f
3 5 4
P I r; (1 11 ü S S E N A N T I L L E N.
INSKL ST. DOMINGO ODER HAITI,
Dio "grosse, niil liolicn nrnnillicrgon bcdfickle, InseMvird Itei anüllisclier Vulkiinlliäligkcit oil sehr slnrk crsclitillcrl, iiiul erscheiriL
ih^ii (leologeii nis Forlscl/img ilcr Silla tlc Carnccaf;. Diii-cli meinen vurstoibeiien Bruder, Caiil Eiihemiru):, crliiell ieli von ihm 1829
f,'(i.siinmu'lliMMoorc:skor|icr, aus doiuiti 1841 hcroils ein Verzeichiiiss von 12 mikroscopisclien Formen milgclhcüL wurde, die nher sämmüich
dem Meeni iingüliörlen. Spüler crliidl ich auch eine Erdprnhe von Porl an Prince von ihm, und diese wird hier crlnulert.
7S(i.--* Ilellgrane sclilammigc Erde von Pl ' ianzcnwnrzel n von P o r l au Pr ince. Die fast 1 Cnhikzoll beiragende
Prohe isl olVrnhar aus einem kalkigen Siunpfhodcn. Sie hrausl lehhafl mi l Säure und Avird heim Glühen erst kohlschwarz, dann weiss.
Mikroscopiscli isl die Il;)u|ilmiissc ein feiner ([uarziger gümmerloser Saiul, welcher auch FeldspaLhlheilchen einzuschliessen scheint. Kleine
c n h i s c i i e Kalkspalhcryslidle und Polyliiahunien niil iiiren Fragmenten sind reichlich eingeslrent. In den feinsten mnhnarligen Theilchen
lassen sich keine ringforniigen Kreidemorpholilhc erkennen. Dennooli isl die Masse kein neuer Meeresabsalz, sondern wohl eine zerstörte
idtere (lohirgsarl, welche n)it neuestem Süsswasserleben gemischt und durch Aufrühren und Wiederabsetzen durchdrungen sein mag. In
10 Analysen, deren 5 von der natürlichen Erde, 5 aber nach Auslaugen der Ralklheile durch Sänre gemacht worden sind, fanden sich
•I Polygaslern, IG l'hylolilharien, 3 i'olylhalamieii nnd weisse Kalkcryslalle, zusammen 24 Formen, beslimmbar. Die Poivgastcrn iind
P h y t i d i l h a r i c n sind sainnillich Süsswasseriormen. Die Polyllialamien haben den iragmentarischen verwitterten Charakter älterer Gebirgsstoiie.
Unhedcidvlicli isl daher der Charakter der Erde als ein Süsswasscrgebild festzusteilen. LUhoslijUdicn und Surirdla Cralicula sind die
vcreinzi'll);ii zahlreichen Formen in dem feinen )lulme. Zu spät geht eine Sendung von Erden von U. SciiOiißuuGiv ein.
INSEL JAMAICA.
Die Küsten der Insel sind llach, die hohen Gebirge der Mille sind granitisch und bilden, nach v. Bucn' s Ansicht, Parallel reihen
nn"t der Silin de Canircas. Ich erhielt durch den Rryologen Dr. MCller in Halle 2 von Dr. A. S. Oeiisteu 1 8 4 7 ge.samnielle kleine Moosproben.
787.-^ Lelimgeliier sandiger Boden der Marchanl.ia cheuopoda Sy n . IIep. Die leinsantlige gelbe glimmerlose Erde
e n l h i e l t in 5 Analysen 30 kleinste Lebensrormcn: 14 Polygastern, 22 PhUolitharien, welche zwar meist klein sind, aber doch überall in
der feinen Masse zerstreut liegen. Neue Formen sind nicht dabei, die Phylolilharien siml überwiegend.
