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 S o  isl  iIiMin  lier  atmospliärisclic  die  Siuiiie  verilcinlielnile  Slnub  in  Cliina  ebenfalls,  wie  d e r  des D i i r i k c lmc e r e s  bei We s t -Af i - i k a ,  mi l  
 vielen  organischen  Tlieilen,  iiieisi,  ganz  denselben  Arien,  gemisehl.  lîemerlicnswerlh  sind  besonders  Emwlia  ampUoxijs  und  Piiimdana  
 h n r r u H s ,  welche  mil  g r ü n e m  Inball,  lebeiisCiibig,  und  öfter  diijipelt,  in  SelbsUhei l img  vorkommen.  Die I ' b y l o l i l l i a r i e n  deuten  vorherrschend  
 a u f  (iriiscr,  nnd  nur  weni g  Fragmenlc  von  Spongol i lhen  des  Süs swa s s c r s  sind  ihnen  zugeselll.  Die  h n n l e n  Pllanzeufasern  und  Thierhaar o  
 ( I t a n m w o l l c ,  üaslfaseni  oder  l^eimvarnl  und  Thierwol le)  slannnen  ollenhar  von  künst l ich  gefärblcn  Gewehen  und  Kleidern  der  Menschen.  
 Alle  l'^ornicn  sind  Süsswassergebilde,  keine  Jlccresrorni.  Ausser  den  grünen  sehr  verbreileleii  Cryslallprismon  keine  vulkanische  licimischung.  
 D a  der  1850  in  Ningpo  gefallene  S laub  gelb  war,  so  bleibt  nur  e ine  Schwierigkeit  wegen  der  g r aue n  Farbe  des v o n  D r .  M.vcgowan  
 g e s a n d t e n ,  die  vielleicht  in  einer  Verwechselung  der  P roben  von  1840  mit  der  vou  1850  bei  der  A b s e n d u n g  beruht.  Ist  dies  der  Fall  
 g e w e s e n ,  so  erläutert  ilirert,  sonst  inrlirect,  die  hier  gegebene  Analyse  jene  vielfarbigen  Conferven  und  rölbl icheu  Stacheln,  welche  m a n  
 d a m a l s  gescheu  hatte  uml  ileren  ähidiche  schon  1832  einmal  von D i a s o l e t t o  als leplmnilus  pohjchmis  unter  den A l g e n  beschrieben  und  
 a b g e b i l d e t  worden  sind  [Di  ah  inie  aU hc  microscopicbe  Saggio  I/e/Biasoletto  ,  Trifiite  1832,  ]i.  41  Tav.  XML  f,  1 - 4 ) . —  Die  nun  geweckt e  
 A u f m e r k s a m k e i t  wird  bald  die  dort igen  Verhältnisse  in  klare  Uebersicht  bringen.  
 I m  indischen  Ücean  beobachtete  eine  uiederländische  Retour-Flotte  von  11  SchilTeu  im  Jahr  1005,  im  24°  S .  D r . , a m  
 8 .  Feh]-,  starken  Oststurju  mit  ganz  dunklem  Wetter,  am  27.  Febr .  bei  M a u r i t i u s  dicken  l>'ebel  und  S t u rm,  am  1.  l\Iiirz  dnidielbrannc  
 WülktH)  mit  D o n n e r ,  Blitzen  und  Hagel  wie  I lasehulsse.  Waren  es  zwei  gelrennte  Meteore,  so  bat  jedenfalls  das  letztere  einige  Aehnl 
 i c h k c i t  mit  den  Pas sat s tanb-Er scheinunge n  dei-  uürdlicbereu  nnd  west l icheren  Gegenden.  —  Im  Jahr e  1815 w a r  E n d e  Septembers  ein  
 g r o s s e r  Slauhniederfall  im  südlichen  iiuliscben  Meere  in  13",  1 5 '  S . B r .  u n d  34", 0 '  Länge.  Nach  2  Tagen  Fahrt  sab  m a n  di e  S e e  noch  
 b e d e c k t  davon  in  10", 9 '  S. B r .  Man  hiel t  es  für v u l k a n i s c h e  A s c h e . —  Im  J a h r e  184C  wurde  der  ohen  ernähnle  Stanbfall  zu  S h a n g h a i  
 a u c h  308  Meilen  davon  in  See  heohachlet ,  —  I m  Jahr e  1850  w u r d e  der  Staubfall  von  ¡ N i n g p o  ebenfalls  in  hoher  See  bemerkt ,  lieber  
 d i e  hiei-  verzeichneten  Meteore  vergleiche  man  die A b h a n d l u n g  über  den  P a s s a t s l a u b  uiul  Blutregen  in  d e n S c h r i f t e n  der  Her l .  Alcailemie 1 8 4 7 .  
