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LilhoslyUd. spinulosum
- spirifemm.
-- Trabccula .
Trapcza . .
lri(]uclrum.
rc?i£ricosu?u
; uniileutalum
SponyolUhis acicularis
* i Aats. . .
= OíHcu/nírt.
* Í Capul serpcnlis
* Triccros .
F o l y t h a l o m i e n : 3.
*mcgalhyra — ? . . .
*Holalia —?
*?Spirulina? —?.. .
Faden-Würmer ! I.
Anguillula brcvicaudis?
Weiche
Fflanzentheile : 4.
Pilz-Sporaiigien, vicllachr.
— ? . .
Ni eren form ige Samen .
Simime des Orgniiisclicn I I I
Unorgan. Formen: 7.
firiinc Grystallprismen .
Rolhe Í
Weisse 5
Kauclifarb. Í
"VVeizcnkorn-Cryslallc .
tilimnicr
Kalk-Morpliolillic, Hingschcilien
Ganze Summe 151
CAFVERDISCIIE INSELN, CANARIEN. ú
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D E R WÜSTENSAND, DI E L U F T S T A Ü B S T E Ö M Ü S G E R BSD D A S I V A C F L S E H VON A F R I K A DÜRCU WANDERNDE ERDE.
Der afrikanisclie Wüstensand und die Slaubsti-öme Afrika's sind seit ältester Zeit herüclitigt, und dass Afrika durch wandernde
Erden stelig waclise, glaubt man besonders an zwei Pinikten des Weltllioils wabrzunehmen. Der Staul) und Sand soll Afrika am nordwestliclien
Wiistenrande, auch nach CAUL R ITTEI I ' S monumentaler Geographie, gegen die cauarisclien Inseln bin verlängern; im Nord-Osten
liudet man alte Städte und Denkmäler hoch mit Sand überdeckt, und der Nil soll in historischer Zeit das ganze untere Aegypten, neu
a b g e l a g e r t , geschalTen haben. Das s taubige Duidielmeer der afrikanischen Westküste, welches Jahrtausende lang den Schiffern allen Mutb
benahm nach Westen gegen Amerika hin zu segeln, soll seinen Staub aus Afrika erhalten. Sowohl am Luftstaube des atlantischen Oceans
hei West-Afrika, als auch am Milschiamme hat das mikroscopische Leben einen Antheil, dessen örtlicher Werth und Wechselbeziehung hier
abzuschätzen und zusammenzufassen ist. Vergl. oben S. 1 9 6 .
Was den bewegl ichen Wüstensand aidangt, so stammt die Vorstellung davon hauptsächlich und eigentlich ganz allein aus Nord-
Afrika. In dem Historischen der Thatsachen ist aber viel Uebertreibung. Nach Rückkehr von meinen Reisen in Afrika habe ich 1 8 2 7
der Berliner Akademie der Wi s s ens cha f t e n einen Beitrag zur Charakteristik der libyschen Wüsten übergeben, der in den Abhandlungen
von 1827 S . 7 3 gedruckt ist. Schon damals wurde das Vorhältniss des S t aube s und des bewegl ichen Sandes der Sahara erfahrnngsmiissig
nicht bloss auf ein geringeres Maass, sondern auch auf ein festeres Gesetz zurückgeführt. Die ältesten Nachrichten sind die I'hantasie
aufregend und wunde rba r . Die durch IknonoT 4 0 0 Jahre vor Christus von d«n E i n g e b o r e n e n erhaltenen, offenbar aber sehr übertriebenen,
Berichte sind 2 Jahrtausende lang nachgesprochen worden. Dahin gebort der Untergang des Heeres des CAMDVSES, der gegen 5 0 0 0 0 Mann
(cüs n m e uv^taias) von Theben gegen die Ammons-Oase sandte. Sie kamen 7 Tagereisen weit durch die Wüste bis zu einer
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Stadt Oasi s (Charje nach Ri t t e « , Afrika I. S, 9 6 8 ) , die die Aegyptier die I n s e l der S e l i g e n nannten {Ome el IV«/. oder Jülo»].
