P o l y g a s t r i c a 8.
Antphora gracilis ?
Eunotia mnphioxys,
Pinniilana borealis.
J peregrina?
Rliaplionels Scviellum.
Stauroneis Semen.
Stauroptera capiiata.
Surirella fostuosa'?
P h y t o l i t h a r i a 2,
Lithostylidimi laeve.
i curoatum.
W e i c h e Pflanzentheile: 3.
Conferva tenerrima'?
Ilygrocrocis (virens).
Tetraspora?
V o g e l - T h e i l e :
Feder-Reste {Pingnvi).
U n o r g a n i s c h e s :
Rhombische weisse Cryslalle (farblos im polar. Lichte).
Rhombische weisse Cryslalle (farbig im polar. Lichte).
Crystallinische grünliche Fragmente.
Glasige Fragmente.
Die ganze Enlmasse ist ein feiner, reich mit Infusorien- Kieselschaien und, wie Guano, mit Vogelfedern gemischter vulkanischer
San,! welclier eingestreute einfach- und doppeltlichlhrechende weisse und grünliche Crystalle, glasartige Si)litter und unförmliche Fragmeiite
onthalt, worunter kein Quarzsand zu sein scheint. Die Polygastern (Infusorien) sind mit den Ovarien, daher lebend, gesammelt
und sicher einheimisch.
Dil auch Phylolilharien in der Erde der Cockhurn-Insel vorkommen, die von phancrogamischen Pflanzen stammen, dergleichen
aber nicht dort gesehen werden, so können diese nur durch die Luft oder durch Vögel dorthin gekommen sein, welche sie in
nördlichen Gegenden als Speise verzehrten, und dort als Guano ausleerten.
Allerdings tritt demnach das thierische Leben an den Polen der Erde in die Stelle des pflanzlichen, und wird zur dichten und
dnuerniien ei-dartigen Decke des Felshodens.
Aus früheren liildungsperioden der Erde felilt es bis jetzt vom Südpol iier an Materialien aus den Süsswassergebildcn.
A U S T R A L I E N .
II.
V A N DIEMENS-INSEL.
Seil ilcm Jahre 1842 sind Formen des kleinsten Lebens aus der erdigen Oberfläche von Van Diemens-Insel südlich bei Neuhollond
bekannt geworden. Die erste Form [Eimolia amfkioxys) fand sich in einer Spur von Erde, welche einer von Herrn ScniiER
ijesandten Pflanze anliing'. Wiederholte Untersuchung hat in demselben Erdklüinpchen noch 12 Arten erkennen lassen. Seil 1845 sind
durch Herrn Scn.iYEn's Rückkehr noch andere Materialien erlangt worden, welche sämmtlich vom Nordcap dieses Landes stammen. Ausser
später zu erwähnenden Meereshildungen sind 5 zu diesem Zwecke mitgebrachte Acker- und Erdprohen von mir analysirt worden. Folgende
36 Species sind daraus ermittelt worden:
l •2 3 4 5
M e i s t K l e s e l s c i i aug e i 'oiygasiem.
Campylodiscus—? — - - +
Coccoueis Senium — — —
— - — -1-
Difßngia Seminulum
i areolata +
Eunotia amphioxys + + + — + -1-
; anstralis — — — -h
Fragilaria —? — — — +
— — — -1-
Pinnularia borealis - + +
- sliliformis +
Ä viridis +
Trachelomonas laeois + _
K i e s e l e r d i g e Phytol i thar ien: 20.
Lithosphaeridium irreguläre . . — — — +
Litkodontium Calcar +
i furcalum — + + — -1-
i itaSM/H»f +
rostratum .... — + +
Lithostylidiiim miphiodon . . .
i angulosum . . .
; clmatim ....
i Clepsamrmdium .
i crenatmn . . . .
f denticulatnm . .
i laeve
5 obliqwm ....
i qnadratum . . .
i rude
s Serra
? spinulosnm . . .
i Traiecula . . . .
Spontjolühis acicularis
« Fustis
E a l k s c h a l i g e Eutomostraca : 3.
Cypris (cribrosa)
i (laevis)
Eiiiomoslraci? concha(atia) . .
U n o r g a n i s c h e F o rme n : f.
Weisser dodocaèttrischer Crystail .
- h '
1 2 3
Von diesen 6 Reihen hezielit sich die mit " bezeichnete auf jenes 1842 envähnte Körnchen einer Pflanzenerde, dessen weitere
Analyse allmälig 13 Formen ergeben hat. No. 1 gleicht im Aeusseren einer gewöhnlichen trockenen lichthrauuen Ackererde, und enthält
viele Pflanzenzasern. Es sind daraus 14 Formen bestimmt. No. 3 ist eine Probe einer tiefschwarzen Moorerde mit sehr vielen
I Monalsberiehle der Berliner Akad. d, WissenschafleD, Aug. 1812, Mai 1843. Herr SciiAVEB, ein Scldesier, war lange Jaiirc Inlendanl englischer SehUfereien im Norden ron
Van Diemens-lnsel (nicht im nördlichen Pieuhoiiand) und sammelte auf meinen ihm dorthin gesandten Wunsch dergleichen Materialien eifrig ein.
kleinen Paludiiien erfüllt. Auch diese zeigte 14 mikroscopische nennbare Formen. No. 4 ist eine braune compacte, etwas sandige
Ackererde. No. 5 ist eine dunkelgraue, stark mit Pflanzenfasern durchwirkte Erde, welche 4 Species mikroscopiscber Organismen enthielt.