 B e m e r k e n s w e r t l i e  und  erläuternde  asiatische  Verhältnisse  dieser  Art  sind  noch  folgende.  
 E i n i g e  40  Stunden  im  Oslen  der  Stadt  K h o t a n  liegen  einige  1000  Morgen  Landes  schon  in  der  Mitte  der  grossen  Wüste  
 ( G o b i ) ,  die  von  hier  bis  z u m  L o p - S e e  niuuilerbrochen  fortsetzt,  wo  kein  Straacli  imd  kein  Gräschen  wächst  nnd  die  Erde  roth  und  
 d m d i u l s c h w a i ' z  ist.  liier  soll,  nach  den  Annaleu  der  T h a n g  (reg.  zwi s c h e n  018  und  907  nach  Chi-.),  ein  mächliges  Heer  ein  grosses  
 I l l n t b a d  erlitten  haben,  davon  der  Roden  roth  gefärbt  blieb.  Im  Oslen  dieses  Blntfddes  liegt  einige  Stunden  fern  die  Stadt  P ima .  —  
 Das  Rhllfeld  seihst  war  einst  die  Stadt  II o - 1  a o - l  o - k  i a ,  deren  verderbte  Bewohner  ein  Budha-lüld  aus  P ima  verhöhnten.  —  Darauf  k a m  
 e i n  grosser  Slurm,  welcher  alle  Gewächse  entwurzeile.  Die h e r a b s t ü r z e n d e n  Regenmassen  überschwemmten  nun  S t a d t  und L a n d  mit  S c h l amm  
 n n d  wühllen  den  B o d e n  auf,  u n d  a m  7.  T age  bedeckte  ein  Sandregen  die  Stadl ,  welche  seitdem  begraben  blieb.  —  Wiederholtes  Suchen  
 n a c h  Schätzen  ist  aher  daselbst  nie  gelungen,  weil  stets  furchtbare  Orkane  mit R a u c h  und  dicken  INebeln  sich  erhoben,  welche  Verwinung  
 h e r b e i f ü h r t e n .  20  Stunden  östlich  von  Pirna  liegen  die  R u i n e n  der  Stadt  N i j a n g ,  die  in  der  Mitte  eines  grossen  Morastes  stehen.  —  
 ^\'(iiter  nach  Oslen  fangen  die  bewegl ichen  Sandherge  an,  in  denen  keiji  Fusspfad  haftet,  wo  sich  so  viele  Mens che n  und T h i e r e  verlieren,  
 d i e  in  den  heissen  '\>'iiulen  und  E i n ö d e n  nicht  selten  umkommen.  Man  hör t  dort  stets  heftiges  Pfei fen,  Lärm  und  Ge tös e  ohne  zu  wissen  
 w o b e r  es  kommt,  was  ungemei n  ängstigt,  denn  es  isl  der  Auf entha l t  böser  Dämoue.  Abel  Reiiusat  Hisloirc  de  !a  ville  de  KhoUm,  
 P(,ris  1820,  p.  35,  60 —  67.  Ritteh-s  Erdkunde  R.  VII.  Asien  V.  p.  334.  
