Um nicht ilurcli iliose orgniiisclicii slcls kurzzclligcii Bimsloine, welche iieiicrheli Professor SrEiNmcEn
in sciiieiii linche ülier ihe liii'el 1852 gcringersciiälzeiiil doch auch erkannt lial. Jie bestehenden auf tiefes
Sindinin hegriMuleten Ansichten der Geologen vuni jedesmaligen Connex des ßinisteins mit Tracliyt zu stören,
wni(h; der organische liinistein als S'ehaunistein ahgcsondert. In dem langzelligen waren dergleichen
Formen nie heohachtet, aber die kurzzelligen zeigten selbst im Einsehlnss einer Bombe Yom Vulkan KammerbCihl
bei Kger polygaslrische Schalen. Auch die Vorstellung, dass Intiltratioueu von Regenwasser dergleichen
Mischungen bewirkten, wurde 1845 schon dadurch entkriiftet, dass alle Filtra sich sehr bald verstopfen
und uidei'seoische Kreide, wie ich durch xiullöscn der Kreiile am Meere bei Rügen mich überzeugt habe,
kaum 2 Linien dick Eindringhnge der feinsten Kieselschalenthierchen zeigt, obwohl sie damit ganz bedeckt
und von Wasser ganz durchzogen ist, dass aber the Durchdringungen des Tulfs am llochsinuner gegen ISOO
Fus.-i. nnd die Erfüllung der Schaumsteine des Trasses hei Brohl gegen 80(1 Fuss tief reichen. Eben so
wurde die Meinung, dass der bei Vulkanausbrüehen vorkonmiende Sturm alle solche Beimischungen von
der Oberllache herbeiführe, durch die Massenhafligkeit vieler dieser organischen Beimischungen, ihre oft
aus dem Innern hervorquellende Masse als Scblanun (Moya) und dadurch beseitigt, dass beim wahren
Asehenfall gewöhnlich die Luft ganz ruhig geschildert wird. Die mir zur Untersuclumg bisher zugänghch
geweseneu Proben sind freilich dem wissenschafthchen Bedürfniss noch nicht recht angemessen, allein
(las Uebereinstinunende in den schon vielfach aualysirten Substanzen spricht für Geringfügigkeit oder für
Mangel fremder Beimischung. Gute Materialien werden künftig desto umsichtiger gesammelt werden. Die
auf das Schill Dragón gefallene wichtige Asche von St. Vincent 1812 ist eine glücklich erhaltene Masse.
Höchst auflalleud ist die Aehnlichkeit des Schlammes von dem furchtbaren Erdbeben von Guadeloupe
1843 mit der Moya von Pehleo 1797. Da die gebirgigen Oherllächeuverhaltuisse von Guadeloupe wenig
llunnislan.l enthalten, das von vulkanischen Bewegungen in innere Räume eingeschlürft und wieder so
massenhaft ausgestossen werden konnte,.so möchten die unterseeischen tiefen Verbhulungen und Wurzeln
weit von einander entfernter Vulkane nach ALEXANDER VON IILMBOLDTS längst vorhandenen, übersichtlichen
Darstellungen hier zur Erläuterung dienen können. Der Schlamm des Vulkans von Scheduba in Indien
ist ganz abweichend, aber der Schhnmu der kleinen Vulkane von Turbaco, den mir kürzlicli Herr ALEX.\NDEIÍ
VON IIUIIBOLUT, von llemi BOUSSLNC.UILT gesammelt, zur Untersuchung gab, ist übereinstimmend.
