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 so  iilji'i-  Irennl  in  Norilamerika  oflcnbai-  der  Felskamim  der  Rocky  Mountains  den  Oslen  nnd  Weslcn  desselben  Cnntinenlcs  aucb  ITir  
 <las  kleinste  Leben  mehr,  als  das  breite  IVeltnieer  das  Oregon-Gebiet  vom  lernen  Sibirien  zu  trennen  vermocbte.  (S.  .Monatsljui-,  der  Herl  
 Aknd.  IS45  S.  62,  63.)  
 VERGLEICHENDE  ÜBERSICHT  
 DES  BEOBACHTETEN  ÜRWELTLICIIEN  HEINSTEN  SÜSSW'ASSEIMEBENS  E  NORD-ASIEN.  
 f  'I  
 .  Octi.lsk.  Ualk..  BärtCUflDi.  0,1,.uk.  ».IL,  
 Polygastern;  70.  Spliaerotermia  Uorolog.  +  
 Arcella  tiulgaris  . . . .  +  Slauroneis  gracilis  .  .  .  +  
 Diblarium  Caslellum  .  .  +  Sitrirella  bifrons  . . . .  -1- 
 Clypeus  .  .  .  +  i  Craticula.  .  .  - f  
 Ä  compressum.  +  Synedra  Entomon?  .  .  -tt  
 eonslrictum  .  
 f  clegans  .  .  .  
 1  i  Ulna  . . . .  -I-?  
 -ft  
 -1- Tabcllaria  Clavalor  .  .  
 f- 
 '  ellipliam.  .  +  f  Irinodis  .  .  .  +  
 Í  emarginatum  4- ?  undulata  .  .  +  
 -  Glans....  -1- i  vulgaris  .  .  -1- 
 Í  Lamhia?  .  .  Trachelomonas  laevis  .  -1- 
 Í  lineare  .  .  .  +  i  volvocina?  4- 
 Í  lihombus  .  .  +  55  8  10  
 Í  SleUa.  .  .  .  +  Phytolitharienj  29.  
 «  slrumosxan  .  
 Campytodiscus  Clypcus.  
 ++   
 +  
 Amphidiscus  clavalus  .  
 Lìlhochacta  nodosa  .  .  +  
 -1- 
 -1- 
 +  
 - h  
 Chaclolyphla  saxipara.  
 Cocconema  cymbifoj'ine.  
 f  Fusidium  .  .  
 Í  gracile  .  .  .  
 Í  Lunula  .  .  .  
 Dioinphala  Clava  II er  culis  
 Eunolia  bidem  
 >  ?  borealis  .  .  .  
 Í  Cistula?  . . . .  
 +  
 -1- 
 4- 
 -t- 
 - f  
 -1- 
 Lithoderinaliuin  ....  
 Litkodontium  apiculalum  
 '  liursa  .  .  
 f  jurcatum.  
 «  rostratum  
 Lithosphaerid.  irreguläre  
 -1- 
 -1- 
 4- 
 4- 
 4- 
 ++ ?  
 Liihoslylid.  angulatum  .  
 >  clavalum.  .  
 f  crenulatum.  
 +  
 -1- 
 4- 
 4- 
 4- 
 4- 
 -4j-- 
 Í  nonaria  . . . .  
 '  parallela  .  .  .  
 í  quaternaria  .  .  
 s  quiìiaria.  .  .  .  
 Í  
 -1- 
 -1- 
 f-i  curvalum.  .  
 dcnticulutìim  
 f  Fusus  .  .  .  
 '  lacerum  .  .  
 -+1-  
 ++   
 s  senaria  . . . .  
 Fragilaria  acuta....  
 +  
 -1- f  laevc....  
 '  Ossiculum  .  
 - h  
 4- 
 ?  amphicephala  +  f  ovalum.  .  .  
 -H  
 '  pinnata.  .  .  
 GaÜionella  crenata  .  .  
 '  àistans.  .  .  
 f  granulala  .  
 ++   
 -1- 
 +  
 +  f  guadratum  .  
 '  rude  . . . .  
 '  Scaj-abaeus  
 s  Serra  .  .  .  
 -1- -t- 
 +  
 4- 
 4- 
 4- 
 »  lineolala  .  .  
 f  marchica?  .  
 +  
 - h  
 '  spiiiulosum.  
 Í  procera  .  .  
 '  spiriceps  .  .  
 '  Trabenila  .  
 -1- 
 4- 
 4-?  
 4- 
 Í  tener  rima  .  +  '  undulalum  .  
 f  variaus  .  .  
