
 
        
         
		Iii'i'ficksicliligl.  lililí  iliü  Ihiili'lcii  sclieinlinivii  Sclialliniiigon  sind  OliPi'iill  ge/älilto  Tliciie.  Isl  es  auch  niclit  
 iiiöfilii'li  ¡iiiwt'si'M,  alle  eili/eliieii  Linien  zu  iilierwaclieii,  so  isl  ilocli  Zahl  und  Maass  der  Vei'hfillnisse  
 diii'ehj;i'heiid  sü  genau  heachtel,  dass  Ahweichungcn  nur  Unwesenlliches  hetrellen  werden.  Der,  vielen  
 Tafeln  heigelngle  Normal-Maassslah  der  Vergrössorung  zeigt  an.  wie  gross  ilie  Darstellung  sein  sollte  und  
 der  zweite  Maassstali,  welcher  Ciljerall  lieigelügt  ist,  zeigt  die  stelige  Ahweiclinng  (constante  Aberration)  
 meines  Auges  von  der  iXorni  an,  wie  jedes  Ange  seine  besondere  bat.  Mit  liiiire  des  Maassstabes  wird  man  
 alles  leicht  messen,  zribleii  und  vergleichen.  Wenn  es  heisst:  iii  '/»«  Linie  Länge  bat  der  Körper  0  oder  12  
 Streileii.  (i  oder  12  Zellen,  so  sollte  das  stimmen.  l!ei  vielen  Erdmischungen  ist  eine  Darstellung  in  
 nalfirliclier  Form  und  eine  des  Masseiiverbällnisses  der  mikroskopischen  Mischung  den  Eiiizelfornien  beigelugt. 
   Ueberdiess  sind,  wo  es  iiiitziicb  schien,  Darsleilungeu  des  trocknen  Znstandcs  und  unter  Wasser,  des  
 aiiHallenden  und  des  diirchgehenden  Lichtes,  auf  Tafel  XXXIV.  auch  des  farbig  polarisirteu  Lichtes  gegeben.  
 ^'on  der  ülisten  Tafel  au  siud  auf  8  Tafeln  Uebersichten  verscbiedencr  besonderer  geologischer  Verludtiiisse  
 in  kleineren  Uauni  zusammeugedrängt,  wie  es  zweckmässig  erschien,  um  den  anf  meine  Einzelkraft  
 angewiesenen  Gegenstand  nicht  in  Raum  um]  Zeit  noch  weiter  auszudehnen.  Die  verschiedenen  Erdtheile,  
 die  l'olar-Extreme.  die  Höben-  und  Tiefen-Extreme,  die  Eutwicklungsperioden  der  Erde,  Culturland  und  
 Deltabihbing  durch  Flnsslrfibnngeii,  die  Vulkane  und  die  Atmosphäre  sind  auf  besonderen  Tafeln  übersichtlieh  
 erläutert.  Den  Schluss  gehen  die  den  belebten  Formen  oft  sehr  äbnlicben  Morpliolithbihlungen,  
 welche  Irrungen  herbeigeluhrt  baheii.  und  die  in  die  Consolidirung  des  Erdfesten  mit  Verwischen  der  orgaiiiseben  
 Formen  mächtig  eingreifen.  
 Der  hier  jetzt  gegebene  Text  umfasst  auf  04  Textbogen  0  Bogen  Einleitung  und  llebersicht,  also  hi  
 100  üogen  die  erste  obige  Abtlieilung,  welche  die  stärkste  ist,  mit  Ausschluss  von  Nordamerika  und  
 liuropa.  Das  Fehlende  wird  auf  etwa  25  Bogen  nachgeliefert  werden.  Ein  Inhaltsverzeiclmiss  erleichtert  
 die  Menulznng,  und  ein  allgemeines  Sach-Begister  wird  später  dem  Texte  zugefügt  werden.  
