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LUhoüontiiim nasutuin.
' Plalyailon
• ruslriiluiii
- Scorpius
LilhomeiiUes ornalus .
Lilhosphacrid.irrcgulan
Lilliiislylid. Amphiodon
nugulalum.
' asperum . .
bicoJicaviim
' liidens . .
bidenUUum
: calcaraluin
clavalum .
Ctepsavimid.
r crenulalum
= curcaivm .
deiiUciUatum
(= L. dentalum
18dl)
. fusiforme
' irreguläre
: ¿«arurn .
: laecu . . .
' obliquum .
= Ossiculum
f ovalum . .
• Oxyodon
- quadralum
Rajula . .
rude. . . .
• Securis . .
Serra . . .
spinulosain
spinfvnim.
Taurus . .
Trabccula .
Iriquelrum .
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C H I L E .
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CÜKDILLBHlíN.
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PERÜ.
Lithosli/lid. unidentalum
! venlricosum
Spongolilliis aciculavis
Spongilla lacusiris
1841).
C H I L E .
Callidina rediviva
Saipina chilensis .
Anguillula brevicaudis
llakyouellae oi-uni
Spirilliiia .
S('lini(>llerlingsschfl[ipcli.
ahgesliilzl . . . .
sLiiiiipfhiiizeLförmig
füiifkci'Liy; . . . .
zweispilzifi. . . .
lircispilztg . . . .
vierspiuig . . . .
pinselFüruii^' . . .
borsleiirörmig . .
Oezalinle Pllinizeiilioare
Nieretilorm. Sinnen, plali
f Í sladiliY'
Summe (lo$ OrgatiiscIiDti 195
(irülie Urysliilliirisintn .
Glimmer
70 I 25 24 I 29 I 33 I 23 I 17 I 32
PERU,
i
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41 I 22
D A S VORWELTLICHE UND VÖLKMISCFL ABGELAGERTE KLEIIISTE SÜSSWASSER-LEBEN IN CHILE UND P E R U .
D C L V - D C L V l .
Am jezL lliäti^cn Mai | iu-Vul l iane Lei Santiago in Chile giebt es einen 300 Fus s hohen Berg von B ims t e in, an dessen Fusse
der Ort T o M o , 3600 Fuss üher dem Me e r e , licgl. Der Bimslei i iberg ist ein fast isolirter steiler Kegel, von dem Pi'ofessor MEYEN auf
s e i n e r Reise mit d em prenss. Seeiiandlungs-Schiffe P r i n z e s s Luise, Capit. W e n l t , 1830—1834, Proben gesammelt und nach Berlin
gebracht hat (s. Meyen Reise I. S. 338). Als ich im Jahre 1844 die vulkanischen Tülle und andere Projeclilen der Vulkane der Eitel
reich an Formen des mikroscopiscben Lebens erkannt hatte [s. Monatsber. der Berk Akad. S. 3 3 8 ) und Auswürfl inge verschiedener Vulkane
anderer Länder aul' gleiches Verhalten prülle, wendete ich auch die AuPmerlisamkeit auf die frischen, von M e y e n mitgebrachten, angeblichen
Tulfe und Riniüteine von L ü s o n , Chile und P e r u . Eine der als verwitterter Porphyr und vulkanischer Tulf bezeichnet mitgebrachten
lokalen Gebirgsarten von M a n i l l a zeigte sich duroli und durch als reiner Infusorien-Biolitb des Süs swas s e r s , und ist vorn S. 1 7 7 analysirl
vvortlen. In den verbreiteteren Manilla-Tufl'en fanden sich keine Polygastern-Schalen. Ergiebig wurde aber wieder der Bimstein von Tollo
in Chile und ein angeblicher sehr verbreiteter verwitterter Porphyr von Acangallo bei Arequipa in Peru. Letzterer zeigte sich ebenialls
als ein ganz und gar aus kleinen Lebensformen gebildeter Süsswasser-Biolith, der eine der merkwürdigsten und angeblich ausgedehnten
Gebirgsarteti im Bereiche eines kräftigen jetztthätigen Vulkanes darstellt.
