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 P  I  r;  (1 11  ü  S  S  E  N  A  N  T  I  L  L  E  N.  
 INSKL  ST.  DOMINGO  ODER  HAITI,  
 Dio  "grosse,  niil  liolicn  nrnnillicrgon  bcdfickle,  InseMvird  Itei  anüllisclier  Vulkiinlliäligkcit  oil  sehr  slnrk  crsclitillcrl,  iiiul  erscheiriL  
 ih^ii  (leologeii  nis  Forlscl/img  ilcr  Silla  tlc  Carnccaf;.  Diii-cli  meinen  vurstoibeiien  Bruder,  Caiil  Eiihemiru):,  crliiell  ieli  von  ihm  1829  
 f,'(i.siinmu'lliMMoorc:skor|icr,  aus  doiuiti  1841  hcroils  ein  Verzeichiiiss  von  12  mikroscopisclien  Formen  milgclhcüL  wurde,  die  nher  sämmüich  
 dem  Meeni  iingüliörlen.  Spüler  crliidl  ich  auch  eine  Erdprnhe  von  Porl  an  Prince  von  ihm,  und  diese  wird  hier  crlnulert.  
 7S(i.--*  Ilellgrane  sclilammigc  Erde  von  Pl ' ianzcnwnrzel n  von  P o r l  au  Pr ince.  Die  fast  1  Cnhikzoll  beiragende  
 Prohe  isl  olVrnhar  aus  einem  kalkigen  Siunpfhodcn.  Sie  hrausl  lehhafl  mi l  Säure  und  Avird  heim  Glühen  erst  kohlschwarz,  dann  weiss.  
 Mikroscopiscli  isl  die  Il;)u|ilmiissc  ein  feiner  ([uarziger  gümmerloser  Saiul,  welcher  auch  FeldspaLhlheilchen  einzuschliessen  scheint.  Kleine  
 c n h i s c i i e  Kalkspalhcryslidle  und  Polyliiahunien  niil  iiiren  Fragmenten  sind  reichlich  eingeslrent.  In  den  feinsten  mnhnarligen  Theilchen  
 lassen  sich  keine  ringforniigen  Kreidemorpholilhc  erkennen.  Dennooli  isl  die  Masse  kein  neuer  Meeresabsalz,  sondern  wohl  eine  zerstörte  
 idtere  (lohirgsarl,  welche  n)it  neuestem  Süsswasserleben  gemischt  und  durch  Aufrühren  und  Wiederabsetzen  durchdrungen  sein  mag.  In  
 10  Analysen,  deren  5  von  der  natürlichen  Erde,  5  aber  nach  Auslaugen  der  Ralklheile  durch  Sänre  gemacht  worden  sind,  fanden  sich  
 •I  Polygaslern,  IG  l'hylolilharien,  3  i'olylhalamieii  nnd  weisse  Kalkcryslalle,  zusammen  24  Formen,  beslimmbar.  Die  Poivgastcrn  iind  
 P h y t i d i l h a r i c n  sind  sainnillich  Süsswasseriormen.  Die  Polyllialamien  haben  den  iragmentarischen  verwitterten  Charakter  älterer  Gebirgsstoiie.  
 Unhedcidvlicli  isl  daher  der  Charakter  der  Erde  als  ein  Süsswasscrgebild  festzusteilen.  LUhoslijUdicn  und  Surirdla  Cralicula  sind  die  
 vcreinzi'll);ii  zahlreichen  Formen  in  dem  feinen  )lulme.  Zu  spät  geht  eine  Sendung  von  Erden  von  U.  SciiOiißuuGiv  ein.  
 INSEL  JAMAICA.  
 Die  Küsten  der  Insel  sind  llach,  die  hohen  Gebirge  der  Mille  sind  granitisch  und  bilden,  nach  v.  Bucn' s  Ansicht,  Parallel  reihen  
 nn"t  der  Silin  de  Canircas.  Ich  erhielt  durch  den  Rryologen  Dr.  MCller  in  Halle  2  von  Dr.  A.  S.  Oeiisteu  1 8 4 7  ge.samnielle  kleine  Moosproben.  
 787.-^  Lelimgeliier  sandiger  Boden  der  Marchanl.ia  cheuopoda  Sy n .  IIep.  Die  leinsantlige  gelbe  glimmerlose  Erde  
 e n l h i e l t  in  5  Analysen  30  kleinste  Lebensrormcn:  14  Polygastern,  22  PhUolitharien,  welche  zwar  meist  klein  sind,  aber  doch  überall  in  
 der  feinen  Masse  zerstreut  liegen.  Neue  Formen  sind  nicht  dabei,  die  Phylolilharien  siml  überwiegend.  