 Was  die  geognostische  Seite  dieser  Darstellungen  anlangt,  so  kann  es  niclit  fehlen,  dass  sie,  so  
 wie  sie  Uniänderiuigen  und  Berichtigungen  vieler  Vorstelhmgen  von  Mineral-Körpern  und  Gehirgsmassen  
 iiber  die  Substanzen  berbeigeffibrt  hat,  auch  andererseits  manche  Berichtigungen  über  die  Lagerung  
 dieser  Substanzen  lierbeiffdiren  wird.  Was  aber  dieser  Untersuchungs-Metbode  zum  Vortheil  nnd  zur  
 Entwicklung  bälte  gereichen  sollen,  ist  durch  eine  eigenthOmliche  Verstimmung  mancher  wortfiibrender  
 (Jcologen  über  diese  Umänderungen  so  wesenilich  zum  Nachtheil  geworden,  dass  sie  seit  1830,  also  10  
 Jahre  lang,  in  Europa  wenig  Unterstülzung  gefunden.  So  sehr  ich  mich  auch  bemüht  habe  nur  wohl  
 autorisirte  Gebirgsarlen  zur  mühsamen  Untersuchung  zu  wählen,  so  liabe  ich  mich  doch  freilich  überall  
 auf  die  herrscbendi>  Vorstellung  und  das  Urtheil  der  Geber  stützen  müssen.  Ich  will  den  Blick  niclit  auf  
 den  Widerspruch,  nur  auf  das  Erfreuliche,  das  Erhebende  wenden  und  bemerken,  dass  ich  zwar  das  Alter  
 der  mediterranischen  Kalkmergel,  welche  Friedrich  IIOFFMANN,  der  erfahrungsreiche  und  ernste  Geolog  in  
 Sicilien  Kreidemergel  nannte,  nach  eigenen  Forschungen  nicht  beurtlieilen  kann,  dass  aber  die  reiche  
 Mischung  mit  Polycystinen  doch  immer  noch  einen  Charakter  bildet,  der  den  Anscbluss  an  die  jetzt  
 herrschende  Meinung  mir  nicht  erlaubt.  Der  Entwicklungs-Eleniente  liegen  überhaupt  noch  viele  in  diesen  
 mikroskopischen  Formen.  Es  mag  wohl  sein,  dass  eine  immer  schärfere  Auffassung  mit  mehr  als  300maliger  
 Vergrösserung  auch  noch  immer  mehr  Unterschiede  der  kleinen  Formen  ins  Licht  stellt,  welche  manche  
 tiefgreifende  Vorstellungen  abändern.  
 Zu  den  geognostisch-wichtigen,  tiefgreifenden  Vorstellungen  dieser  Art  rechne  ich  z.  B.  das  hier  
 ausgesprochene  Resultat,  dass  die  mikroskopischen  Formen  gegen  das  scheinbare  Gesetz  der  grösseren,  
 fossilen  Organismen,  die  in  den  tieferen  Schichten  der  Erde  immer  eigenthümlicher  werden,  sich  umgekehrt  
 verhalten,  dass  sie  vielmehr  gleiche  Genera  und  sogar  zuweilen  gleiche  Arten  bis  zur  Steinkohle,  ja  vielleicht  
 bis  in  den  untersten  silurischen,  und  den  versteinerungslosen  Grünsand  erkennen  lassen.  Um  ein  ricbtiges  
 Verständniss  zu  vermitteln,  gebe  ich  die  Principien  an,  denen  ich  beim  Aulfassen  und  Benennen  der  Formen  
 gefolgt  bin.  Die  Polylhalamien,  mit  Uebergehen  dieses  älteren  Namens,  wclche,  weniger  richtig,  neuerlich  
 oft  Bhizopoden  oder  Foraminiferen  genannt  werden,  sind  bei  dieser  Bearbeitung,  wie  dio  Figuren  des  Atlas  