Zu den Ammoniern kamen sie nicht un,l sie kehrten auch nicht zurück. Niemand habe welter etwas von ihnen erfaln-en. Man raenite,
ein furchtbarer, Sandn.assen mit sich führender, Südsturm (vÍtov « y.al èSmoiov „iorra Sè m,ms y,a,a/wv) habe sie
mit Sanil überdeckt HERODOT III. 2 6 . Ferner spricht IIEBODOT von Waffenkämpfen der dortigen Völkerschaft der L'syllen mit den sandführeuden
Südstürmen Das ganze Volk sei Jabei umgekonnnen, i)idem es vo,n Sande bedeckt worileu. Die Nachfolger der l'syllen
waren die Nasamonen (die mithin doch heslebcn konnten). IV. 1 7 3 . Der römische Dichter LUCA« , im ersten Jahrhundert nach Chnstus,
spricht in dem oft so schönen Gedicht über die Pbarsalische Schlacht von dem in der Luft davontlicgenden l.ande der Nasimionen :
i L , « « vidä pa«per Namnon crmnUa vmlo. LX., u n d s ehihl e r t den unverbürgten Z u g d e s C a t o v o n U t i c a g e g e n d,e Am,nons-Oase
mit ähnlichen dichterisch kräftigen Bildern. Er sagt dabei vom Tempe l des Ammon: der Gott sei noch arm und habe sem lledigthn.n
vom romischen Golde rein erhalten — Pmtper adlmc dem est — JV«««.» romano lemplnm defmdU ah uuro. — Man sieht daraus, dass
der Tempelstürmer CAMUYSES gewiss mit weil weniger als 5 0 0 0 0 Soldaten sich des Tempel s bemächtigen konnte, und jeno Zahl plolzlich
vom Sande Begrabener, die gleichzeitig den l intergang von etwa 10000 unerwähnten Kameelen voraussetzt, erscheint auch dadurch als
sehr übertrieben, weil sie offenbar unnöUiig war. ., . , , , r
Niemals hat auch einer iler neueren Reisenden seit der R öme r z e i t solche Stürme dort selbst erlebt. Auch ich habe aut meinen
R e i s e n von Alexandrien aus nach der Aminoris-Oase und auf tieferem Wnstenwege zurück 1820 nur die Unmöglichkeit erkannt, dass
dcr"lcichen Versandungen ganzer Caravaiien v.rkommen können, ohschon einzelne Mcnschcn und Thi e r e aus W a s s e rma n g e l und Erniattuiig
öfter n-efährdet sind und wirklich uinkonratn, so dass augeusclieiulich nach ihrem Tode der S and, den si e lebend abgeschüttelt hatten,
sich mil sie anhäuft und s i e auch bedeckt. Die Entkleidung des Geschichtlicben von der Imagination mag Vielen, besonders Dichtern,
schwer fallcii, und dennoch schrieb mir GäTnE, <ler meine Charakteristik der Wüsten gelesen hatte, unterm 6. November 1830, dass es
ihm hucbs l ' e r f r cul i c h gewesen, die l'liänjmene der Wüs t e von allem Imaginitiveii und Appreliensiven entkleidet in iiidiere Wirklichkeit
heraiigefülirt zu sehen. Das neuere Rill Jes geistreichen Malers und Reisen.len in Afrika, Herrn KUETSCIIMAB, „Sanuiin in der Wüste",
w c I c h L in Berlin ausgestellt war und di s rom L e i p z i g e r Kunstvereine aufbewahrt wird, ist eine interessante Anllässung uiul wohlgelungene
Darstellung einer solchen mächtigen und liesonderen Naturscene; Furcht erweckt es aber so wenig als die Natur selbst. Es ist aucli
nicht das Rild eines mehrere Tage lang lährenden Samums oder Chamsins, sondern nur das eines in wenigen Stunden vorübergehenden
sandführenden Orkans. Das vortrefflichî, in Steindruck vervielfältigte, Bild des Malers Herrn lIonACE V E I INE T , I « jjosie au désert, einen
arabischen Courier zu Kameel in der Wüste vorstellend, welche iii geringer Ferne bewegliche Samlherge zeigt, ist eine sehr charakteristische
Auffassung gewisser Gegendon iler Wüs t e , allein die Sandberge sind nicht so zu verstehen, als wären sie bei jedem Luitzuge
anders Die s ind' fes t und eine Wirkung langer Zeiträume, wohl von vielen Jahrtausenden, auch sind sie nicht frei aufgerichtet, sondern
solche Formen des Sandes lehnen sieb stets an Gehirgs-Ahfälle, die ihre Höhe und R ö s c h n n g bestimmen, und die hier anzeigen, dass der
Courier in einer sandigen Niederung am Plateau-Abfalle der W ü s t e reitet. Die von dem ausgezeichneten Maler in die Sandliüge l gelegte
aufren-eude Mystik ist eine warme Poesie seiner Knust. Nur wenn man d em Chamsin entgegen reist, lagert man sich zeitig, liüllt sich ruhig in
s e i n e n Mantel, kehrt dem grässlichen Staube und Sturme den Rücken zu, wie es die Kameel e instinktmässig auch thun, und schüttelt
den Saud von Zei l zu Zeit ab. Hat man Wa s s e rmang e l , so kann man in den brennenden Wüsleii auch ohne Chamsin oder Samum
umkommen. Häufig in öden Wüsten von mir erlebter Chamsin, sandfülirender Südstnrm (v Ó t u s ) , hat Keinen aus meiner Begleitung um-
"ehrachl. Nicht einmal dem drückenden Gefühle einer schweren Gewitterwolke kann ich j ene s Verliältuiss gleichwirkend nennen, obschon
es sein- lästig isl und bei Wassermangäl , durch nahe tretende Aussiebt auf Ve r s chmacht en, die Angst zur Verzweiflung steigern mag.