6 5 5 . Bimstein des M a i p u - V u l k a n s von T o l l o bei S a n t i a g o in Chi le. Die von Me v e n niitgebrachte Probe des
B e r g e s von Tollo ist ein gelblichweisser feinzelliger Bimstein mit haarförmig langgestreckten röbrcnartigen Zellen. Es wurde ein Stück
durchgeschnitten., um eine frische Bruchlläche des Innern zu erlangen, und i'on der inneren Fläche wurden 10 Analysen der Substanz
gemacht. Die mi t reinem Wasser abgesclilemniten feinsten Theiichen der zermalmten Masse wui'dell auf Clinnncr ausgebreitet getrocknet
uml mit Canada-Balsam durchsichtig gemacht. Schon im Jahre 1844 ergaben sich aus diesen Analysen 3 Arten in der Art beigemischter
Kieselschalen von Polygas t e rn, dass dieselben vereinzelt, und zwar jede nur in einem E.xemplare, in der Biinsteinsubstanz erkannt wurden.
Es waren Discoplca peruana, GalUottella aarichalcea?, Pinimlaria boreahs? Andere anwesende geformte Körperchen waren absichtlich
damals mit Namen nicht genannt, weil sie weniger deutlich erhalten und weniger sicher erkemitlich waren. Die weiter fortgesetzte oft
wiederholte Revision derselben Präparate hat nun allmälig in jenen 10 nadelkopfgrosscn Theiichen des inneren Bimsteins 14 F o rme n des
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organischen Lebens erkennen lassen, wenn os nämlich erlaubt ist, einige undeutliche durch andere sehr deutliche »'"'"l""'™' ^
Hervortretende, aber undeutlich bleibende, wichtig erscheinende Verhältnisse zu vernemcn oder zu verschweigen, ,st eben so unwissens
c h a f t l i c h , als si e keck zu bejahen. Mögen weitere Forschungen sich an die meinen anschl,essen. y „„;,•,.11,,rto
Der Wichtigkeit der S a che halber ist es nöthig, an die einzelnen Formen en.e scharle Kr,t . anzulegen um as j ^
von dem Unzweifelhaften klar zu trennen. Wenn von vulkanischen Einwirkungen auf nnkroscop.sches Leben d,e le.le is , so kann v -
ständigerweise eine vollkommen gute Erhaltm.g aller betheiligten kleineu Foru.en nicht gefordert ,ncht vorausgesetzt werden. denn t
wären eben die objectiven Erkenntnisse vulkanischer Einwirkung ausgeschlossen; aber gelordert kann nu.l nn.ss werden, da u.zwc lUhafte
Anzeigen von der E..istenz nennbarer organischer Lebensformen u.ul vo,> Spuren vulkanischer Wnl<.,ngen au dnren u,m,,t e ar ^
n a c h . e w t e s L werden. Wollte man annehmen, dass der Bimstei n ein dem organischen Leben völlig fremdes Product de E de nl.ums
ei n an fände im Inneren der zelligen Steine mikroscopische Lebensformen, so lässt sich mit der einfachsten und nüchternsten
Vei^standestbätigkeit ein Urtheil über Zufälligkeit oder Ursprüuglichkeit der Verbindung beider Dinge
dass man aufsucht , ob die mikroscopiscben Organismen in ihrer Gestalt gar nicht verändert, oder ob sie den Verhaltnissen des Bimste ns
. e n i ä s s verändert sind". Ist die V e rbindung eine zufällige secundare zumal ganz neue, so müssen alle Kieselbrmen entwe.ler ganz, oder,
: . e „ n sie zerbrochen sind, in ihren Tbeilen wohl erhalten sein. Im anderen Falle müssen die meisten im gescinno zenen G a s e des
Bimsteins mit gesclunolzen, daher ganz unkenntlich, und nur einige wenige Formen können ausnahmsweise und nicht ohne Me.knialc