 W i e  nun  diese  in  den A n n a l e n  von K h o t a n  erwähnte  rothe  SandlläcKe  eine  nur  einige  1000  Morgen  Landes  einnehmende  örtliche  
 E r s c h e i n u n g  genannt  wird,  und  damit  keineswegs  der  grossen  Gobi-Wüste  ein  gleicher  Charakter  eitbeilt  wird,  so  lässt  sieb  aus  den  
 v o u  RuiisEs  gegebeneu  vielfachen  Nachrichten  aus  den  Zwischenländern  zwischen  Khotan  und  Reludschistan  erkennen,  dass  letztere  
 g a n z e  ungeheure  Länderfläche  von  e inem  höchst  eigenihündichen  verwandten  Charakter  ist.  Furchlbare  Sand-  und  Staubmassen  von  Blitz  
 uml  Domier  begleitet  führten  die  Tornados  aus  We s t e n  9  Tage  hintereinander  vom  S o l ima n -Ge b i r g e  her  über  Multan,  dessen  Staub  und  
 H i t z e  sprichwörtlich  geworden.  RiTTEn's  Asien  D.  V.  (VLL.)  JI.  65.  Im  Laml e  der  Scikhs  (Labore)  erfuhr  Ruhkes  Anfang  Juli's,  währeml  
 N a c h m i t t a g s  4  Uhr  das T h e r m o m e t e r  34°  07  R.  110°  F ahr ,  zeigte,  grosSartig,  wie  B e rge ,  am  Horizont  immer  höher  aufsteigende  Wolken,  
 g l n h e n d e n  Slauhwind  und  Wi rbelorkan  mit  hellen  Blitzen,  der  in  1  Stande  vorüber  war.  Das  wiei lerbol le  sich  6  Tage,  dann  stürzte  
 s t a r k e r  Regen  nieder.  Ritteii  ebenda.p.  50.  Dass  es  in  T u r k i s t a n  ebenso  furchtbare  Slauhwolken  von  rotbem  Staube  giebl,  und  dass  
 ü b e r a l l ,  ausser  in  Reludschistan  und  Afghani s t an,  dieser  Staub  für  e inen  fremden  Staub  erkannt  wird,  ist  bereits  gemeldet  wonlen,  
 D a s s  die  Be imi s chung  vieler  organischer  Tbeile,  und  z u m  Thei l  lebensfähiger  Organismen,  in  dem  C h i n a -St a u b e  nicht  von  d e r  
 G o b i - W ü s t e  ausgeht,  isl,  wi e  es  scheint ,  ausser  Zweifel,  und  di e  v on  solchen  Stürmen  getrageneu  Massen  sind,  der  leichten  Rerechnung  
 z u f o l g e ,  wenn  10  Gran  auf  1  DFus s  lallen,  so  ungeheuer,  dass  sie  ohne  bedeutende  Bodenveränderung  au  ihrem  Anfangspunkt e  sich  in  
 s o  gleicher  Form  und  F a rbe  nicht  oft  wi ede rhol e n  könnten.  
 Z u  den  in  As ien  vorkonnnenden  essharen  Erden  gehören  noch  zwei  unklare  Nachrichten  aus  P e r s i e n ,  die  kur z  zu  berühren  und  
 w e i t e r e r  Prüfung  zu  empfehlen  sind.  Zwei  Tagereisen  entfernt  von  K a i n  in  Kborassan,  gegen  N i s chapur ,  also  gegen  N.W.  hin,  
 s a g t  Emusl  (116U),  linde  man  einen  blendend  weissen  Thon,  /in  el  meliädj  auch  lin  mekül  (Ersatz-Erde,  Speise-Erde)  genannt,  den  
 n um  weil  und  brei t  verführe,  um  ihn  zu  essen.  Cabl  Ritter  (Erdkunde  VIII.  p.  262,  321.  1838)  meint,  es  kömie  eine  Infusorien-Erile  
 s e i n .  W.  OusELEY  übersetzt  die  Nachricht  nach  I h n  U a u k a l  „eine  vortreftlichc  Kreiile  [Clialk],  die  m a n  in  viel e  Gegenden  versende."  
