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 C33.  Sclihiiiiiii-lirile  von  einnm  l 'ohjgomi m  aus  A  ra  ii cii n 1 e ii.  V.  Prof.  PoEpriG  sandle  mir  lange  Wurzclzasern  eines  
 wahr-sciiciiilicl]  einem  wasserreichen  Sum|il1)0(lcn  enliiommenen  Polygonum  zu,  Jas  er  1828  selbst  gesammelt  lial.  Durch  Aul'wciclien  und  
 Aiisilriieken  der  Zasern  entstand  eine  Trülnmg  des  reinen  Wassers,  und  der  Bodensatz  ergab  in  10  Analysen  35  kleine  Formen:  21  Poly.  
 gaslern,  14  Phytolilliarien.  Die  llauplniasse  der  Substanz  wurde  durch  Polygastern  gebildet,  unter  denen  die  Himantidia  Amis  und  
 Mu/iodoii  die  /.ahli-eiclislen  waren  nnil  nicisl  köUüiiüclig  viclj^licilrig  iiocli  ziisiiiiimcnliingiMi.  Bomcrkcnswcrlli  sind  die  witidcr  vereint  vorlioninictukMi  
 F ornuin  von  ClüNlprutiHj  Desniidiunt  und  l^uüsfriiui.  Die  iVagliehe  Eiilopylu?  ist  die  einzige  niöi^liche  Meereslorin  
 034.  Erdanbang  au  Domiieija  bei  Ilio  bueno.  VI.  Die  kleine  an  Dombmja  ptUchella  d'Orb.  hängende  dunkle  Erdprobe  
 sainltc  Pro!'.  Poumc.  Der  hei  der  Stadt  mündende  Klnss  Ri o  bueno  kommt  hau|itsächlich  aus  dem  See  Raneo  am  Fusse  der  Cordilleren, 
   hat  aber  Zullüsse  auch  aus  anderen  Seen  der  Vulkam-eihe.  In  10  Analysen  wurden  39  Formen  vorgefunden:  23  Polygastern,  
 14  Phytolilliarien,  grüne  Crystallc  und  Bimsteinsplilter.  Zwischen  vulkanischem  Sande  ist  eine  aus  sehr  kleinen  runden  freien  Zellen  
 heslehende  flockige  Masse  (Eierclieu?  kleine  Samen?  Prolococcus?),  welche  beim  Verkoblen  vcrschwinilet,  als  llauptsubstanz;  dazwischen  
 einzeln  zerstreut  liegen  ilie  obigen  Formen.  Unter  den  37  organischen  Formen  sind  3—4  Mccresgebilde,  welche  die  Nähe  der  Küste  
 oder  den  Einlluss  der  Flulb  uiiil  Ehbe,  das  Fluthgcbiet,  bezeichnen.  Nene  und  für  den  Ort  charaktei'istisehe  Formen  siinl  2,  Craspcdodisais  
 Amuaiiüae,  dem  Coscimidismis  disciger  vernanth  und  Disroplm?,  wohl  beide  aus  dem  .Meere  slammeml,  beide  nur  in  Fi-aiiinenten  beobachtet.  
 635.  Erdanbang  eines  Scirpus  aus  Araucanicn.  VII.  Der  Ort  der  von  Prof.  Poeppic  gesammelten  Pllanze  ist  nicht  
 naher  bezeichnet  als  durch  das  südliche  Chile.  Zwischen  den Wurzeln  eines  übersandten  Sdjjjiis-Rasens  tiiidet  sich  eine  dunkelgraubraune  
 Erde,  von  welcher  10  Analysen  gemacht  worden  sind.  Sie  enthielten  48  .\rlcn  kleiner  Lehensformen:  30  Polygastern,  18  Phytohtharien.  
 Die  Mischung  iler  ahgeschlennnten  feinen  Thcile  ist  überaus  reich  an  grossen  Polygastern;  Pimmhria  DUjitus,  Slanrone'is  Phoenkatleron,  
 Emmiia  ijililia,  Surirdla  elcijims?  liiwicula  FaUdundiae,  Cocconema  —?  sind  sehr  grosse  vorberrscheude  Formen.  !sur  StirindJa  slrialula  
 i s t  eiiic  brakische  Gcstallung.  Cuceoiwma  Anmcmiiac,  Etimliu  Anmcaniae,  Piuinilaria  Araucauuie  und  LUIioslijlidimn  Teinwiis  sind  bisher  
 nirgends  genannte  Formen;  Nui'iculu  Fulklaiidiac  und  Surirdla  degmis  sind  ausgezeichnete  amerikanische  Allen.  
 Dass  in  allen  diesen  Analysen  gar  keine  kalkschaligen  Formen  vorgekommen  sind,  ist  für  die  dortige  geoguostische  Landesbildun"  
 niclit  ohne  characleristisches  Interesse.  
 Ü B E R S I C H T  
 DER  BEOBACHTETEN  JETZTLEBEKDEN  FORMEN  IN  ARAUCANIEN.  
 P o l y g a s t e r n :  9 3 .  
 AcUuanlhes  binodis  .  .  
 Ámi¡hora  kyalinu  .  .  .  
 Aredia  coiislricla  .  .  .  
 '  Eiu'licliis  .  .  .  
 ^  ijulcaia  .  .  .  .  
 5  Globulus  .  .  .  
 f  granulala  .  .  .  
 Cluicloíi/ptila  saxipara  
 Closlerium  ¡Mnula?  .  .  
 í  TraOecula  .  
 Coccoin'is  borralis  .  .  .  
 í  liticala  .  .  .  
 Placenlula  .  
 í  slriaía  .  .  .  
 .  AUAUCANIEN.  
 VALDIVÍA.  
 VOl.r.AN  
 RE OSORXO.  
 Cocconema  Araucaniae  
 í  vlrcuí  .  .  .  
 f  lanceolalum  
 f  Lunula't  .  
 *CTaspcàodiscus  Araucan.  
 Desmidium  Uexaceros'i  
 Di/'ßugia  arcolala.  .  .  
 «  ciliata  .  .  .  
 i  collarii  .  .  .  
 '  hermilana  .  
 *  Liosioinum  .  
 í  Oligodoii  .  .  
 í  Scininubitti  .  
 t  squamala  .  .  
 f  slriolala  .  .  
 "'Diploneis  didi/ma  .  .  
 Discoplea  ~  '!  . . .  
 *?Kiilopifla  —?  .  .  .  
 Eunslrum  laeve  .  .  .  
 Eumliu  ampliioxys  u  
 t  i  y  roslrala  
 f  Araucaniae  
 '  ?ffirí>ia/a  .  .  :  :  
 +1  
 Eunoüa  depressa  .  .  .  
 í  Dianue.  .  .  .  
 «  yibba  .  .  .  .  
 i  gibberula.  .  .  
 í  (jranulala  .  .  
 »  l'eiilaijlyphis.  
 '  Tetraylypliis  .  
 '  Irideulula  .  .  
 í  Zebra  .  .  .  .  
 í  zvbrina.  .  .  .  
 Frayilaria  —  .  .  .  .  
 (jallionclla  crenata  .  .  
 '  granulala  •  
 '  lacvis  .  .  .  
 í  procera  .  .  
 Gomplionema  Augur  .  
 '  gracile  .  
 '  longiceps  
 '  üblusum.  
 í  Iruncalum'i  
 JUmaiilidium  Jrcu*  .  .  
 «  gracile  .  
 «  Monodon  
 Liparogyra  scaíaris.  .  
 Navícula  Amphisbaena  
 >  Falklandiae.  
 i  obtusa.  .  .  .  
 l'innularia  aviphioxys.  
 f  Araucaniae  
 f  borealis  a  .  
 '  decurreus  .  
