersk  genommen,  nm  sogleich  einige  mikroscopische  Lebensformen  
 (estzul)allen.  Die  Eile  der  Reise  gab  nicht  viel  Zeit.  Es  wurden  nur  3  Formen  lebend  genau  bestimmt  und  gezeichnet;  Rotifer  vulgaris,  
 Trichodina  grtimUncUa  und  Fragilaria  pectinalis  [amphicepliala).  Die  neuerlich  von  mir  aufgefundenen  ßeobachtungsmethoden  iiaben  aber  
 iiaclitrnghch  einen  grossen  Reiclilhum  des  dortigen  AJpenlebens  aus  den  sicheren,  von  mir  selbst  gesammelten  MaLeriahen  ermittehi  lassen.  
 Ausser  der  Revision  eines  getrockneten  Theiles  jener  Sclmeewasser-Conferven  sind  noch  4  Ilumus-Erden  von  dortigen  Aipenpllanzen  analysirt  
 worden,  nämlich  2)  vnu  IJnjas  octopetala,  3)  von  2  Ranunkeln  A.  B. ,  4)  von  einem  Pohjgonum,  und  5)  von  Swertia  pcreniiis.  
 Von  No.  1  sind  10,  von  jedem  der  übrigen  5  Analysen  ausgeführt  worden.  Folgende  Formen  sind  das  Ergebniss  der  Nachforschung:  
 P o l y g a s t e r n :  -II.  
 Aredia  Encliclys  . . . .  
 Globulus  . . . .  
 Co CCI)/ICH to  ylfrtis.  .  .  .  
 i  subtile  .  .  .  
 Cascinophaena'i  altaica  
 Dijßugia  an-olala  .  .  .  
 5  ciliala  . . . .  
 5  Cuüurbilula  ,  
 '  Oligodon  .  .  .  
 *  Seininulum  .  .  
 «  slriolala  .  .  .  
 Jiunot.  amphiox.  u  vulgar.  
 f  ß  ampia  
 ;  Diodoìi?  . . . .  
 '  gibba  
 i  qualemaria  .  .  .  +  
 Siihacrulii  .  .  .  .  i  
 =  Tpxlricula  . . . .  
 -  triüeiitula  . . . .  +  
 --  Zebra?  
 Fragilnria  amphicephala  +  
 perii,Ullis  IS3S]  
 (ialliouella  disians.  .  .  +  
 '  laevis  .  .  .  - h  
 Himantidium  gracile.  .  +  
 i  Moiiüdon.  +  
 I\'avicula  affinis  . . . .  -h  
 ¡'innidaria  affinis  .  .  .  +  
 borealis  .  .  +  
 5  clülcusis  .  .  
 dicephala  .  +  
 i  Legumen  .  .  
 =  marilenla  .  +  
 Podosphenia  Papula  .  •  +  
 Slauroìiéis  auceps  . . .  
 ä  gracilis  •  •  •  j +  
 Semen  •  •  •  f  
 +?  
 .  .  +  
 SlauToptera  Microslauron  
 Slatirosira  conslrutns  .  
 Surirella  cuglypta?  .  .  
 Syncdra  Ulna  
 Tabellaria  vulgaris  .  .  
 'i'rachelomonas  lacvis  .  
 P h y t o l i t h a r i e n  :  24.  
 Lilhodoiilium  furcatum.  
 t  nasulum  .  
 i  roslraltim  
 '  ScOTpiuS  .  
 Lithosphacrid.  irreguläre  
 Lilhuslylid.  Amphiodon.  
 t  angulaluin  .  
 i  bicoiicavuvi  .  
 '  clavatum  .  .  
 s  crenulalum  .  
 '  denliculalum  
 f  irreguläre  .  
 «=  laeve  . . . .  
 s  Ossiculum.  .  
 ?  ovatum  .  .  .  
 f  quadratum  .  
 i  rude  . . . .  
 i  Securis  .  .  .  
 i  Serra  . . . .  
 t  Taurus  .  .  .  
 ?  Trabccula  .  
 Spoiigolilhis  acicularis  .  
 '  aspcra.  .  .  \  
 '  ßslulosa  .  .  
 Cnjslall.virid.  eolumnaris  
 üü  II  32  I  18  I  LI  I  17  I  24  
 i  .ú\  
 •!  I,!'  
 Der  Reichlhiun  dieser  Verhällnisse  ist  wie  folgt,  No.  1  zeigte  in  der  Trübung  des  Wassers  sehr  vorherrschend  Fragilaria  
 ampliicephala  und  Eunoda  tridenlula,  alles  Uebrige  vereinzelt.  No.  2  ist  eine  feinsandige  Ei-de  mit  eingestreuten  organischen  Formen.  