 \ \ a h r s c h e i n l i c h e r  ist  es  widd,  dass  es  eine  Ihonartige  cssbare  Masse  sein  mag,  u m  deren  Charakter  man  sich  weiter  bemühen  muss.  
 F e r n e r  soll  in  M o s u l  am  Tigr i s  in  Kurdi s t a n  hei  I l u n g e r s n o l b  ein  S l c a t i  t  unter  das Mehl  gemisehl  werden.  Ritteb  B.  XL  p .  204.  
 185  
 1  
 A F R I K A .  
 m e l i r  nach  Norden,  übergreifende  
 d em  Aeriualiir.  Diese  eigenthürn- 
 In  Rücksicht  auf  di e  g ros s e  Festle  
 westliche  Asiens,  vielmehr  jelzt  
 mit  ziemlich  gleicher  Ausdehnung  
 a l s  (¡renze,  nach  Ostoi  
 e r  beide,  in  ihren  
 n c b l a n d .  Höhere  
 Hill  südlich  vom  
 v i e l m e h r  theill  sieb  wohl  das  
 a n  welche  sich  nördlich  und  
 II  bestebeuden,  wüsten  lloch- 
 ,  Sahara  genaiinten,  welche  
 o h n e  Spur  eines  Lebens  sind  
 Der  seiner  Breitenrichlung  nach  vom  Aequa tor  weit  in  beide  Hemisphären  der  E r d e ,  etwas  
 W e l t l h e i l  Af r ika  liegt  mit  seiner  grössten  Masse  und  F läche  innerhalb  der  beiden  Wendekreise  unlei  
 l i e h e  isolirle  Weltstellung  mag  das  vielfach  Eigenlhümliche  des  grossen  Landes  mann  ich f a c h  bedingen,  
 l a n d m a s s e  der  nördlichen  Erdhälfte  isl  Af r ika  nicht  eine  östliche  Fortsetzung  Süd-Amerika's,  nicht  ei  
 g e v v i s s e r m a s s e n  die,  durc h  das  enge  Mittelmeer  unterbrochene,  Fortsetzung  Eui-opa's  nach  Süden  hin,  
 in  der  geographischen  Länge,  aher  ziemlich  genau  urn  s o  viel  nach  Westen  vorgerückt,  als  E u r o p a ,  mit  d e m  Ural  
 v o r s t e h t .  In  einer  früheren  vorgeschichtlichen  Zeit  mag  das Mi t l e l n i e e r  als  ein  breites,  die S a h a r a  mit  übe r l luthendc s  Me  
 O r g a n i s a t i o n e n  so  sehr  verschiedene,  Erdtheile  weit  getrennt  haben.  Die  g rösst e  Ausdehnung  von A f r i k a  ist  ein  hohes  Fl  
 G e b i r g s e r h e h u n g e n  häufen  sich  zumeist  in  den  Wendekr e i s e n  gegen  den  Aei [ualor ,  und  einige  sollen  dort  nördlich  
 A e q u a t o r  sogar  ewigen  Schnee  tragen.  Ein  eigenlliches  höchstes  Central-Gehirg  scheint  nicht  zu  existii-cu,  
 H o c h l a n d  in  mehrere,  durch  niederes  nnd  sumpf iges  abgestuftes  Flachland  getrennte,  hohe  Alpengruppen,  
 südlicli  unermessliche  wüste  Hochebenen  mit  Seen  anscliliessen.  Die  südl ichen,  meist  aus  festem  Tlionhode  
 e b e n e n ,  zum  Thei l  Kümos  geuannl,  sind  weit  weniger  im  Zusammenhange  ausgedehnt  als  die  nördlichen  
 s ä m m l l i c h ,  an  sich  fruchtbar,  durch  Wassermangel  vegetationslos,  oft  in  T a g e r e i s e n  weiter  Fernsicht  scheiiiba  