 í  Digitus  .  .  
 f  gibba  .  .  .  
 '  inacqualis?  
 f  macilenta  .  
 í  Tabellaría.  
 «  viridis  .  .  .  
 ARAUCANIES.  
 VALDIVIA.  
 VOLCAN  
 DE OSOBiNO.  
 297  
 Síauronm  Urostris  .  
 e  gracilis  .  
 í  Phoeniccnlcr  
 f  Semen  .  .  .  
 Stauroptera  Isoslauron  
 Surirella  Arauca7\iae  .  
 s  bifrons  .  .  .  
 f  Cralicula  .  .  
 e  ßcxuosa  .  .  .  
 *?  í  slrialula.  .  •  
 Syncdra  Enloman.  •  .  
 f  lunaris.  .  .  .  
 ?  Ulna  
 VOLCAN  
 DE ÜSOIINO.  
 Trachelomonas  lacvis  .  
 P h y t o l i t h a r i e n :  3 2 .  
 Litliodonlium  Bursa  •  •  
 f  
 f  nasuium  .  
 #  roslralum  
 Lilhoslylid.  Amphiodon  
 f  angulalum  .  
 i  calcar  atum  
 Í  Caleña  .  .  
 f  clavalum  .  ,  Clepsammid.  
 i  crenulatum  
 S  
 ;  denliculatum  
 irreguläre  .  
 f  laeve  .  .  .  
 B  ¿  
 3  
 1  !  l  K  
 5  6  7  
 +  
 +  
 +  -1- 
 +  - t - 
 +  
 -t- 
 1  
 +  
 -t- +   
 - 1 - 
 +  
 +   -t- 
 +   +  
 4 2  3 3  2 3  
 +  - 1 - 
 +   4- +   
 +  -1- 
 +  +   
 +   
 +   - 1 - 
 +   
 +   
 +   +  
 +   
 +   +   • +  -h  
 +  +  
 +   
 4- 
 -t- +   
 +   - 1 - +   
 Lillíoslylid.  Ossiculuvi  .  
 s  quadralum  
 s  Rajula  .  .  
 í  rude  .  .  .  
 í  Securis  .  .  
 í  Serra  .  .  .  
 ?  spiriferum.  
 Taurus  .  .  
 í  Tclraclis  .  
 í  Trabecula  .  
 í  Trape:a  •  .  
 !  triquelrum.  
 Spongolithis  aciculari^  
 í  Acus  .  .  .  
 AUAUCANIEN.  
 VOLCAN  
 DE OSORNO.  
 Enlomoslracon  
 Sternförmige  Pfianzoiiscliüppciieii  
 . . . .  
 Eiiifaclie  glultc  Pllaiucn-  jj  
 liaarc  I +  
 Summo des Orgaiiisclicn  l{jO  | 23  
 Grüne CrysUillprismcn  .  
 Glimraerscliö|i|iciicii  .  - 
 Bimsleinsplillor  .  .  • .  
 Gqüzc Suuinic  
 +  
 •  +  
 ±  
 • 2 4  I  1 4  I  2 2  1  2 3  I  5 7  I  5 1 ]  39  
 DAS  FOSSILE  MlKROSCOl'ISCHE  SÜSSWASSEll-LEBEN  AUF  DER  SODSPITZE  SÜD-AMEIllKAS.  
 DCXXXVI-DCXLII.  