 No.  3 A  ist  reich  an  verrotteten  weichen  Tflanzentheilchen,  von  den  eingestreuten  Kieselschalen  ist  Pinnnlaria  borealis  zahlreich.  Sehr  
 ü b e r r a s c h e n d  war  die  neue,  Cosciiiophaerm  genannte,  einem  Cosciiiodiscus  ähnliche  Form.  No.  3  B  ist  wie  3  A,  aber  viel  reicher  an  
 Polygasternschalen,  unter  denen  Ennolia  ü7nphio.t)js  und  Pinmilaria  borealis  vorherrschen.  No.  4  ist  ebenfalls  reich  an  verrotteten  Pflanz 
 e n l h e i l e n ,  enthalt  mehr  Phylolitharien  und  oiler  Difßugien.  Eimotia  amphioxys  ist  auch  hier  die  überwiegende  Form.  Nu.  5  enthält  
 v e r e i n z e l t e  Polygastern  in  einer  scliwarzen  verrotteten  PQanzensubstanz.  Alle  diese  Erden  enlliielten  doppelllichtbrechenden  Sand,  keine  
 Spuren  vulkanischer  Stoffe,  keine  Ivalklheilchen.  
 1 7 2 —  173.  üstkamenogorsk.  Am  13.  August  wurden  zu  Ustkamenogorsk  (G.  ROSE  Reise  nach  dem  Ural  und  Altai  I,  S.  577),  
 einer  kleinen  Stadl  und  unansehnlichen  Festung  am  obern  Irtysch,  einige  Pilanzen  eingesammelt,  deren  schwarze  Wurzel-Erde  des  dortigen  
 guten  Culturbodens  jetzt  analysirt  worden  ist.  Es  sind  Pohjgonum  amphibium  und  Chrnopodiwn  viride.  Von  jeder  Erdprobe  sind  
 5  .\nalys6n  gemacht  worden,  die  folgenden  Gehalt  gaben:  
 PoIjRoa.  Clienoi..  Poljgon.  Cliunoji.  
 P o l y g a s t e r n :  9.  1  2  1  2  
 +  Podosphenia  Pupula  .  .  +  
 Corconeis  Plucenlula  .  .  +  Trachelomonas  laevis  .  +  
 Euiiol.  amphiox.  u  vulgar.  +  -1- 
 P h y t o l i t h a r i e n :  21.  
 ß  
 -  Í  y  rústrala  +  '  Spbaerula?  .  .  .  Lithodontium  Aruleus  .  +  
 iSavieula  Semen?  .  .  .  -h?  furcalum  .  +  
 Pinnularia  borealis  .  .  +  Platyodon  +  -f- 
 1)5  
 I'olysnn.  
 1  
 cri.hop.  l'üljgon.  
 1  2  
 Lilhodonlium  roslralttm  +  Lithostylid.  Ossiculum  .  +  
 Í  Scorpius  .  +  :  quadralum  +  
 Lilhosphacrid.  irreguläre  +  s  rude....  +  +  
 Lithostylid.  angulatum.  +  +  í  Securis  .  .  
 Í  Clepsammid.  +  i  Trabecula  .  +  +  
 s  crenulatum.  +  +  e  ventricosum  +  
 Í  denticulalum  +  -1- Spongolithis  acicularis.  +  +  
 s  Formica.  .  +  20  
 9  
 í  Fusus  .  .  .  +  
 í  laeve  .  .  .  +  -1- Süulencryslalle,  grfiii.  .  +  
 í  obliquum  .  +  31  20  1  1-1  
 Die  schwarze  Erde  No.  1  ist  durch  sehr  verrottete  und  verkleinerte  weiche  Pflanzentheile  (linmus)  geschwärzt.  Viele,  meist  
 k l e i n e ,  Phytolitharien  {Lithostylid.  rude,  laeve,  crenulalum,  denliculalum)  bilden  mit  doppeltlichtbrechendem  unorganisclien  Sande  die  
 Hauptmasse.  Eunolia  amphioxys  ist  die  häufigere  Polygastern-Form.  Die  Erde  No.  2  ist  ähnlich  gemischt,  nur  ärmer  an  organischen  Tlieileu.  