Ausser diesen und noch anderen, den Humus und das Ackerland der Van Diemens-lnsel mit bildenden. Formen sinii mir noch
reiche Materialien auch dos mikrosco|iischcn Scelebens daselbst bekannt geworden, welche in der zweiten Ahtbeilung dieses Wei'kes zur
Uebersicht kommen. Aus den Süsswasserbildungen ergieht sich, dass die europäischen Genera der Kieselschalciilhierchen dort ebenfalls
vorherrschend einhciiniscb sind. Die phanerogainiscben Landpflanzen liefern auf ähnliche Weise die zahlreichen l'liytolitharien, wie bin
u n s , und in ähnlichen, meist gleichen Formen. Unter diesen Kieselbildtmgen sind auch Süsswasserschwämme, deren Spongolitlien von
jenen der Spongilla lacustris nicht abweichen. In der Erde vorkommende Kalktbcilchen sind Paliidiiien und Schalen einiger fast mikroscopiscber
Muschelkrebschen (Entomoslraca), wahrscheinlich der Gattung Cypris angehiirig.
Unter all' den 37 Süsswasserformen ist keine einzige ausgezeichnete cbaraktoristische Lokalfonn. Die nicht europäischen
Arten waren schon in Neuholland früher von mir beobachtet. Dagegen finden sich Etmolia mnphioxijs und Piimularia hormlis als Weltbürger
sogar vorherrschend zahlreich auf dieser Insel.
Urwcitliche Ablagerungen mikroscopiscber Süsswasser-Formen sind aus Van Diemens-lnsel nicht bekannt.
N E U H O L L A N D .
Unter allen australischen Inselländeni hat sich am Meisten von Neuholland ein grosser Reichthum an mikroscopischen erdhildenden
Formen zur Anschauung bringen lassen. Sowohl aus dem Osten als aus dem Westen und Süden dieses grossen Landes sind
bereits Materialien zugänglich geworden, und es wurden von mir schon im Jahre 1842, besonders aber 1843 Rerichte darüber in der
Rerliner Akademie vorgetragen, und in den Monatsberichten derselben im Auszug puhlicirt. Aus kleinen Erdtbcilchen, welche an neuholländischen
Pflanzen {Loxmaniiia gracilis) der SiEBEn'scben Sammlungen hingen, wurden 1842 13 Formen ermittelt. Weit reicher
war aber die Ausbeute 1843, wo mir durch den vordienstvolleu reisenden Naturforscher Herrn PIIEISS eine grosso Menge von Erdprohen
aus Neubolland zur Untersuchung und Renutzimg geboten wurden, welche nicht weniger als 185 Arten dortiger kleinster Lehensformen
zur Anschauung brachten. Das, was von den sehr zahlreichen Materialien bis jetzt hat überarbeitet werden können, ist Folgendes.
W E S T L I C H E S NEUHOLLAND.
III.
I N S E L R O T E NEST.
Von der Insel Rotenest vor der Mündung des Schwanenflusses im westlichen Neuliolland habe ich mannichfache Materialien
an Erdarten durch Herrn PREESS erhalten. Unter den Süsswasserverhältnissen ist besonders eine Erde genau analysirt worden, welche in
den Wurzeln einer Hydrocotyle-Pllanze in Menge mitgebracht worden ist. Im Jahre 1S43 wurde in den liericliteu au die Berliner Akademie
angezeigt, dass sich darin 4 Arten von Pohjgastricis hallen erkennen lassen. Seitdem sind in derselben Erdprobe 27 mikroscopische
Formen ermiLlelt worden. Es ist eine graue, mit vielen feinen weissen Kalktheilchen gemischte, mehlartige Erde, welciie mit
Säuren stark braust. Die Kalktheile sind meist Fragmente von Muscheln, worunter Polythalamien einzeln eingestreut sind. Löst man
die zahlreichen Ivallitheilchen durch Salzsäure im Wasser auf, so bleiben Quarzsand-Körnchen, Kieselschalen-Thiere und weiche oder kieselerdige
Pllanzentheile übrig, und man kann diese organischen Formen dann leichler und zahlreiclier beobachten.
Folgendes Verzeichniss hat sich feststellen lassen;
K i e s e l e r d i g e Phytol i tharien : 7.
Litlioslylidium clavatnin.
i airvatwn.
i laeve.
i rude.
i Serra.
i vnidentatum.
Spongolühis acicularis?
M e i s t kieselschal ige Polygas tern: 12,
Achiianthes tvrgida.
Arcella constricta.
f Enclielys.
f vulgaris.
Eunotia amphioxys.
Navicula acuta?
! Semen.
Tinnularia horealis.
Slauronefs constricta.
» dilalatn.
Synedra Entomon.
Surirella Cralicula.
Obwohl kalkschalige Polythalamien in dieser Erde sind, weiche unbestreitbar dem Meere angehören, so sind doch alle übrigen
Elemente so unbestreitbar Süsswasserformen, dass ich selbst Bedenken trage, diese Erdbildung eine brakische zu nennen. Der Kalksand
mag vielmehr durch Winde von der Küste zugeführt sein, wo er für sich allein (Nord-Ost), den erhaltenen Proben zufolge, feste
Brecciensteine bildet.
Unter all diesen Formen isl keine neue, auch keine charakterislische Localform. Die Eunotia und Synedra Enlomon sind iiäufig
mit den gi'üncn Ovarien sichlbar.
K a l k s c h a l i g e Foljrthalainien : 2.
Rolalia globulosa?
Spirillina vulgaris.