" " " ' i l r m i r d i i : Maassstab an den B ims t e i n von Tollo, so sind von den erkennbar gewordenen 15 Formen 4 allen Zweil.l
mit Namci zu nennende Gestalten von Polygastern; alle übrigen Formen, besonders die Pl.ytolitharien, bleiben zweifelhalt und erlangen
ur d.n.ch die 4 unzweifelhaft nennbaren eine Stütze für die Beurtheihntg. Von jenen 4 Formen ist P.nnnlana horoaUs a so deutlich
d schön erhalten, dass n.an s i e als eine zufällig und vielleicht spät in den Bimstein .lurch dessen Uöhrenverbnulungen gekomme
Form um so mehr ansehen könnte, als sie eine allverbreitete, fasl in allen Erden aller Lander vorkommende, Gestalt ist Dennoch
. e s t a t t e t die eigenthümliche crystallhelle Durchsichtigkeit der kleinen Schale, in Verbindung mit den Erfahrungen aus der Elfe und a u s
L d e r e n Bimste?nen die Ansicht, dass die vulkanische Hitze die vol lkommene Erhaltung der Forin nicht unmöglich mache, und ,lass die
crystallene Durchsichtigkeit und Reinhei t gerade eine Folge der überstandencn Glühhitze sei, da nur e in, hier ausgeschlossenes, langes
L i l t n im Wasser nach dem Tode und Glühen solche Durchsichtigkeit dieser Körper hervorbringen. Das 1 8 4 4 d em Namen beigelugte
F r a - z e i c b e n ist jetzt zu löschen, weil es sich auf die Möglichkeit bezog, dass die europäische P. horeah» eine verschiedene Art s e i ;
allern nachdem nnn di e Speeles in mehrere Unterabtheihmgen (Var-ietäten) getrennt ist, gehört die obige Form sicher zur l,or™ a. -
V .lie zweite Form, GMonella aurickatcea, anlangt, so ist ihre sichere Bestimmung deshalb unzweifel aft, wei l sie mit er lo gen en
zusannnengekittet ist mid auch in Peru massenweiss zusammen vorkommt. Es ist aber kein ganzes Individuum der U l U m c U a eo ach et,
sondern es sind 2 in der Mitte abgebrochene, im Gelenk verbunden gebliebene, Uälften von Individuen einer Rette, wie ergleichen bei
iebenden und fossilen Gallionellen häulig gesehen werden. Aus diesem Grunde ist das F r a g z e i c h e n zugefügt, welches jetzt fughcb en lernl
d kann. Das einzige gesehene und aufbewahrte Exemplar liegt nnt „och einem Fragment unnnttelbar auf der loIgen en Scheibe
er IHscoplca peruana und ist sonst, wie No. I , ohne andere'Schmelzungsspnren, als dass es angeheftet erscheint . ^ Die ritte Lorm,
n k e o v J p J a n a , ist ansehnlieh gross und vol lkommen deutlich erbaltcTi, ganz iinzweifelhart. Es sind 2 s,cd, eckende etwas gegenh^
i r verschobene Schalen der Biscoplea. deren enre ganz unbeschädigt, die andere etwas schadhaft ist. Beide sind a er nie it meluvollkommen
rund, sondern etwas verbogen, haben zwar die slrahlige Randstreifung deutlich erhalten, aber as gekörnte Centrum ist
Matt -eworden. Am Rande sind Bimsteinzellen angeheftet, die wi e angeschmolzen erschienen, und gegen die M d e ist der u n t r e n Se nde
Sie Gamonella aurichalcea aufgeheftet. Wenn irgend ein Bedenken über die durch Anbeaung, Verbiegung, Glattung und Vereinzelung
bezeichnete ursprüngliche Verbindung dieser'zwei organischen Formen mit dem Bimstein auszusprechen ist, so wäre es nur darin scheinbar