 Die  geognostischen  geistvollen  Untersuchungen  und  Sammlungen  des  Herrn  Cii.irles  Dabwi«  haben  ein  überaus  merkwürdiges,  
 durch  ungeheure  und  beispiellose  Ausdehnungen  verbreitetes,  Verhiiltniss  kreidcartiger  800  Fuss  miiclitiger  vulkanischer  Tuffe  in  Patagonien  
 in  der  Art  kennen  gelehrt,  dass  die  grossen  Wüsten-Plateau's  von  der  Ostküste  durch  das  ganze  Innere  his  wohl  zu  den  Cordilleren  der  
 Westküste  hin,  andererseits  auch  von  Poi-t  St.  Julian  his  zum  Hio  Negro  ans  solchen  Tuffen  bestehen.  Diese,  fast  stets  nur  abgestufte,  
 ganz  vegetationsarme  Ilochehenen  bildenden  Tuffe  sind  von  mir  im  Jahre  1845  als  ein  reichhaltiges  Gemisch  von  vulkanischen  Aschen  
 und  noch  bestimmbarer,  aber  meist  vulkanisch  veränderter  Kieselschalen  von  Meeres-lnfusorien  uiiil  Phytohtharien  mit  Meeres-Schwämmcn  
 erkannt  worden.  Sie  gehören  einer  vor  der  Mcnschengesehichte  liegenden  Entwicklungsperiode  der  Erdoberfläche  an  und  ihre  specielle  
 Erörterung  wird  in  der  Ahtheilnng  über  die  Mceresbildungen  erfolgen.  Hier  ist  nur  von  anderen,  von  Süsswasser-Verhällnissen,  die  
 Uehersicht  zu  gehen,  deren  Erläuterung  aus  dem  von  Herrn  Cii.  Dabwin  gcsammelteu  Material  ebenfalls  mannichfach  möglich  geworilen.  
 Die  ersten  Kenntnisse  fossiler  Süsswassergebilde  des  kleinsten  Lebens  auf  der  Südspitze  Süd-Amerika's  wurden  bereits  1845  
 der  Berliner  Akademie  mitgetheilt,  inilera  sich  ergehen  hatte,  dass  eine  von  den  Feuerländern  benutzte  weisse  Schminke,  welche  Herr  
 Daiiwin  an  mich  übersendet  hatte,  nur  ein  feines  Kieselmehl  aus  Infnsorienschalen  war,  von  denen  18  Arten:  14  Polygastern,  4  Phytolitharien, 
   damals  namhaft  gemacht  wurden  (s.'Monatsher.  der  BcrI.  Akad.  1845  S.  63).  liald  ilarauf  wurden  von  demselben  Reisenden  
 übersandte  Proben  tertiärer  Gcbirgsmassen,  besonders  jener  so  merkwürdigen,  viele  vorweltliche  Säugethier-Knochen  einschliessendcn,  Lager  
 der  luitagonischcn  Ostküste  analysirt  und  auch  in  diesen  eine  wesentliche  Beimischung  von  kleinsten  Lebensformen  nachgewiesen.  Es  
 führte  mit  Entschiedenheit  zuerst  sogleich  zu  dem  llesultat,  dass  jene  Lager  meist  einen  brakischen  Charakter  haben,  d.  h.  enie  den  
 Flussahlagerungcn  ähnliche  Mischung  aus  Sflsswasser-  und  Meeres-Organismen  so  erkennen  lassen,  dass  die  Süsswasser-Formeii  vorherrschend  
 sind  (s.  Monatsber.  der  Berk  Akad.  der  Wissensch.  1845  S.  146).  
 636.  Weisses  Bergmehl  als  Schminke  der  Feuerländer.  Die  Probe  ist  eine  in  kleinen,  etwa  erbsengrossen,  Klümpchen  
 zusammenhängende  hiass  röthlichweisse  sehr  feine  Erde.  Nach  der  Aufschrift  ist  sie  ursprünglich  weiss  unil  die  Feuerländer  bedienen  
 sich  derselben  mit  ein  wenig  Roth  gemischt  als  Schminke.  Dabei  wird  noch  bemerkt,  es  sei  ein  vom  Boden  kleiner  Bäche  gewonnener  
 Absatz  der  Gewässer.  —  Durch  Glühen  wird  diese  blass  röthlichweisse  feine  Erde  nicht  schwarz,  sondern  weiss,  sie  enthält  mithin  nichls  
 II.  15  
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