 u n d ,  auch  durch  ihren  Salzgehalt,  einem  ehemaligen  horizontal  gehobenen,  flachen  Meeieshoden  gleichen,  dessen  Abfall  gegen  die  Küslei i  
 m e i s t  einen  schrollen  Rand  bildet,  der  vom  Me e r e  aus  gesehen  einem  niederen  Bergrücken  gleicht.  Sand  und  Flugsand  sind  im  libys 
 c h e n  Afrika  nur  lokale,  meist  auf  Thäler  und  nächstes  Vorland  anstehender  Felsen  beschränkte  Erscheinungen,  die  im  südlichen  Afrika  
 in  solcher  Form  ganz  zu  fehlen  scheinen,  Flüsse  sind,  schon  nach  CAm, BrrTEii's  wichtiger  Ansicht,  die  S c h l ü s s e l  für  d i e K e n n t n i s s  des  
 I n n e r n  dei-  Cont inent e ,  und  Af r ika  hat  n u r  zwei  grösste  Ströme,  deren  beider  Ouellen  bis  nahe  zum  Aet |uator  verfolgt  sind,  wenn  nicht  
 d e r  neuerlich  bekannt  gewordene  wasserreiche  Goschop-Fluss  einen  drilten  ebendaber  kommenden  abgieht.  Der Ni l  durchs t römt  das  g anze  
 n ö r d l i c h e  Afrika  und  endet  an  der  Nordküst e  mit  d e m  f ü r  Meuschen-Cnl tur  ruhmvollen  Delta;  der  N i g e r  strömt  zur  mi t t leren  Westküste,  
 und  endet  nahe  dem  A e q u a t o r  in  der • B u c h t  von  Guinea  ;  des  Goschop' s  Richtung  ist  südlich  vom  A e q u a t o r  nach  der O s l k ü s t e  gewendet,  
 man  vcrmulbct,  der  Mangel  eines  dort  mündendeu  Stromes  beweise  seine  Zerlheilnng  iiiul  Versunipfuiig.  Diese  3  Haiiptströme,  deren  
 k e i n e r  jedoch  einem  der  Haupt s t röme  Asiens  gleicht,  sind  mit  ihrem  Quellengehiet  nach  dem C e n t r n m  Afrika's  am  A e q u a t o r  gerichtet,  und  
 i h r  ununterbrochner  Wasserreichthum  zeigt  auf  e i n  scbneet ragendes  centrales  Hochland  hin.  Andere  maunichfache  Küsteullüsse  Afrika's  
 z w e i t e n  und  dritten  Ranges  beziehen  sich  auf  m e h r  oder  weniger  benachbarte  Gebirge  und  Alpen  in  der  Näln;  ihrer  Küsten.  
 Z u m  Zwecke  der  gegenwärt igen  Uebersicht  scheint  es  vortheilhaft,  Afrika  als  F e s t l a n d ,  seiner  Breileurichtung  nach,  nicht  in  
 zwei  Hälften,  sondern  in  3  Ablheilungeu  aufzufassen:  als  Nord-Af r ika ,  Mittel-Afrika  und  Süd-Af r ika .  Jeder  dieser  Tbeile  gliedert  sich  
 als  östlicher,  mittlerer  und  westlicher  Abschnitt.  Das  grosse  Uebergewichl  des  vom  Aequator  nach  Norden  liegenden  Afrika's  und  d i e  
 L a n d e s b i h l u n g  macht  empfehlenswerth,  nur  den  TheU  als  eigentliches  Nord-Afrika  zu  bezeichnen,  welcher  vom  Miltelnieer  his  z u m  20.  
 n ö r d l i c h e n  Breitengrade  reicht,  den  Thei l  vou  da  bi s  z u m  Aequa tor  als  Mittel-Afrika  zu  betrachten,  und  den  ganzen  Theil  vom  Aequator  
 s ü d l i c h  bis  z u m  Cap  al s  Süd-Af r ika  zusammenzufassen.  Die  Insel n  sind  in  südliche  und  nördl iche  gesammelt  worden.  