 788.26  Dunkelbrauner  Humus  von  Pluijiochile  jamaiccnsis.  Limiekc.  u.  Hemp.  Eine  sehr  kleine  Erdprohe  als  
 Unlerlage  des  Mooses  Hess  sich  durch  Abschlonnnen  erhalten.  In  5  Analysen  waren  14  Formen  erkennbar:  10  Polygastern,  4  Phylolilharien.  
 Die  grosse  Mehrzahl  der  Pidygastcrn  sind  Arccllno  und  Difßiiijiac.  Alle  Formen  sind  zerstreut,  keine  neu.  
 Die  (Jesaninitzald  der  aus  Jamaica  hiermit  i)ekannten  Arten  beträgt  19  Polygastern,  24  Phylolilliarien,  zusammen  43  Arten  
 und  keine  anderen  Formen.  
 INSEL  CUBA.  
 D i e  grosse,  150  Meilen  lange,  Insel  hat  durch  ihre  sichelförmige  Gestalt  schon  dem  Entdecker  Amcrika's  einen  Einfluss  des  
 dorl  kreisenden  Aerjuatorial-Stromes  des  Oceans  auf  dieselbe  erkennen  lassen.  Wohl  isl  es  wichtig,  die  Erdarten  mikroscopiscli  zu  prüfen^  
 wie  weit  dergleichen  Vorstellungen  begründet  sind.  Hohe,  bis  7000  F.  sich  erhebende,  erzführende  Gebirge  verlaufen  in  der  Längsaxe  
 dieser  Insel  und  es  ist  kein  Raum  für  grosse  Flüsse,  aber  übcr;dl  fruchtbares,  oft  hqchrothcs  Land  im  Iropischen  Klima.  Herr  E.  Otto,  
 welcher  1839  als  Botaniker  und  Gärlner  sich  dort  anfgehallen,  hat  sowohl  essbare  mid  Gultur-Erden,  als  auch  Pllanzeu  nach  Berlin  
 gebracht,  von  denen  einige  zur  Untersuchung  ausgewählt  worden  sind.  Die  erste  Beobachtung  von  3  Polygastern  machte  Dr.  Mo.MAfi.vR  
 1838,  von  denen  jedocii  nur  eine  Art  dem  Süsswasser  wohl  angehörl,  da  sie  an  Lemua  mino)-  gefunden  worden;  es  war  Diiiloma  tcnuc,  
 welche  hier  als  BacUlaria  tcnuk  verzeichnet  ist.  Im  .lahre  1841  wurden  von  mir  4G  Arten  von  iMeeresformen:  32  Polygaslern,  5  IMiytol 
 i l h a r i e n ,  9  Polythalaniien,  verzeichnet  und  abgebildet  (Abhandl.  der  Berl.  Akatl.).  Im  Jahre  1845  wurden  in  Ramond  üe  la  Saciia's  
 grossem  naturiiislorischeu  Werke  über  Cuba  viele  grössere  Polyl l ialamien  des  Meeresstrandes  von Alcide d'Oiiiu(;ny  beschrieben  und  abgebildet.  
 7 8 9 . - ' '  Wurzel-Erde  eines  Scirpus  von  Taburete.  Die  Pilanzc  wurde  am  18.  Mai  auf  steinigen  sonnigen  Bergen  
 gesanunelt.  Es  ist  eine  dunkelbraune  körnige  Erde  mit  juittelfeiner  ijuarziger  Sandinischung  ohne  Glinnner.  In  5  Analysen  der  ahgeschlemnitcn  
 feinen  Theile  siml  9  Formen-Arten  beobachtet  worden:  3  Polygaslern,  4  Phytolitharicn,  einfache  glatte  Pflanzenhaare  und  
 grüne  Crystallprismen.  Alle  diese  Formen  sind  sehr  einzeln  in  feinen  ibonigen  Mulm  eingestreut  und  ohne  Orts-Charakter.  
 790.-®  Wurzel-Erde  eines  Cyperns  von  Punt a  de  Mayzi .  Die  Oerl l ichkei t  (i^into  de  Magaj  wird  als  sandi g  bezeichnet,  
 l>ie  duidvelbranue  Erde  enthidt  viele  weisse  Kalktheilchen,  die  sich  deutlich  als  Küstensand  des  Meeres  zu  erkennen  geben.  Es  sind  
 nruch.stüi'ke  von  leinen  Echinenslacheln,  Bnjozocn,  kleinen  Seeschnecken  und  Polythalaniien,  tlie  noch  das  blosse  Auge  unterscheidet.  
 In  5  Analysen  des  braunen  Ilunmsgehaltes  waren  12  kleinsle  Körperchen:  2  Polygastern,  9  Phytolitliarien  und  grüne  Crystallprismen.  
 Die  meisten  Formen  sind  vereinzelt  uml  weiter  verbreitet.  Lilhoslylidiiim  Tuba  ist  ein  eigenthümlicber  Phylolith.  