 Gomphonema  aìiglicum.  
 f  clavalum.  
 ++   +  f  ventricosum  
 Spongolilltis  acicularis  .  +  +  
 f  gracile  .  .  +  '  atpera  .  ,  +•  
 f  longiccpi  .  -1- Weiche  10  14  if,  
 s  iruncaium  -1- Pflanzentheile  :  6.  
 Himantidium  Arcus  .  .  
 '  gracile.  .  
 Navícula  cun-ula.  .  .  .  
 '  Fusidium.  .  .  
 Ä  /flCfJS  . . . .  
 Í  Lineóla  .  .  .  
 4- 
 - h ?  
 Amylum  (mil  Kreuz)  .  .  -1- 
 4- 
 4- 
 4- 
 ++   
 '  (niiLLaiigsl)iti(len)  
 Epidermis  laecis  . . . .  
 Fibrae  plantarum  moUes  
 ++   Parenchyma  plantarum  4- 
 :  obtusa  . . . .  - f  
 Pinniilaria  bacillaris  .  
 +  
 Pol3rthalamien:  1.  
 '  Gaslrum  .  .  -1- 
 Tcxiilaria  glubulosa  .  .  -H  
 «  inaequalis  .  
 '  Tabellaría  .  +  trnorganisches  :  1.  
 f  viridis  .  .  .  +  +  Cryslallus  viridis  .  .  .  -1- 
 i  viridula  .  .  
 "T  iü7  1  C8  ]  27  1  20  
 Die  lange  Reibe  der  liiblaricn  und  das  ausgezeicbnele  
 <lie  fossilen  Vcrliältnisse  vor  den  jetzt  lebenden  sebr  aus.  
 neue  Genus  Spliucrolmnia  llorologium  als  II n u i i t n i a s s c '  zeicbnen  
 Ueber  alniosidiänscben  Stmb  im  iiördlichen  Asien  sind  neuerlich  Materialien  durcb  Ur.  W E I S S E  in  l'elershur-  zìi-anglici,  «e  
 wordci,.  Ani  30.  Oetober  1834  liei  ein  Meteorstaub,  welcher  bei  der  Fesl„„g  Zurubajtujewsk  an  der  russiscb-chinesiscl,°  n  (;°en,e  ..e-en  
 3 b  Stunden  lang  die  Luft  verllnsternd  erfüllte  und  auf  dem  Eise  und  am  L'fcr  des  l^lusses  A,gnu  einen  gelbliebbraunen  nicbl  nitlilidren  
 htaul,  ablagerte.  Er  enthält  keine  sibirischen  Cbarakter-Forraen,  aber  einige  des  Passatstaubes,  im  Ganzen  83  Eü,-men  •  33  l'olv-islei-n'  
 3 9  Pbytobtbarien,  1  Rranchiopode,  1  Anguiilula,  6  weiche  Pllanzcntbeile,  3  unorganisclie  Formen.  Vergi.  Monatsber.  der  Herl.  .ܰade,ni0  
 IS51  S.  309  —  3 2 3 ,  wo  Dr.  W E I S S E ' S  und  meine  Analysen  vergleichend  zusammengestellt  sind.  
 91  
 DAS  MITTLERE  UND  CENTRALE  ASIEN.  
 Die  asiatisclien  Länder  östlich  vom  easitiscben  Meere,  zwischen  dem  30.  und  50.  nördlichen  Rreitengradc,  mit  Einscblnss  des  
 Himalaya  im  Süden  und  des  ganzen  Altai-liebirges  im  Norden,  mit  der  Grenze  am  Südende  des  Baikal-See's  bis  zur  tungusisclion  und  
 jaiiauiseben  Meeresküste,  mit  Ausscliluss  aber  von  Indien,  China  und  Japan,  sind  der  Gegenstand  der  jetzt  folgenden  Uebersicht.  
