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- 10Ö
Unler der] 159 milii-oscoiiisclicii Foimcii ilur Insel Camort a sind 64 Meeresforracn, mithin 95 Süsswasserfoniici). Die Meercsfurnii'ji
gciiöi-en aber niclil. dem jetzigen Meercslcben an, sondern olTenliar ganz allein den l'olycystinen-Tliünen, welche den vorweltlichen
Anfljau der üerge und den Untergrund der Humusdecke bilden. Diese Polycystinenthon-Iiestandtheile, worunter auch riele Polygastern
siudj werden weiter unten ausfiihrlieh verzeichnet werden.
Dass aller Ilnmus der Insel Camorta so innig gemischt mit den Polycystinen-Tlionen ist, mag wohl, wie Herr Dr. PniLippi
erläutert, seinen Grund in den heftigen Regenströmen haben, welche dort statlllnden. Daher mögen allerdings auch die kahlen Thonllaehen
aul' den Giiilelii der üerge ihren Ursprung haben. Der von diesen Gipfeln abgewaschene Thon mag sanimt dem Humus in die
Thäler und Küstengegenden mit ungewöhnlicher Kraft hcrabgescliloiunit werden, und aller Macht der Vegetation ungeachtet, den Humus
immer von Neuem gewaltsam durchdringen.
Eigenthüniliche Formen sind viele (26) in Camorta beobachtet, allein sie mögen sich wohl in der Mehrzahl allmälig als Bestaiulllieile
des I'olycystinen-Gesteins bemei-kbar machen, da sie Galtungen angehören, welche bis jetzt nie lebende Süsswasser-Species
gezeigt haben, und da sie nur in Fragmenten ohne Zeichen von Lebensfähigkeit gesehen worden sind. Eine Aredia {Ench.ß), die
amelohjiMa, 3 Enuoliac {hexiujhjpliis, jicnUuß., letragl.), 2 Slaiiraptcme (nicobar. und —?) sammt Lillmihnliiim Allclwm sind die
S beuierkcnswerthcii Siisswasserformen, unter denen nur die Emioliae lebensfähig und zahlreich beobachtet wurden. Die Eumliae sind
übrigens älinlichen Ilimiiiiliilns sehr verwandt. Biaiileles ist ein neues Genus von Polyeyslinen.
NOSüCOVllY.
Die Insel INongcovry bildet die Sttdspitze einer Inselgruppe, deren Ilauptinsel Camorta ist. Der Canal zwischen ihr und Camorta
hat gute Häfen, der Aulenthall daselbst ist der vielen Feuchtigkeit halber sehr ungesund, weshalb Missions-Niederlassungen kein Gedeihen
hatten. Es sinil auch liier keine hohen Berge, nur wellenförmige, gegen 300 Fuss hohe Thonhügel mit Graswuchs über dem Waldgürtel.
Dr. PiuLirrl hat, ausser Hafensehlamm, 4 Bodenproben mitgebracht, welclie sämmtlich von der Nordseile der Insel am 23. und 24. Januar
1846 genommen siml.
358. Dunkelbraune Erde mit Gesteinl rümmern, Cocosboden. I. Die Probe ist nahe dem westlichen Eingange
des Hafens enlnonimen. Mit Säure zeigt sie kein Bi-ansen und wird geglüht erst kohlschwarz, dann wieder braun, fast wie zuvoi-. WeisL
Släbclien werden dabei llüchlig (Wiabdotilkis). Beim Schlemmen bleibt Quarzsand ohne Glimmer am Grunde. In 5 Analysen fanden sich
16 Formen: 2 Polygastern, 12 Phylohlharien, 2 Polyeyslinen und Geolithien.
359. Schwarzer Cocosboden beim Dorfe Malacca. II. Es ist eine feinsandige schwarze, mil vielen weissen Theilchen
gemengle Erde ohne Zusammenhalt, nur selten mit kleinen Concretionen gemischt, die innen rölhlich sind (Polycystinen-Tbon). Die
Kalkthcile sind feine Muschelfragmente des Meeres und einzelne grössere Polylhalamien. Beim Glühen wird die Farbe ersl viel schwärzer
dann hellgrau. Bei Zusatz von Säure erfolgt sogleich starkes Brausen. Beim Glühen werden auch Rhabdolitben leicht sichtbar. III