788.26 Dunkelbrauner Humus von Pluijiochile jamaiccnsis. Limiekc. u. Hemp. Eine sehr kleine Erdprohe als
Unlerlage des Mooses Hess sich durch Abschlonnnen erhalten. In 5 Analysen waren 14 Formen erkennbar: 10 Polygastern, 4 Phylolilharien.
Die grosse Mehrzahl der Pidygastcrn sind Arccllno und Difßiiijiac. Alle Formen sind zerstreut, keine neu.
Die (Jesaninitzald der aus Jamaica hiermit i)ekannten Arten beträgt 19 Polygastern, 24 Phylolilliarien, zusammen 43 Arten
und keine anderen Formen.
INSEL CUBA.
D i e grosse, 150 Meilen lange, Insel hat durch ihre sichelförmige Gestalt schon dem Entdecker Amcrika's einen Einfluss des
dorl kreisenden Aerjuatorial-Stromes des Oceans auf dieselbe erkennen lassen. Wohl isl es wichtig, die Erdarten mikroscopiscli zu prüfen^
wie weit dergleichen Vorstellungen begründet sind. Hohe, bis 7000 F. sich erhebende, erzführende Gebirge verlaufen in der Längsaxe
dieser Insel und es ist kein Raum für grosse Flüsse, aber übcr;dl fruchtbares, oft hqchrothcs Land im Iropischen Klima. Herr E. Otto,
welcher 1839 als Botaniker und Gärlner sich dort anfgehallen, hat sowohl essbare mid Gultur-Erden, als auch Pllanzeu nach Berlin
gebracht, von denen einige zur Untersuchung ausgewählt worden sind. Die erste Beobachtung von 3 Polygastern machte Dr. Mo.MAfi.vR
1838, von denen jedocii nur eine Art dem Süsswasser wohl angehörl, da sie an Lemua mino)- gefunden worden; es war Diiiloma tcnuc,
welche hier als BacUlaria tcnuk verzeichnet ist. Im .lahre 1841 wurden von mir 4G Arten von iMeeresformen: 32 Polygaslern, 5 IMiytol
i l h a r i e n , 9 Polythalaniien, verzeichnet und abgebildet (Abhandl. der Berl. Akatl.). Im Jahre 1845 wurden in Ramond üe la Saciia's
grossem naturiiislorischeu Werke über Cuba viele grössere Polyl l ialamien des Meeresstrandes von Alcide d'Oiiiu(;ny beschrieben und abgebildet.
7 8 9 . - ' ' Wurzel-Erde eines Scirpus von Taburete. Die Pilanzc wurde am 18. Mai auf steinigen sonnigen Bergen
gesanunelt. Es ist eine dunkelbraune körnige Erde mit juittelfeiner ijuarziger Sandinischung ohne Glinnner. In 5 Analysen der ahgeschlemnitcn
feinen Theile siml 9 Formen-Arten beobachtet worden: 3 Polygaslern, 4 Phytolitharicn, einfache glatte Pflanzenhaare und
grüne Crystallprismen. Alle diese Formen sind sehr einzeln in feinen ibonigen Mulm eingestreut und ohne Orts-Charakter.
790.-® Wurzel-Erde eines Cyperns von Punt a de Mayzi . Die Oerl l ichkei t (i^into de Magaj wird als sandi g bezeichnet,
l>ie duidvelbranue Erde enthidt viele weisse Kalktheilchen, die sich deutlich als Küstensand des Meeres zu erkennen geben. Es sind
nruch.stüi'ke von leinen Echinenslacheln, Bnjozocn, kleinen Seeschnecken und Polythalaniien, tlie noch das blosse Auge unterscheidet.
In 5 Analysen des braunen Ilunmsgehaltes waren 12 kleinsle Körperchen: 2 Polygastern, 9 Phytolitliarien und grüne Crystallprismen.
Die meisten Formen sind vereinzelt uml weiter verbreitet. Lilhoslylidiiim Tuba ist ein eigenthümlicber Phylolith.