b e - r ü n d e t , dass diese beiden Formen Ilauptformen des Infusorien-Tripeis von A r e q u i p a in Peru snul, welche eben alls von Dr. MEYEN
. e L m m e l t und mi t j ene n in derselben Kiste verpackt worden sind. Es wäre nämlich denkbar, dass etwas Staub des Arequipa-1 ripels lef
in die inneren Zellen des Bimsteins von T o l l o eingedrungen sei. Dagegen ist gellend zu machen, dass die zur Analyse gewald en
T h e i i c h e n sorgfältig aus der Mitte des Bimsteins gewonnen sind, der weder Spalten noch sichtbare Canäle nach aussen hatte, und dass
J i e Form so verei tel t ist. Andere Gegengründe gewährt die folgende Form. Es liegt auderersrits auch sehr nahe, sieb vorzustellen,
dass wenn in Peru sehr ausgedehnte nngescbmolzene Gebirgsarten aus Ihseoplea peruana und Galhonclla aunchalcca thatsachheb im
Bereiche eines Vulkans vorhanden sind, es auch nicht sehr widerstrebend ist, sich eine solche Gehirgsmasse aus den gdeicben Formen
im benachbarten Chile, der vulkanischen Einwirkung noch intensiver ausgesetzt, zu Bimstein oder Scbaumsteiu geschmolzen zu denken.
Die Unregelmässigkeit der Jj;.™, ,fca-Scbeibcn zeigt an, dass ihr natürlicher Zustand durch irgend einen mächtigen, Kiesdtheile verandernden
Einlluss hindurchgegangen ist. - Die vierte Form endlich ist Navícula sculpta, ein breites Miltelstuck einer Schalen-IIalfte,
, n welchem der Rand überall fehlt, aber der Nabel , mit der einerseits durch die Mitte der Seitenwand lortgesefzlen, und aiulererseits,
wie bei Slauroneis, in der Mitte unterbrochnen höchst charakteristisch reihenweisen Granulirung, vollständig deutlich ist. Diese Granulirun"
ist aber nnglcicblormig und mangelhaf t , wie es nur durch künstliches Glühen hervorgebracht werden kann
° Wollte mm jemand behaupten, die ülscoplea und GalUoncIla wären zufällig aus d em Infusorien-Tripel von P e r u auf dein Transj^rt
erst in den Bimstei n gekommen, so bilden die Navícula und Pinimlaria entgegentretende Elemente. Beide letztere Formen sind nicht
unter den aus dem Tripel von Arequipa verzeichneten, und obwohl die Pinunlaria borealh eine fast überall verbreitete Lebensloriyst,
so ist doch Naricnh soulpla, die bei Eger Cmnpjlodiscus Cbjpcu. den Kieseiguhr zumeist bildef, und gerade in syeramlerter H r m
vorkommend, wie si e durch Glühen erzeugt wird, ein wichtiger Grund ztir richtigen Beurtheilung des Verhältnisses der kleinen organiseilen
Fonneii zum BinisLein. ^ „ . , .. i , '/ r ,
Ausser den 4 unzweifelhaften Kieselscbalen von Polygastern, über deren Existenz im B ims t e , n von Tollo em begründe er Zweifel
nicht erhoben werden kann, sind noch 2 zweifelhafte Polygastern-Schalen erkannt worden, die so verändert sein mögen dass ihnen
wesentliche Charaktere der natürlichen Formen abgehen, und nur der Umr i s s auffällig bleibt. Es sind 1 ) , c o m í « , jene Form, we che
in der Eilcl in T'uneu so überschwenglich massebildend auftritt, und Vina?, eine der weitverbreiteten Susswassei-Gestalten;
Grösse und Scheibenform des einen jener kleinen Körper passen sehr zu B .Vo j i i e « comla, das andere giebt die Gesta t der S.juclra lhm
auivallend wieder, bei.len geht aber die Streifung ab, welche freilich durch hohe Hitzegrade oft verloren geht, beide k«nnten__sonach nur