5 Analysen fanden sich 14 Formen: 4 Polygastern, 8 Phytolitharien, 2 Geolithien.
360. Graubraune körnige Erde von der Höhe eines Hügels. III. Diese Probe gleicht einer schwärzlichen Ackererde
cnnl ist aus der Nähe eines Dorfes nahe beim westlichen Eingange des Hafens. Kein Brausen mit Säure. Durch Glühen ersl schwarz,
dann gi-au, wobei Rhabdolitben umherspringen. Aus 5 Analysen wurden 26 Formen ermittelt: 3 Polygastern, 17 Phylohlharien, 6 Polyeyslinen
und Geolithien.
361. Gelblichgrauer Mergelboden. IV. Die Probe ist von dem Grunde genommen, worauf die Missionäre der Brüdergemeinde
ihr Haus gebaut halten, in der Nähe des Dorfes Malacca. Sie ist in Form eines kleinen 2 Zoll breiten Kuchens ""ebracht
war daher eine lellenarlige plastische Masse. Durch Glühen wird sie erst schwarz, dann grau. Salzsäure bewirkt starkes Brausen. Beim
Glühen werden viele weisse Rhabdolilhen ausgeworfen. Eine stark sandige Mischung aus Quarzsand und auch Glimmer bewirkt die mürbe
Beschalfenheil und das leichte Zerfallen der Erde. In 10 Analysen zeigten sieh 35 Formen: 4 Polygastern, 22 Phytolitharien, 8 Polyeyslinen
und Geolithien sammt Glimmertheilen.
ÜBERSICHT .4LLER FOEIEN VON NONGCOW,
Küste.
Cocosboücn BR rge. KùstG.
Cocuaboüeii Berge.
Í Ft i i É
3 i
1 Ü
Polygastern: 12. 1 2 3 4 1 2 3 4
*Actini$cus PcnlaslcTias -1- Lilhodonllum nasuluin +
*Arachnodiscus indtcus? i pandurif.
-1-
Arcella ecornis . . . . + » roslratum
' Enchelys. . . . + , Lilhosphaera lacviuscula -1-
» megasloma. . . + ; Lilhosphaerid. irreguläre ++ -1- +
*Coicí«o£/íscus + Lilküslylid. clavatum .
Dif/lugia arcolata. . . + curvaium . -1-
== Oligodon? . + ? - deuticulalum + *Entopyla —? . . . . ' hirtwm . . -1-
*Gravmalophora strida + - irreguläre. +
Tracliclomon. granulala -h + '' laeve . . . -1-
— ? . . . -1- - obliquum . -t-
Phytolitharien : 36. 2 4 3 4 i - Ossiculum.
= ovatum . .
-1- -h
Lithasleriscus lubertulal. + -1- -Í- ' quadratum -1- -1- + Lilhodontium Uursa. . + - rude . . . + + + -f ' curvaium + - Serra . . . -1-
187
lAlhoslylid. Trabeaila.
f unidcntaium
Spoiigolühis acicularis
Í amphioxys
> aspera . .
* ? brachiala.
* Í cenocephala
S Fuslis . .
* . Gigas . .
Í Lioslauron
* ' macroccph.
' ? nulans . .
Í oblusa . .
Í robusta . .
• ruáis . . .
* = uncinata ,
Küaio.
Berse. Knmo. CocotUoden Berso.
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1
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r M
1 2 3 •1 Polycystinen: 5. l 2 3 4
+ *Eucyrlidium gracile? .