 reichlich  zeigen,  nach  einer  gründlicheren  Beobacbtungsmetbode  in  Uebersicht  gebracht  worden.  Zahl  und  
 Maass  dei'  einzelnen  Zellen,  was  bisher  völlig  unberücksichtigt  geblieben  war,  und  allein  zur  Beurtheilung  
 der  Jugendzustände  leitet,  sind  genau  durch  die  ganze  Formenmasse  beachtet.  Was  nun  bei  dieser  
 Genauigkeit  der  AulTassung  und  bei  der  zur  Erläuterung  des  Atlas  vorher  angezeigten  sorgfäKigen  Methode  
 sich  nicht  durch  deutlichen  Charakter  unterscheiden  liess,  oder  was  bei  vielen  Exemplaren  sehwankendo  
 Charaktere  zeigte,  das  ist  nicht  unterschieden,  nicht  besonders  henannt  worden,  gleichviel  ob  der  Körper  
 in  den  Kieselg^iliren.  neuem  Torfe,  in  der  Kreidezeit  oder  in  der  Primärzeit  vorkommt.  In  der  l'aläontologie  
 bähen  ueuerlich  oft  die  Körper  neue  Namen  erhallen,  je  nachdem  sie  in  den  sogenannten  verschiedenen  
 Formationen  gefunden  worden.  Man  hat  nur  geholft,  noch  Charaktere  zu  rinden,  leb  spreche  deutlich  
 aus  dass  ich  ohne  liesonderen  Charakter  den  Körpern  nie  einen  besondern  Namen  zu  geben  mich  
 für  berechtigt  hielt.  Freilich  ist  es  möghch.  dass  solche  Charaktere  in  denselben  Formen  noch  mit  
 stärkerer  Sehkraft  und  schärferer  Systematik  gefunden  werden.  War  aber  ein  Irrtbum  nicht  zu  vermeiden,  
 so  habe  ich  auch  hier,  wie  überall,  vorgezogen  zuwenig,  als  zu  viel  unterschieden  zu  haben,  und  Tausende  
 von  leicht  zu  gebenden  Namen  nicht  zu  geben.  
 Es  ist  noch  das  Verhältniss  der  vulkanischen  Eingrilfe  in  das  kleinste  Lehen  der  Erde  in  den  
 llauplpuukten  zu  erläutern.  Da  diejenigen  Forscher,  welche  die  Entwicklungsverbältnisse  des  Erdplanelen  
 vom  ersten  Anfange  an  aus  der  Structur  der  Erde  selbst  zu  entwickeln,  und  dem  menschlichen  Verstände  
 fasslich  zu  machen  bemüht  sind,  darin  übereinstinmien,  dass  die  Erde  ein  im  Aeussern  sich  allmähg  
 abkühlender,  aber  im  Innern  noch  glühender  Weltkörper  ist,  so  ist  es  aulfallend,  dass  sie  in  einem  
 Gegensatze  zu  den  theoretischen  Cosmogenieen  und  Geogenieen  stehen,  bei  denen  das  Feuer  nie  erster  
 sondern  zweiter  Schöpfungsact  oder  eine  secnndäre  Absonderung  ist.  Wenn  die  jetzt  weit  berrscbenden  
 Vorstellungen  vom  Centraifeuer  der  Erde  ausser  Zweilel  ständen,  so  würde  freilich  das  ganze  Bereich  dos  
 Organischen  dem  Parasitismus  der  Scblackenrinde  verfallen  und  wenig  Gewicht  im  Welt-Ganzen  haben.  Die  
 Naturforscbung  ist  berufen  überalllnn,  auch  in  das  Feuer  der  Erde  zu  lasten,  und  seitdem  ein  stabiles  und  
 eigenthümlich  kräftiges  Lehen  von  14000  Fuss  hohen  Alpenspitzen  und  aus  12000  Fuss  tiefem  Meeresgründe,  
 wo  den  zeitgemässen  physikalischen  Ansiebten  nach  ein  stabiles  Leben  unmöglich  erschien,  dennoch  deutlich  