 „Der  mittlere  und  innere  Tlieil  Asiens,  sagt  AL E X .  V.  IIO S I B O L D T  in  den  Fragmens  asioi/i/Mcs  1831,  einer  Fruciit  jener  Reise,  
 bei  der  ich  ihn  zu  begleiten  das  Glück  hatte,  welcher  weder  einen  grossen  Knäuel  von  Gebirgen  noch  eine  zusammenhängende  eiiilurmige  
 Ebene  bildet,  ist  von  Osten  nach  Westen  durch  4  grosse  Gebirgssysteme  getheilt,  welche  offenbar  auf  die  Bewegungen  der  Völker  
 von  Einiluss  gewesen  sind:  der  Altai,  der  sich  westlich  in  den  Kirgisenbergen  endet,  der  Tbian-schan,  der  Kuün-lün  und  die  Iliinabiya- 
 Kctte.  Zwischen  dem  Altai  und  Tbian-scban  ist  die  Songarei  und  das  Bassin  des  Iii-Flusses.  Zwischen  Tliian-sciian  und  Kuën-lun  ist  die  
 kleine  oder  vielmehr  hohe  Bucliarei  (Kaschgar,  Jerkend,  Kotau),  die  grosse  Wüste  (Gobi  oder  Schamo),  Turfan,  Kainil  und  Tangul.  Zwischen  
 dem  Kiiën-liin  und  Iiimalaya  liegen  das  östliche  und  westliche  Tiibet  mit  Illassa  und  Ladak.  Es  giebt  also  zwischen  den  4  Parallelgebirgen  
 Mittel-Asiens  3  Hochebenen:  Songarei,  Tangut,  Tubct,  welche  3  Binnenseen  entsprechen:  Balkasch,  Lop,  Tengri."  
 E s  ist  eine  nicht  ausschliessliche  aber  bemerkensvverthe  Eigenschaft  Mittel-Asiens,  dass  die  Wusserläufe  der  Hochgebirge  sich  
 nicht  immer  verbinden  und  gemeinsam  zum  Wel tmeere  ablliessen,  vielmehr  oft  in  grossen  Binnenseen,  den  Alpenseen  ähnlich,  wozu  auch  
 der  Aralsee  jetzt  gehört,  versiegen.  Dennoch  verbinden  auch  Flusssysteme  das  Innere  Asiens  mit  grossen  Küstenländern.  Mitten  im  Cent 
 r um  entspringt  der  Irtysch  als  Abfluss  des  Saisan-Sec's  sammt  diesem  vom  Altai.  Er  durchläuft  das  ganze  Sibirien  von  Süd  nach  Nord,  
 um  dem  Eismeere  die  Gewässer  zuzuführen.  Der  Fluss  Iluang-ho  sammelt  die  ösiliclien  Wasserläufe  des  Kilün-lun-Gebirgs,  um  sich  mit  
 vielen  Windungen  durch  China  dem  gelben  Meere  des  Süd-Ocean's  zuzuwenden.  Aus  dem  tttbetanischen  Hochlande  im  Norden  des  Himalaya  
 laufen  die  Gewässer  tlieils  östlich  durch  den  Kinscha-Kiang  und  dessen  Fortsetzung,  den  grossen  Strom  Jantse-Kiang,  in  weiter  Erstrcckung  
 ebenfalls  durch  ganz  China  zum  chinesischen  Süd-Occan,  tbeils  aber  südlich  mit  dem  Irawaddi-Flusse  durch  Hinter-Iiidien  zum  
 indischen  Ocean  und  zum  Tbeil  westlich,  mit  dem  Scdlcdj-Flussc  den  Iiimalaya  durchbrechend,  zum  Indus  durch  dio  Länder  des  Pendschab  
 und  Sind  dem  pcrsisch-indischen  Meere  zu.  Unzertrennlich  von  diesen  Wasserlaufsystemen  ist  die  Verbreitung  des  kleinsten  organischen  
 Süsswasserlebens,  und  ihre  Berüclisicbtiguug  wird  immer  uothwcndiger  und  belehrender  werden,  je  intensiver  uns  die  Kenntniss  des  
 Ideinen  Lebens  beschäftigt.  
 Es  darf  auch  die  Eigenthümlichkeit  Mittel-Asiens  hier  nicht  unberührt  bleiben,  dass  sich  in  dasselbe  die  Fortsetzungen  des  
 Afrika  und  Europa  trennenden  Mittelraeeres  als  mehr  oder  weniger  abgeschlossene  Meere  und  Seen  gleichsam  einkeilen  und  bis  zum  
 Aral-See  so  nahekommend  verlängern,  dass  bis  dabin  grössere,  viel  Wärme  rückstrablende,  Erdllächen  in  dieser  Richtung  nicht  vorhanden  
 sind.  Dieselbe  Landes-  und  grössere  Wasserllächen-Rildung  ist  bei  den  Untersuchungen  über  den  bei  West-Afrika  an  der  Nebelküste  uinl  
 in  dem  alten  Dunkolmeere  regelmässig  fallenden,  vom  regelmässigen  Passatwinde  getragenen,  rotligelben  atmosphärischem  Staube,  welcher  
 reich  an  organischen  Lebensformen  ist,  als  dazu  mitwirkend  erschienen,  dass  solche  Staubfälle  häufiger  bis  tief  in  die  fernen  asiatischen  
 Länder  als  in  das  Innere  von  Afrika  periodisch  dringen,  obwohl  dieses  ihrem  normalen  Bereiche  so  viel  näher  liegt.  