 791.^®  Wurzel-Erde  einer  D  ichromcne  vo m  Ufer  des  St.  .1 u a  n - F I  u s s  e s.  Die  Erde  ist  dunkelhraim  von  dunkler  
 Eelimfarbe  und  mit  einem  feinen  rjuarzigen  Sande  gemischt,  ohne  Glinnner,  wie  die  vorigeg.  In  10  An;dyscn  wurden  33  Formen  unterschieden: 
   7  Polygastern,  24  Phytolitharicn,  gegliederte  eigenthündiche  rauhe  Pllanzcnhaare  mit  glattem  dicken  Basal-Glicde  und  grüne  
 Cryslalle.  Besonders  ansgezeiclmcle  Formen  waren  auch  hier  nicht  unter  den  sich  darbietenden.  Die  Phytniilharien  siiul  überwiegend.  
 E s  ist  somit  wenigstens  eine  Beihc  von  44  Formen  aus  Cnlia  geboten,  die  aus  11  Polygastern,  30  Phytolitharicn,  2  weiidien  
 Pllan/.enlheileu  und  1  Crvstall  zusammengesetzt  isl.  
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 Die  (lesannntzahl  der  jetztlehenden  anlillischen  kleinsten  erdbildendcn  Süsswasser formen  beliiun,  sich  bcohachlungsniässig  auf  
 201  Arten;  tlavon  sind  110  Polygastern,  02  Phytolitliarien  (3  Polycystinen,  3  PolylhahiuMen),  2  Enlonioslraca,  1  Anguillula,  1  Acaroid,  
 3  Insectcnthcile,  9  weiche  Pllanzenlhcile,  7  nnorganischo  Formen.  Die  10  mit  Sternchen  bezeichneten  Formen  sitid  zufällig  beigemischte  
 Meeresgebdde  aus  Küstenverhällnissen.  
 Neue  Chiirakterlbrmen  der  anlillischen  Inseln  sind  folgende  12:  Aiiasler  pnrloriccnsis  N.  G.,  Clo'ilerinm  Enloinm,  Dimaron,  
 Difflugia  iislcrüphoya(?),  laxu,  puradoxa,  Navicula  aulacopkaona,  harhadcims,  Kurijülc,  Lrploccros,  Pinmilaria  barlmdriisis-,  LilhoNlijUdium  
 Tuba;  mit  den  unvollkominen  beobachteten  fraglichen  Arten  etwa  24.  
 VERGLEICHENDE  ÜBERSICHT  
 D E S  JETZIGEN  EllDlilLüENDEN  laEffiSTEN  SÜSSWASSEU-LEi^>ENS  DER  ANTILLEN.  
 K L E I N E  SÜDLICHE  ANTILLEN.  
 Polygastern:  110.  
 Amphora  graciiin?  .  
 Arrella  nculcata.  .  .  .  
 '  coiislricla  .  .  .  
 «  Enchclys  n  .  .  
 i  (i  dilalala  
 f  Globulus  .  .  .  
 <  Muijaslomum  .  
 '  JUirrosloinum  .  
 i  rulgaris.  .  .  .  
 Ariasler  povtoriccnsis  .  
 Ilarillaria  (euuis  .  .  .  
 Clostcrium  wlcits  . . . .  
 «  Diiuiiron  .  •  
 >  Enloinon  .  .  
 Coccoiicis  obloìKja  .  .  .  
 PldCcnluUi  .  
 —  ?  . . . .  
 Cocconema  FUKÌCUMVI  •  
 sublile?  .  .  
 *C'>scinodiscus  —?  .  .  
 bijflutjia  unmUala  .  .  
 i  arcoluta  .  .  
 i  assulala^  .  .  
 f  ?asterophora.  
 Carpio  .  .  .  
 ciliola  .  .  •  
 »  collaris  .  .  .  
 *  Lagena  .  .  .  
 «  laxa  . . . .  
 s  I inslomum  •  
 i  Oligodon  .  •  
 «  ?pnradoxa.  •  
 s  l'ila  . . . .  
 >  rvliculala  .  .  
 i  Siininulum  .  
 «  squamala  .  .  
 «  slriolaia  .  .  
 i  ?  . . .  .  
 Discopica  comla'i  .  .  .  
 J'Mnslrum  augulalum  .  
 i  margarililer.  
 >  Hutn juv.  .  .  
 Eiitovioncis  alala  .  .  .  
 Euufilia  anrpkioxys  .  •  
 f  Dianac.  .  .  •  
 i  nihba!.  .  .  .  
 #  Munodon  .  .  .  
 f  Sphacrula  .  •  
 «  Irìdeulula  .  .  
 Frayilaria  acuta  .  
 fìallidiicUa  crcììala  .  
 Tacuclio.  
 Ilookcria.  
 +1  
 +1  
 GKOSSl!  KÖÜW,.  ASTILI,!«.  
 JiVMATCA.  CllliA,  
 +  ++   +  
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