Der Polirschiefer vom Arequipa-Vulkane in Peru ist vom Beiseuden Dr. MEVEN beim Einsammeln
für verwitterten Porphyr gehalten worden, der einer grossen öden Landschaft im hohen Gebirge einen
so aulfailenden Charakter gab. dass er eine grosse Probe davon mitnahm. Mit ähnlichen ausgedehnten
hiolitbischen Gebirgsmasseu könnte der sehr bimsteinartige Sehaumstein von Tollo in Chile in Verbindung
gedacht werden, da er gleiche Formeji enthalt. Höchst auffallend sind die bunten Tuffe des grossen
cirkelrunden, Teufels-Reitbahn genannten, scheinbaren Craters der Insel Ascensión. Leopold von Bucu
scheint es 1 8 2 5 noch für einen wahren Cráter gehalten zu haben; Charles DARWIN'S Untersuchung hat 1844
diese schüsseiförmige sonderbare Vertiefung mit Ringen für nicht vulkanisch erklärt. Die mir gesandten
Tulle sind Conglomérale von Phytolitharien der eigentbürahchsten Arl. Es sind unbegreillich massenhafte
Grasthe.ile. die dort gar nicht gewachsen zu sein scheinen, da die kahle Insel kein Wasser, keinen Baum
und wenig Gras enlhält. Ob Vulkanausbrüche die einst grosse Insel zerstört haben, ob unlerseeisclie
Canale auch liier aus dem entfernlen Afrika Materialien schlannnartig zugeführt haben, steht den Conjecturen
olTeu. Vielleicht gehört zu den wichligeren und wichtigsten Erscheinungen dieser Arl doch auch der
sogenannte Kieseiguhr von Isle de Bourbon. Nach Leopold von BÜCH ist der Vulkan von Bourbon einer
der mächtigsten der Erde. Schichlen über einander von Tuff, von Maudelstein und von festem Basall
bilden die Insel. Die grosse Masse des von Reisenden mitgebrachlen Kieselgubrs als Porzellanerde spricht
dafür, dass sie aulTalleml war. Wäre diese Masse einerlei mit den angezeigten Tullen und verhielte sie
sich wie das bei Cassel mit Basalttuffen abwechselnde Lager von Polygaslern, dem ein abnliches bei
Ceyssal am Puy de Dome und das massenhafteste unter 300 Fuss Basaltdecke hegende, 500 Fuss
mächtige aus Oregon gleicht, so könnte leichl das maskareuische Kioselguhrlager für das Verstandniss der
Beziehung der Biolitbe zu Vulkanen das aufscblussreichsle auf der Erde werden. Geognostisch gebildeten
Reisenden sollte der Kieseiguhr der Mascarenen dringend empfohlen sein. Dass dergleichen Schichten
hei Vulkanen nicht durch Wasser abgelagert werden, sondern durch Sichtung von schwebender Asche
durch die Luft in horizontale gleichartige Lagerung koinmeii. ist am Ilochsimmer deutlich geworden und
seit 1845 angezeigt. Noch sind zwei allgemeinere Resultate der bisherigen Forschung über die vulkauis(dieii
Stolfe hier zu überblicken. Eins derselben hetrim die Eigenthümlichkeit, da»s bei woitein die grosse Mehrzahl
des bis jetzt erfolgreich geprüften AuswurfsstolTs, gegen alle Erwartung, nicht den Meerosverbaltnisseii,
sondern den Süsswasserverhältnissen angehört. Für die Theorie der Vulkane ist ilic Erscheinung inuner
sehr beweisend geworden, dass sie fast alle an den Küsten dicht am Meere liegen, und es erregte deshalb
der innere Festland-Vulkan Central - As iens besonders ALEX.INI)EII VON Ilu.iiuoi.DTS Tlieilnahnie im Jahre
18'J0 Man hielt das Einströmen von Meereswasser durch neu entstandene Spalten in die innei-en Räume
niid die Dampfbildung durch schon vorhandenes Feuer, oder die chemische Entwii;klung von Hitze durch
das Wasser für Veranlassung periodischer Ausbrüche, Diese Vorstellung würde mit Nothwendigkeil verlangen,
dass in den Auswürllingen, wenn sie überhaupt organische Spuren zeigen, gerade Meeresürganismen sein
müssten. Davon ist nun bei den meisten Auswürllingen der Vulkane nichts zu erkcimcn, wohl aber sind
Süsswasserformen oft sehr zahlreich vorhanden. Während die Auswürfe der zahlreichen Vulkane von
Chile, Oiiilo, der Galapagos-Inseln, Mexico und Island in Amerika, die von Isle de France, Isle de Rourboii
und Ascension bei Afrika, die des Vesuvs, der Eifel und des Kaimnerbühl in Europa, nur Süsswasserbeinüschuugeu
zeigen, sind nur zwei Oertlicbkoiten bekannt worden, wo wirklich Meeresgrund als massenhafter
Auswüriling erseheint. Eine ist der fortwährend jetzt thätige Schlamm - Vulkan der Insel Scheduba in
Arracan Hinterindiens, die andere ist das höchstausgedehnte Flachland von Patagonien, welches den
östlichen Abfall der Cordilloreu-Vulkane Südamerikas bildet. Das letztere Verbältniss zeigt nach DAUWIN
eine mehrere 100 Meilen lang ausgedehnte, horizontal geschichtete, kreideartige weisse Tullinasse, die
nördlich bis zum La Plata geht, und die, nieuier Analyse nach, deutlich ein aufgeschütteter, verglühter
Meeresboden ist. Die Gleichförmigkeit dieser Bildung scheint nur ihres Gleichen in der Kreide iNordamerika's
zu haben. Die von mir geprüften Auswiirllinge der Caiiarischen Inseln, der Liparischen Inseln und
die Proben, welche ich von Bestandtheilen der wieder verschwundenen Inseln Sabrina der Azoren und
Ferdinandca hei Sicilien geprüft habe, zeigten keine organischen Spuren, so dass dergleichen Produele leicht
aus grösserer Tiefe stammen mögen, wenn nicht die Wahl des Einsammlers zufällig das Rechte verfehlt
hat. Endlich ist das allgemeine Resultat zu bemerken, dass, obwohl die vulkanische Thäligkeit alle versleiiierungsfüln
enden Sedimentsclüchten der Erde, von der Primarzeil bis zur neuesten, durchbricht, um zur
Oberlläche zu gelangen, doch bisher die Formen wenig Verschiedenheit des Charakters gezeigt haben. Da
überall nach ALEX.WDER VON HUMIIOLDT'S neuester Uebersicbt (Mouatshericbte der Rerl. Akad. der Wissensch.
1853. S. 141.) nur 3 Meilen von der Oberfläche zum Centrum der Erde, oder von den 800 Meilen ihres
Halbmessers, für menschhche Forschung zugänghch geworden, so geben Vulkane doch die Möglichkeil, aus
grösseren Tiefen, für die freihch ein bestimmtes Maass fehlt, Belehrungen zu empfangen. Aus den unzweifelhaften
vulkanischen Produclen kann mau bisher zweierlei schliessen. Entweder die untersuchten Auswürflinge
waren alle nur mit Oberllachen-Verhältnissen gemischt, oder die Formen der verschiedeneu Bildungszeiten
der Erde, welche im Innern erhalten sind, und ausgeworfen werden, sind sehr ähnlich nnd übereinstimmend.
Es scheint, dass beides nicht ganz, aber in specieller Beziehung einigermassen annehmbar ist.
Olfenhar sind viele Aschen, Schlamme und TulTe nur jene feinem Theile, weiche beim Oellhen des vulkanischen
Herdes von den Rändern und Ohernächen hineinstürzen, und ihres Wassergehaltes halber ebenso
schnell mit dem Dampfe als feine Staub- und Rauchwolken herausgeschleudert werden. Solche Aschen
werden sich besonders zu Aufaug der Eruption zeigen, oder dann, wenn ein ausgebrannter Rerg zusammenstürzt
was am Ende sein wird, nach Auslluss der Lava. Die Vorstellung, dass innere grosse Wasserbehälter
oder äussere grosse Süsswasserseeu und in Spalten versunkene Flüsse solchen Schlamm liefern,
kann man danach abmessen, ob sich wirldiche Wasserorganismen in grösserer Zahl linden. Sonderbarerweise
sind bisher die Formen meist der Art gewesen, dass selbst im vulkanischen Schlamme mehr der
Charakter von Wahlhumus oder hohen Wiesenlandes und Schneewassers hervorgetreten, worin Spongillen-
Nadebi und die eigentlichen Wasserformen fehlen. Diese Verhaltnisse erläutert Taf XXXVIII der Abbildungen.
Zwar ist nun hier dem Lehen ein grosser Wirkungskreis nachgewiesen, allein es würde unangemessen
sein, sich vorzuslellen, dass l e b e n de kleine Thiere Felsen und Erden überall wesentlich zusamnieusetzen.
Nur todte Schalen bilden Erden, feste Steine nnd hohe ausgedehnte Gehirgsmassen, Riolithe, Ilalibiolithe,