 heiTorgetreten,  auch  die  untersten  für  verstenierungslos  gehaltenen  Sedimentscbicbtcu  der  Erde  durch  den  
 Grünsaud  zu  einem  reichen,  kreideartigen  Polytbalamien-Leben  zu  envacben  anfangen,  ist  jenes  Tasten  noch  
 uötbiger  und  berechtigter  geworden.  Als  zuerst  die  vulkanischen  Aschen  und  Porzellanerden  der  Maskarenen- 
 Inseln  180!)  durch  KurnoTii  für  Kieselguhr  erklärt  wurden,  schien  sich  nur  zu  ergeben,  dass  die  Reisenden  
 den  Kieselguhr  für  Asche  gehalten  und  sich  geirrt  hatten.  Seitdem  aber  1830  die  Moya  von  Pelileo  sich  als  
 ein  Gemisch  von  vielen  organischen  Formen  zu  erkennen  gab,  bekamen  auch  die  1830  schon  erkannten,  
 mächtigen  Polygastern-Schichten  unter  dem  Basalttuff  der  Wilbehnshöbe  bei  Cassel  einen  directeren  
 Anscbluss  an  vulkanische  Processe,  und  die  1844  aus  den  Umgebungen  des  Vulkans  Hochsimmer  in  der  
 Eifel  hervortretenden,  angeschmolzenen,  gefritteten  und  mit  den  Tuffen  innig  gemischten  Infusorien-Massen  
 haben  zuerst  das  Bild  der  vulkanischen  Eingriffe  in  das  Leben  so  deutlich  werden  lassen,  dass  es  in  
 besonderem  Rahmen  zur  Darstellung  gelangte.  Seitdem  isl  es  bauptsächlicb  in  der  Eifel  1845  genau  bis  zu  
 180  Fuss  Tiefe  unlersucbt  mul  gefunden,  nnd  es  sind  so  vielfach  in  allen  und  neuereu  Projeclilen  der  
 Vulkane  überreiche  Massen  von  Lebensformen  aus  vielen  Erdgegenden  erkannt  worden,  dass  eine  Anerkennung  
 der  Thalsacben  nicht  mehr  abhängig  vom  Urtheil  eines  Einzelnen  ist.  Ich  habe  mich  anf  
 verschiedene  intensive  Weise  bemüht.  Licht  in  diese  auffallenden  und  zuweilen  schwierigen  Verhältnisse  
 zu  bringen,  und  besonders  auch  diejenigen  Sebwierigkeiten  zu  entfernen,  welche  mehr  aus  dem  Ausdruck  
 als  aus  der  Sache  erwuchsen.  
 Ich  habe  zuerst  directe  Versuche  über  das  Verhalten  der  Kieselscbalentlnerchcn  in  hohen  Hitzegraden  
 schon  1830  gemacht,  und  dabei  das  Fritlen  und  Schmelzen  im  Porzellanofenfeuer  direct  vor  sich  
 gehen  sehen.  Ich  sah,  dass  sehr  reine  Schalen  nach  Befreiung  von  Kalk-  und  Eisen-Mischung  sogar  
 im  Sauerstoffgasgebläse  nicht  völlig  geschmolzen,  sondern  wie  damals  berichtet  worden,  oft  nur  gofritlet  
 wurden.  Anf  dieser  Basis  war  es  nicht  im  Zweilel,  dass  es  recht  wohl  möglich  sei,  dass  solche  schwerer  
 als  Quarz  schmelzbare  Schalen  unter  gewissen  Bedingungen  in  vulkanischen  Auswürllingen  in  ihrer  Form  
 erhalten  sein  konnten.  Dass  sie  sich  zahlreich  im  Bimsleiii  des  Trasses  vom  Brobltbale  am  Rhein  
 fanden,  bewies  nur,  dass  hier  ähnhchc  Verhältnisse  gcw^altel  ballen  und  dass  dieser  Rimslein  besonderer  
 Art  war.