 In  gleicher  Beziehung  verlangt  auch  die  Bergkette  des  Bolor-Dagh,  Nebelberges,  eine  besondere  Erwähnung,  welche  von  
 Süd  nach  Nord  streichend  im  inneren  Mittel-Asien  das  Thian-sehan-  und  Kûên-lûn-Gebirg  in  auffallend  besonderer  Weise  verbindet.  Wunderbarer  
 Staubnebel  und  unerhörte  Stürme  bezeichnen  jene  Gegenden  in  ähnlicher  Art,  wie  die  Nebelküste  des  Dunkelmeeres  bei  West- 
 Afrika.  Der  heilige  Berg  Bogdo-Oola  des  Tbian-scban-Gebirgs  ist  nach  AL E S .  V.  IIU M B O L O T  Frarjm.  asiai.  I.  p.  124  {Asie  ceiUrulc  1843,  
 Karte)  überdies  der  höchst  eigenthümliche  und  merkwürdige  wahrscheinliche  Cenli-alpunkt  eines  über  2500  geographische  DMeilen  einnehmenden  
 Systèmes  vulkanischer  Thätigkeiten  mitten  im  Festland,  in  3  bis  400  Stunden  Entfernung  vom  Meere.  —  In  welcher  Verbindung  
 die  fürcbtcrlichen,  rothen  fremden  Staub  fülireuden  und  dadurch  das  Land  befruchtenden,  Stürme  in  Kaschgar  und  die  wunderbaren,  60  Meilen  
 b r e i t e n ,  rothen  Staubwüsten  in  Beludschistan  mit  den  Staubnebeln  des  Bolor-Dagh  und  denen  der  afrikanischen  Nebclküste  stehen,  wird  
 späterhin  in  Uebersicht  zu  bringen  versucht  werden.  Das  unsichtbare  kleine  Leben  herrscht  in  einigen  dieser  grossen,  vielfach  noch  
 unbeachteten,  atmosphärischen  Verhältnisse  in  auffallender  Weise.  
 Die  der  nun  folgenden  Formen-Ueborsicht  zum  Grunde  liegenden  Materialien  bctrefTcn  im  Norden  Mittel-Asiens  das  Altai-Gebirg  
 und  die  Mongolei,  im  Süden  das  Ilimalaya-Gcbirg  mit  Nepal.  
 C L X - C L X X V I I I .  
 D A S  ALl 'Al-GEl l l lKi  IM  )( Ö Ii D L 1 C II E S  C E S  T  R A L -  A S  1 E X .  
 Schon  im  Jahre  1830  habe  ich,  nach  der  Rückkolir  von  jener  im  Jahre  1829  ausgeführten  sibirischen  Beise  mit  Hrn.  AL E X .  
 V.  HU M B O L D T ,  auch  aus  dem  Altai  mikroscopische  Beisebcobacbtungen  in  der  Berliner  Akademie  der  Wissenschaften  vorgetragen.  Es  
 wurden  von  Ruclitarma  7,  von  Syrjanofskoi  9,  von  der  Prochoduoi-Alpe  bei  Riddersk  2,  von  Scblangenberg  (Smeinogorsk)  12,  von  Knlivvanski 
 Sabod  2  Formen  verzeichnet,  welche  23  Polygaslern,  5  Bäderthiere  und  1  Anguiilula,  29  Arten  umfassten.  Im  Jahre  1838  
 wurde  in  dem  Infusorien-Werke  noch  Fragilaria  ¡icclimia  der  Procbodnoi-Alpe  aus  einer  Reisezeichnung  nachgetragen.  In  den  damals  
 gegebenen  Uebersichten  wurde  Barnaul  zum  Altai  gerechnet,  welches  hier  zu  Sibirien  gezählt  worden,  und  Bacilltiria  clorujala  von  Buchtarma  
 ist  irrthümlich  im  Uebersichtsverzeichniss  unter  Tobolsk  aufgezählt,  steht  aber  im  Localverzeichniss  an  rechter  Stelle.  Folgendes  ist  die  
 Uebersicht  der  ilamals  beobachteten  30  Formen,  welclie  sich  jetzt  auf  167  vermehrt  haben: