310
*Spongolithis cenocephala
* Clarus . . '
« Fuslis . •
R ä d e r t h i e r e : 1.
Callidina rediviva'^ .
P o l y t h a l a m i e n : 1?
*SpirillÌ7ia — ? . . . .
F a d e n w ü r m e r : 1.
Anguilíula brevicaudis?
A r a c h o o i d e n : 2.
species
Unguis Araneae. . . .
L e p i d o p t e r a : 2.
Squainula Lejyid. 5 den/.
f f inlcgra
lanceolata
+?
W e i c h e
P f l a n z e n t h e i l e : 12.
Pollen Pini
Pilus simplex lacvis . .
? . Í Ornilliorliainphiii
e Í appcndiculatus
.
i Í ?Cah/plra
* 5 slellaius .
Sporangium fungi mulliloculare
Seminul. Filicis Iriangul.
f Í subglobus.
s s fricontc
Í reniforme latius
f f aiigiisl.
Summo dos Oignoisclioa IdU
U n o r g a n . Formen; 1.
Glituiiier
Gonze Stimma ItiO
+ +
30 I 2« I j .14 I 45 S I 32 I 21
m FOSSILE UND D.VS VULKAfflSCII ODER ATOSPILlRISCH BE^\1:GTE MIKROSCOPISCIIE SÜSSWiVSSER-LEBEN IN COLmiDlEfT.
DCCXLU-DCCXLIIL
Fossile Ertlen und Slelne aus reinen mikroscopiscben Organismen, Biolillie, sind bisher von Columbien nicht bekannt worden,
iillein die vielbckannlen essbaren Thone vorn Orinoco sind geognostisch 'gcscbiclilele Gebirgsarlen, welche scbroiT abfallende Ufer am Wasser
des vielarmigen Stromes bilden und sich oiTenbar an die ähnlichen Erdschichten in Brasilien und Guiana anschliessen. Ganz besonders
aiiHallend und bemerkenswerlb aber sind die bergehohen, Länder verheerenden organisch gemischten Sclilammauswiirfe der columbischen
Vulkane, deren Erscheinung unter dem Namen der Substanz Moya durch ALEXANDER v. HUMBOLDT ihre Berühmtheit erlangt hat. Ausserdem
sind AuswurfsstolTe des Imhaburu-Yulkans der Analyse zugänglich geworden, welche reich an organischen Beimischungen sind, und
der atmosjdulrische Staub hat maniiichfache physikalische Eigenschaften und Beziehungen erkennen lassen, welchc die hier zu berücksichtigenden
Verhältnisse allmälig weiter zu erläutern geeignet sind.
Ä . VULKANISCHE A Ü S W Ü R F S S T O F F E AUS COLUMBIEN.
742. Moya des Jahres 1797 von Pel i leo in Quito. Unter den grossen Eigenthömlichkeiten, welche die Vulkane der
neuen >\elt vor denen der alten Welt auszeichnen und die früher, 1755 {Mem. de l'Academic \151) LA CONDAMINE'S Staunen erregten, die
aber erst von ALKXANDEH V. HUMBOLDT seit Anfang dieses Jahrhunderts in helles Licht gestellt worden sind, sind Wasser- und Schlamm-
Ausbrüche neben Schlacken-Auswürfen anstatt der Lava-Ströme und antleren Feuerwirkungen höchst bemerkenswerth. Die erdigen breiartigen
Ausbruchsmassen, welche oft viele Quadraimeilen Landes mit ihren Städten überdecken, nennen die spanischen Einwohner Koth,
L o d o , die Indianer Muya oder Moya. Am 30. October 1806 las der Chemiker KLAI'BOTU in tier Berl. Akad. der Wissensch, eine
Ahhiuidlung über die chemische Untersuchung der von ALEXAISDER V. HUMBOLDT ihm übergubenen Moya aus Quito, als des merkwürdigsten
Productes jener Vulkane, vor, welche im 4. Bande seiner Chemischen Beiträge zur lienntniss der Nalurkörper 1807 S. 289
abgedruckt isl. Dieser Analyse ist ALEX. V. HUMBOLDT'S schriftliche Mittheilung über die Ourllichkeit, den Ursjirung und das Massenverhällniss
der Substanz vorangeschickt: *
„Der gebirgigte Theil des Königreichs Quito, ein Plateau von 400 • Meilen und 8 — 9000 Fuss Höhe, ist gleichsam als ein
einziger Vulkan zu betrachten, dessen einzelne Spitzen mit besonderen Namen bezeichnet werden. Was man den Vulkan von Tungnrahua,
oder Cotopaxi, oder Pichincha nennt, sind wahrscheinlich nur einzelne Oelfnungen eines und desselben ungeheuren Feuerschlundes, über
welchen viele Hundert blühende Städte und Dörfer gebaut sind. Daher die Erschütterungen mit furchtbarem unterirdischen Donner begleitet,
welche man überall bemerkt. Daher offnen sich fern von den einzelnen Kegelbergen, die man gemeinbin als die eigentlichen Vulkane
von Quito betrachtet, Erdspalten, welche dieselben Produkte ausspeien, die aus ihren Vulkanen selbst hervorbrechen. Diese Producte sind
in dem Erdstriche, welcher zwischen dem 4. Grade iiördhcher und dem 12. südlicher Breite liegt (vielleicht den isolirt stehenden Vidkan
1 Schon 1S05 hat ALI:X. V. HU«
ist ISül ecdriKlii im l, ßaiulc der Zuologie <
1 Vorlrngc im Naliunal-Insliliil zu l'uria ühur liun Pimclodits Cyc¡o¡ium MillliRilungi-ii iiiinli iilicr die Moya gcKcliun. Diusei' Vorlruu
J M . . .
341
Sangay abgerechnet) gegenwärtig nicht Lava in Strömen, sondern ansgeworfone Schlacken, Aschc, Bimstein und eine grosse Menge erdiger
l)reiarliger Massen, welche <lie spanischen Einwohner Lodo, die Indianer .Muya oder Moya nennen, und in Vvelchen oft zahllose Fischchen,
die Prciiadillus, eingehüllt sind (die Pimclodi Cijcloptim des ersten Bändchens meiner Zoohgic). Daher hört mau bei vulkanischen
Eruptionen in Quito nur immer von Ucbcrschwennnuiigen, von Eiiiliüllen in letligen Kntli, von Vergrahenwcrden und nicht von eigentlichen
Feuerwirkungen. LA CONDAMIXE, welcher, wie ich, gleich iiacli seiner peruanischen Beise (1755) den Vesuv besuchte, und zwar
in Begleitung des Baireuth'sclien Ilofratlis WAGNER — erstaunte auch schon über iVwi Verschiedenheit iler amerikanischen und europäischen
Vulkane. Die grosse Hübe der Cordilleren und deren mächtige Sclineedecken begründen hauplsäclilich jene Unterschiede. Selbst in
europäischen Vulkanen kommt selten Lava, aus den Krateren. Wie hoch müsste diese nicht in dem Königreiche Quito gehoben werden?
Der Aetna, der Vesuv, der Pic von Teneriila spalten sich gewöhnlich nahe an ihrem Fusse und schieben dort Lavaströme hervor. Die
Vulkane der Andes liegen in der Gebirgskette, nicht isolirt im ihichen Lande. Sie sind oft bis 9Ü00 Fuss Hiihe mit wi-iten Gebirgsebenen
umgeben, nur ihre Spitze ist frei und isolirt. Kann nun die geschmolzene Masse nicht ausbrechen, so müssen Enlbeben desto
häuliger sein; dieselben Materien müssen unaufhörlich von Neuem bearbeitet und zerinnlint werden. Die grossen Weitungen, die in allen
Vulkanen gefunden werden, füllen sich allmälig mit geschmolzenem Schneewasser an. Es entstehen nnterirdisclie Seen, die fern vom
vidkanischen Feuersitze zahllose Fische nähreu. Bei den Erdbeben brechen diese Seen aus, mit ihnen Fische, Wasser und jene breiartige
räthselhiifte Masse Moya, die man nicht mit dem vulkanischen Tull verwechseln inuss. Bei solcher Vorstellung der Dinge fallt ein Theil
des Wunderbaren weg, welches man in den Wasser- und Kolli-Vulkanen suchte. Ob übrigens die ungoliuure Wassermenge, welche in
der Provinz Quito, selbst fern von den Vulkanen, fast überall zu gewissen Zeiten beim Erdbeben au.slliesst, blos vom geschniolzeuen
Schnee herrührt, oder ob die Natur das Wasser auf anderen Wegen erzeugt, oder ob sie dasselbe blos bebt, kann man wohl nicht zu
entscheiden wagen, da kein Physiker noch Augenzeuge der grossen Ausbrüche der Vulkane von Quito, die kaum alle 40 Jahre stattfinden,
gewesen ist. Als der Vulkan Carguairazo, der dem Chimborazo am nächsten liegt, in der Nacht vom 19. Juli 1G98 gänzlich zusammenstürzte,
überschwemmte er eine Gegend von 15 bis 18 üMeilen umher mit breiartigem Schlamme. Die Zahl der umgekommenen Menschen
war so gross, dass man in Tacunga und Hanibato die Leichname in Gräben zusammenhänien niusste. Bei dem grossen Erdbeben vom
4. Februar 1797 haben 40000 Menschen, theils lebendig verschüttet, tbeils im Wasser und vulkanischen Koth ihren Untergang gefiiinlen."
„Die Moya bricht gewöhnlich auf ebenen, etwas feuchten, grünbewachseneii Fluren aus. üb <lie, welche im Jahre 1797 sich
hei Riobamba in fortschreileiiden kleinen Kegeln herausschob, chemisch von der Moya von Pelileo verschieden isl, weiss ich nicht. Die
Moya, welche das Dorf Pelileo den 4. Februar 1797 zerstörte und die fruchtbarsten Äcker bedeckte, brach in 1250 Toisen (7500 Fuss)
Höhe, am Fuss eines Trapp-Porphyrfelsens aus (eines graulicbgrünen thonartigen Porphyrs, mit vielem glasigen Feldspath und lloriiblen<le,
ohne allen Quarz). Die Masse, so wie eini{^e gerettete Indianer uns erzählten, war Ilüssig als sie hervonlraiig, ein wahrer sich fortwälzender
Brei. Die Moya erhärtete bald. Sie ist erdig, von geringem Zusammenhange der Theile, bräniilichschwarz. Man erkennt
darin sehr deutliche Spuren von glasigem Feldspath. Andere eingewachsene Theile sind fasrig, wie Bimstein. Durch das Mikroscop sieht
mau weder Schwefe! noch Schwelelkies darin, aber der Feldspath ist sehr deutlich. Das Ganze isl ein veränderter Porphyr, ein verändertes
uranfängliches Gestein. Viele Stücke färben schwarz ab. Diese brennen so gut, dass die Indianerinnen noch jetzt (seit 5 Jahren)
mit der Moya Feuer maclien und dabei kochen. Sie brennt wie schlechter Torf, oder wie Lobkuchen, ohne Flamme, sie erhitzt sich
aber stark. Ein Porphyr, bei dem man kocht, klingt sonderbar genug! Aber Porphyre in Anvergne, welche salzsaures Ammonium enthalten,
scheinen nicht minder räthselbaft. Wenn ich ehemals in meinen Briefen an das National-Institut die Moya figürlich einen PurpJiyre fcrmenle
nannte, so wollte ich durch diesen sonderbaren Ausdruck auf das problematische Rotten gewisser Erdarten hinweisen. Ich wollte andeuten,
dass die Vulkane mehr thun als schmelzen, dass sie Stoffe lösen und binden, neue hinzufügen, und dass Jahrtausende lang, im Spiel
der Dämpfe, der Schoos der Erde ruhig und laugsam, wie ein organischer Körper, Slolie erzeugt, die wir ehemals nur im Thier- und
Pllanzenreiche gesucht hätten. Welche Aufschlüsse giebt darüber nicht die Entdeckung des Kali im Leuzit, Feldspath u. s. w. ich habe
in Riobamba selbst Moya ausgelaugt. Mit blausaurem Kali gemischt färbte sich die Flüssigkeit sogleich schön blau."
KLAI'ÜOTU fand in 100 Theilen Moya tbeils als Product, theils als Edncl:
Kohlensaures Gas 2 V4 C.Zoll. Kieselerde 46'/2 Gran.
Hydrogeu-Gas 14 V2 « Alaunerde 11'/s ==
Wasser mit Ammonium angeschwän- Kalkerde G V-i- '
gert, nebst einem geringen Theile Eisenoxyd GV2 =
brandigen Oeles 11 Gran. Natrum
Kohle 5 Vi =
Der seit 1837 hervorgetretene Einlluss des kleinsten Lebens auf die Mischung und Bildung von Erden und Steinen in immer
grösserem Maasstabe, war besonders in der Richtung theils wahrer, theils angeblich vulkanischer Aschen ergiebig gewesen und es lag
mithin nahe, auch die Moya in dieser Beziehung zu prüfen. Aus Ki.ArnoTu's Samndung war die von Herrn v. HUMBOLDT stammende
noch übrige Probe in das konigl. Mineralien-Cabinet übergegangen, und es wurde mir gestattet, davon auch mikroscopische Analysen zu
machen. Das Resultat war die Erkeimtniss einer so reichen Mischung mit losen Labradorcrystallen und organischen unsichtbar kleinen
kohlehaltigen Plluiizenstoffen und Infusorien, dass der Kohlegehalt der Substanz dadurch vollständige Erläuterung erhielt. Herr v. HUMBOLDT
tbeilte diese Beobachtung selbst 1839 der Rerl. Akad. am Schlüsse seiner drillen Abhandlung über die Vulkane der Hochebene von Quito
mit {s. d. Monatsbericht 1839 S. 252) und hat ebenda noch andere Erläuterungen der Substanz hinzugefügt. So hat CAVAMLLES in den
Jconcs plaiilanim ruriorum den Namen des brennbaren Schlammes Moya als Namen eines Berges aufgeführt, unil eine eben so kurze als
ungenaue Notiz des Erdhebehs von Riobamba gegeben. ' Die 3 grossen Nalurphänomene, welche ALEX. V. HUMBOLDT in dieser drillen
wichtigen Abhandlung beschreibt, sind der fast uubeachtet gebliebene Einsturz des Vulkans Capac Uru oder Al tar de los Collanes
im Jahre 1462, eines Berges, der wahrscheinlich ehemals den Chimborazo an Hobe überlrofl'eu hat und dessen (wahrscheinlich durch
numen iiigeiis vomit
VorlM-
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i p. II. Anmerli.:
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