 1 7 4 .  Syrjanofskoi.  In  Syrjanofskoi,  einer  Silbergrube  des  Altai,  wurden  am  16.  August  1829  9  Polygastern  lebend  im  
 Wasser  der  Maglenka,  eines  Zullusses  der  Beresowka,  welche  mit  der  Buchtarma  in  den  Irtysch  fällt,  beobachtet,  und  1830  wurde  davon  
 Nachricht  gegeben.  Von  Exemplaren  des  Ceratophyllum  demcrsum,  welche  ich  aus  demselben  Wasser  initgenominen  habe,  Hessen  sich  
 n e u e r l i c h  in  10  Analysen  noch  folgende  52  Formen  ermitteln:  
 P o l y g a s t e m :  35.  
 Amphora  gracilis.  
 i  libyca.  
 Cocconeis  finnica.  
 i  lineata.  
 Flacentula.  
 Closurium  Lunula.  
 Cocconema  lanceolatum.  
 i  Leptoceros.  
 Eunotia  gihha.  
 Gallionella  crenata.  
 laevis.  
 Gloeonema  paradoxwn.  
 Gomphonema  acuminatum.  
 i  Augur,  
 f  clavatum.  
 gracile.  
 i  laticeps.  
 f  minutissimum.  
 i  mucronatum.  
 f  nasutum.  
 5  trtincatum.  
 Micrasterias  oblonga.  
 Navicala  Ampliisbaena.  
 i  fulva,  
 i  Sigma.  
 Silicula.  
 Pinnularia  amphioxys.  
 Pinnnlaria  Gastrum?  
 lanceolata,  
 viridis.  
 Surirella  ampinhola.  
 '  Librile.  
 '  splendida?  
 Synedra  lunaris.  
 Ulna.  
 P h y t o l i t h a r i e n  :  17.  
 Lithodoniium  furcatum.  
 s  Platyodon.  
 f  rostratum.  
 Lithostylidium  Amphiodon.  
 '  biconcavum.  
 s  Clepsammidiwn.  
 i  crenulatum.  
 ••  denticulaluìn.  
 Formica.  
 «  laeve.  
 f  ovalum.  
 qtiadratum.  
 rude.  
 i  Trabecula.  
 i  vcìitricosum.  
 Spongo  Ut his  acicn  laris.  
 5  foraminosa.  
 Die  Wassertrübung  durch  das  aufgeweichte  Ceratophyllum  besteht  hauptsächlich  in  den  kieselschaligen  Polygastern.  Vorherrschende  
 Formen  waren  die  verschiedenen  Ai'ten  von  Gomphonerna,  Gloeonema,  Piniiularia  amphioxys  und  lanceolala.  Mit  den  9  oben  
 a n g e z e i g t e n ,  1829  beobachteten,  verschiedenen  Formen  beträgt  die  Zahl  der  bekannten  Arten  dieses  Ortes  61.  
 1 7 5 .  Buchtarminsk.  Auch  von  Bucbtarminsk,  einer  russischen  Grenzfestung  am  Ausfluss  der  vom  Altai  kommenden  Buchtarma  
 in  den  Irtysch,  wurden  schon  1830  Mittheilungen  über  7  mikroscopische  dort  am  18.  August  1829  im  Wasser  lebend  beobachtete  
 Formen  gemacht,  welche  oben  genannt  sind,  6  Polygastern,  1  Räderthier.  Aus  der  schwarzen  Erde  eines  Chenopodium  sind  nachträglich  
 folgende  22  Bestandtheile  aus  5  Analysen  anzuzeigen:  
 P o l y g a s t e r n :  G.  
 Arcella  Glohulus.  
 Difßngia  areolata.  
 =  Oligodon.  
 Eunotia  amphioxys.  
 Pinnularia  borealis.  
 Stanroneis  Semen?  
 P h y t o l i t h a r i e n :  16.  
 Lithodontium  Bursa.  
 f  furcalum.  
 ?  Platyodon.  
 Lithosphaei-idium  irreguläre.  
 Lithostylidium  angulaUim  
 '  clavatum.  
 i  Clepsammidiim.  
 f  crenulatum.  
 i  denticulatwn.  
 •  Formica,  
 laeve.  
 obliquum.  
 -  Ossiculum.  
 '  rude.  
 '  Seì'ra.  
 Sponnolithìs  acicularis  ?  
 Da  von  den  7  früheren  Wasserformen  keine  unler  den  Erdformen  ist,  so  beträgt  die  Lokal-Fauna  jetzl  29  Arten,  
 s e h e n d  in  der  Erde  sind  neben  dem  Unorganischen  und  Verrotteten  kleine  Phytolitharien  und  Eunolia  amphioxys.  
 Vor h e r r -