Dass die Caravane von 2 0 0 0 Meuschcn und I S O O Karaeelen, welche 1805 nach JACKSON'S Reriebt (s. R I T T E K , Afrika I. S. 1 0 2 3 , 1030)
zwischen Taliela und Temhukt u nmkaai, nicht von einem Sandsturme begraben ist, sondern wegen Auslrockneiis der Rrunuen, auf die
man "erechuet hatte, verdiirslet ist, leidet wohl keinen Zweifel. Man kann damit so wenig als mit Monumenten für umgekommene
Caravanen anderer Zeilen die Me n g e des Sandes und die verderbliche Macht des Chams ins beweisen. Ueberfall von die B r u n n e n besetzenden
Räubern und Verdursten sind die llauplftince der Caravanen; auf diese bezogen sich auch die Gräber und Denkmäl e r , denen ich selbst
nicht ohne Scheu in den W ü s t e n begegnet bin, und deren unbedeckt bleibende Steinhaufen die F ü h r e r zu erläutern nie unterlassen.
Die sehr ausführlich gebaltc'iien Tagebücher des österreichischen Bergraths Herrn ROSSEUCEII heschreihcn die Regenzeit im
Cordolan- und Nuba-Lande vom April bis Juni 1837, w o er selbst viele Sandstürme, mil Sand- und Kothregen, wie er es nciiiit, erlebt
bat. Herr RÜSSEGGEH bestätigt ausdrücklich. Reise II. S. 2 5 3 , dass der Nordwind in Afrika bis nach Cordolan, bis hoch in das südliche
I n n e r e , der vorherrschende Wind ist, und dass der Südwind nur ein periodisch und selten ihn nntcrbrechender Wind isl.
Die Wirkung der Sanddünen in der Nähe des Meeres ist bekannt; sie werden von Winde n und Stürmen nie plötzl ich, wohl
aber in vielen Jahren sichtlich etwas weiter gerückt, so dass sie, Cultiirland und ganze Ortschaften allmälig-unwirthhar machen und d i e
verlassenen Wohnslätlen überdecken. Diese Erscheinung selzl lange constante Winde voraus und belästigt nicht alle Sandgegenden gleich.
Wollte man mi t R I T T E H ' S Geographie (I, S, 1023) annehmen, dass fort und fort der vom Mittelmeere ausgeworfene Dünensand des nordwestlichen
Asiens und des nordöstlichen Alrika's in der Nähe des Nillandes durch eineu östlichen Landpassat gegen Westen gelrieben
w e r d e , und dass daher iiothweudig die Weslhälfte Nordafrika's die eigentliche in den Ocean fortrückende Sandwüste sei, während die
im Osten dem Nillande benacbbarle melr flachen Felsboden und sandfreies Kieselgeröll enthalte, so vereinen sich dadurch die Nachrichten
doch nicht. Allerdings ist meiner directen Anschannug nach die Sahara von der Oase Siwah bis Aegypten auf der oberen Hauptfläche
s a n d l e e r , ein fester Felshoden mit Geröll, Allein CAMCYSES liccr sowohl als die VölkerschaR der Psylleu sollten gerade zwischen Aegypten
und Siwah und bei Siwah vom bergcliolien wandernden Saude bedeckt worden sein, während doch die Nasamonen seit der Römerzeit
dort rullig wohiiteii und dio S iwa b n e r jeüt den S a n d gar nicht fürchten. Von bewegl ichen Sandbergen im S inne der alten Sage sprechen
auch die neuesten Reisenden Dr, BAM n und OWEKWE C , auf dem We g e von Tripolis nach Murzuk und Rornu so wenig, als D ENI ÍAM, CLAPPEBTOS
und Andere, Ferner bestätigen meine eigenen Erfahrungen RESNELL' S Annahme von abwechselnden Nordost- unil Südwest-Monsoons deshalb
gar nicht , weil die vorherrschenden Winde in den Gebirgsgegenden Nubiens überall, gleich colossalen Wetterfahnen, südliche Sandaiibänge
au alle einzelnen Felsen gelagert haben, was denn auch mit R I T T E B S eigner Angabe des vorherrschenden Nord- und Nordwest-,
nicht aber Nordostwiiides (S, 1 0 1 9 ) , nach französischen älteren Berichten übereinstimmt und ebenso mit Hin, RUSSEGCEB' S Beobachtungen
in Einklang ist. Diese erfahrungsmässige Beschallcnheit des vorherrschenden Windes als Nord- und Nordwestwind erlaubt aber kein Vorrücken
des nordöstlichen Sandes nach Westen, wie es R E N N E L L bypolhetisch angenommen batlc, und die überall beobachtete anhaltende