791.^® Wurzel-Erde einer D ichromcne vo m Ufer des St. .1 u a n - F I u s s e s. Die Erde ist dunkelhraim von dunkler
Eelimfarbe und mit einem feinen rjuarzigen Sande gemischt, ohne Glinnner, wie die vorigeg. In 10 An;dyscn wurden 33 Formen unterschieden:
7 Polygastern, 24 Phytolitharicn, gegliederte eigenthündiche rauhe Pllanzcnhaare mit glattem dicken Basal-Glicde und grüne
Cryslalle. Besonders ansgezeiclmcle Formen waren auch hier nicht unter den sich darbietenden. Die Phytniilharien siiul überwiegend.
E s ist somit wenigstens eine Beihc von 44 Formen aus Cnlia geboten, die aus 11 Polygastern, 30 Phytolitharicn, 2 weiidien
Pllan/.enlheileu und 1 Crvstall zusammengesetzt isl.
355
Die (lesannntzahl der jetztlehenden anlillischen kleinsten erdbildendcn Süsswasser formen beliiun, sich bcohachlungsniässig auf
201 Arten; tlavon sind 110 Polygastern, 02 Phytolitliarien (3 Polycystinen, 3 PolylhahiuMen), 2 Enlonioslraca, 1 Anguillula, 1 Acaroid,
3 Insectcnthcile, 9 weiche Pllanzenlhcile, 7 nnorganischo Formen. Die 10 mit Sternchen bezeichneten Formen sitid zufällig beigemischte
Meeresgebdde aus Küstenverhällnissen.
Neue Chiirakterlbrmen der anlillischen Inseln sind folgende 12: Aiiasler pnrloriccnsis N. G., Clo'ilerinm Enloinm, Dimaron,
Difflugia iislcrüphoya(?), laxu, puradoxa, Navicula aulacopkaona, harhadcims, Kurijülc, Lrploccros, Pinmilaria barlmdriisis-, LilhoNlijUdium
Tuba; mit den unvollkominen beobachteten fraglichen Arten etwa 24.
VERGLEICHENDE ÜBERSICHT
D E S JETZIGEN EllDlilLüENDEN laEffiSTEN SÜSSWASSEU-LEi^>ENS DER ANTILLEN.
K L E I N E SÜDLICHE ANTILLEN.
Polygastern: 110.
Amphora graciiin? .
Arrella nculcata. . . .
' coiislricla . . .
« Enchclys n . .
i (i dilalala
f Globulus . . .
< Muijaslomum .
' JUirrosloinum .
i rulgaris. . . .
Ariasler povtoriccnsis .
Ilarillaria (euuis . . .
Clostcrium wlcits . . . .
« Diiuiiron . •
> Enloinon . .
Coccoiicis obloìKja . . .
PldCcnluUi .
— ? . . . .
Cocconema FUKÌCUMVI •
sublile? . .
*C'>scinodiscus —? . .
bijflutjia unmUala . .
i arcoluta . .
i assulala^ . .
f ?asterophora.
Carpio . . .
ciliola . . •
» collaris . . .
* Lagena . . .
« laxa . . . .
s I inslomum •
i Oligodon . •
« ?pnradoxa. •
s l'ila . . . .
> rvliculala . .
i Siininulum .
« squamala . .
« slriolaia . .
i ? . . . .
Discopica comla'i . . .
J'Mnslrum augulalum .
i margarililer.
> Hutn juv. . .
Eiitovioncis alala . . .
Euufilia anrpkioxys . •
f Dianac. . . •
i nihba!. . . .
# Munodon . . .
f Sphacrula . •
« Irìdeulula . .
Frayilaria acuta .
fìallidiicUa crcììala .
Tacuclio.
Ilookcria.
+1
+1
GKOSSl! KÖÜW,. ASTILI,!«.
JiVMATCA. CllliA,
+ ++ +
l i k i