-1- *Jihopa[asinim
-f
+
-H + -1- -1- *FlmlreUa c.onCEnlnca. -l-
-H *IIalwmma? radialum . -1-
+ -1- * i Acquorea . -1-
-f-
+ GeoUlhien: 6. - — 2 4
-1- + -1- *Àciiniililliis tomaia . . + -H'
-1- + *Cephaliilühis +
-1- *Dcndr<iUlhis (iic/ioloma -1-
+ • . —? . . . -1- -1- + *IiictyoHlhin micropora -H -h
+ + *Rìial)dciliihis lEucophaea -1- -1- + -t-
+ ++
TTnorganlsches : 1. •1 2 4 4
+
+ Glimmer +
12 I 8 1 " |22 Gonzo Sumoio eO 16 14 26 36
Da uuler den 59 in Nongcovry vorhandenen organischen kleinsten Formen 21 Mecresbildungen sind, welche im Verzeichniss
durch Slernchcn angedeutet werden, so beläuft sich die Summe der beobachteten Süsswasserformen auf 38, nämlich 7 Polygastern und
3 1 Phytolitharien. Alle bemerkten Meeresformen gehören wahrscheinlich den Polycystincn-Thonen an und sind daher vorwellliche Formen.
Grammalophora stricta des Cocosbodens No. II könnte allein dem jetzigen Meerleben angehören, da sie im Polycystinen-Tlion noch niclil
aufgefunden, uiul die Lokalität viele andere Zeichen des gehobenen neueren Meeresbodens trägt. Die Eulopyla? ist ausgezeichnet, aber
nur ein Fragment. Besonders bemerkenswerth ist, dass die Erden und thonigen Hügel oder Berge der Insel so viele Polycystinen-Fragmente
enthalten, dass über deren vorweltliche Natur kein Zweifel bleibt.
CATSCHALL.
Die Insel Catschal l liegt südwestlich bei Camorta. Sie hat, nach Dr. RI.\K (S. 108), auf der Westseite einen wolil 30 Fuss
hohen Abfall von Corallenkalkstein, der auf Sandstein und Schiefer ruht, welche ihm im Inneren die Hügel zu bilden sclieinen. Dr. DIEDRICHSEN
hat am 23. Jannar 1846, nach Dr. PniLirn's Wunsche, eine Erdprobe mitgenommen und diese hat der letztere um übergeben.
362. Lichtbrauner Corallsand mit Süsswasser-Concbyl ien. Der hell graubraune Sand ist gröber als Streusand,
enthält einige Wurzelfasern und auch einige gröbere Muschel- und Corallstücke in verwittertem Zustande. Dazwischen sind kleine Salzwasser
und dünnschalige Süsswasser-Concbylien der Gattungen Limnaeus und, wie es scheint, Cyclostoma, in denen sich zum Theil
auch kleine Pagurus-Krebse eingenistet haben. Die Probe kann mitliin nur nahe am Strande genommen sein, an einer Stelle, wo die
Humusdecke bis dicht an's Meer reicht. Starkes Brausen mit Säure, dabei ein Rückstand von vielem schwärzlichen Pflanzenschleim und
weisslichen Pfianzentheilchen mit glimmerlosem Quarzsand, Phytolitharien und Polygastern. Beim Glühen erst schwarz, dann aschgrau
mit einigen weissen Rhabdolitben. In 10 Analysen der abgescblemmten feinsten Theile fanden sich 19 Formen: 8 Polygastern, 6 Phytolitharien,
1 Polythalamien-Fragment, 2 Polyeyslinen und Geolithien, 1 Fadenwurm, 1 farbloser Crystall.
Polygastern: 8.
Arcella ccornis.
Globulus.
' vulgaris.
Desmogonium guianense ?
Difßugia cyhndrica.
? fallax.
Gompboiiema clavatum.
Syncdra Ulna.
Phytolitharien: 6.
Lithosphaeridium irreguläre.
Lithostylidiwn cnrvatum.
> quadratum.
! rude.
SpongolUhis acicularis.
robusta.
Polycystinen: 1.
*Jltdionma — ?
Geolithien: I.
*Rhal)dolithis hucophaea.
Poljrthalamien : 1.
*Polythalamiorwn fragm. varia.
Nematoideu: 1.
Angidllula fluviatilis.
Unorgamsches : 1.
Rund). Cryslalie, 6-seilig polyedriscii.
Aus dem Verzeichniss geht hervor, dass die Mehrzahl der Formen Süsswasserbildungen sind, nur 3 von 19 sind Meeresformen.
Ferner ergiebt sich auch auf dieser Insel die Anwesenheit von Polycyslinenthon. Die beiden DilHugieu sind merkwürdige Lokalformen.