 A f r i k a  ist  i n  seinen  kleinsten  Lebensverhältnissen,  besonders  des  Dunkel-Meeres  oder  Meeres  der  F i n s t e r n i s s e  halber,  das  seine  
 w e s t l i c h e n  Küsten  auf  der  Nordhäl f t e  begrenzt,  vou  al lgemeiner  atmosphärischer  Redeiitung.  Diese  grosse  Erscheinung  ist  für  SchillTahrl  
 u n d  Erdkeunlniss  vou  wicht igem  Nachtbeil  gewesen,  und  ihre  Erläuterung  erst  jetzt  möglich  geworden.  Künftigen  Forschungen  werden  
 h i e r  weitere  sorgfältig  und  m ü h s a m  gepflegte  Materialien  geboten.  
 Die  Kenntniss  des  mikroscopischen  Lebens  iu  Afrika  ist  his  j e t z t  zwar  innner  noch  auf  vereinzel t e  Punkte  beschi-,  
 a b e r  schon  maiinichfach  nnd  s o  weit  entwickelt,  dass  eine  Vcrgleichung  mil  den  anderen  Weltlheilen  fruchtbar  werden  kann.  
 B e m ü h u n g e n  für  klar e  Kenntnisse  sin'd  vou  t)i'. Hempricu's  und  meiner  Reise  in  A e g j p t e n ,  Libyen,  Nubien  und H a b e s s i n i e n  in  
 1820  his  1825.  Als  Besnl lat  wurde  im  Jahr e  1829  in  den  Abhandlungen  der  Rerl iner  Akademie  niilgctbeilt,  dass  in  Afril  
 an  Ort  und  Stelle  lebend  beobachtet  und  gezeichnet  worden  waren.  Die  Z e i c h n u n g e n  waren  schon  1828  für  di e  Sijmbolas  pliijsicus  
 m e i n e r  Reise  gestochen  worden.  Die  Beoba cht imge u  waren  meist  in  den  J a b i e n  1820  his  1822  gemachl,  2  Arten  von  Sues  waren  
 von  1823,  und  eine  Art  vou  Massaua  von  1825.  —  Im  Jahre  1824  puhlicirte  Boi«  de  St.  Viscent,  der  unermüdl iche  französische  
 R e i s e n d e ,  als  Resul tat  seiner  Beobachtungen  in  Isle  de  France,  wohin  er  1800  mit  Pichón  eine  Reise  machte,  die  e r  1804  [Yrnjarjc  aux  
 qualre  Isles)  beschrieben  hat,  dass  er  die  gleichen  Navícula-,  Cercarla-  und  Volvox-Ar ten  in  den  Gewässern  des  Niemen  (Ostpieussen)  
 u n d  in  denen  von  Isl e  de  France  gesehen  habe;  er  nennt  aher  keine  der  beobachteten  Arten  mit  N ame n ,  und  bat  übe rhaupt  keine  so  
 d e t a i l l i r t e n  Beobachtungen  mitgctheilt,  dass  eine  Sicherheit  der  Vcrgleichung  bcrvorträte.  Dennoch  ist  vou  ihm  zuerst  eine  Aehnlichkeil  
 e i n i g e r  europäischen  und  maskarenischen  Formen  wohl  beobachtet  worden.  Erst  1824  uenul  ilerselbe  iu  der  Encyclopédie  mUhodique.  
 d'hisloire  lUiturcUe  eine  Ñamada  Gaillonü,  die  e r  auch  BaciUaria  ¡¡¡jsirix  neiiut,  als  auf  Isle  de  Fnince  von  ihm  heobachtet ,  welches  
 C i t a i  von  m i r  zu  Syiicdra  GalUomi  gezogen  worden  ist.  —  Von  demselben  Beobachter  ist  im  Viclionnairc  classique  d'hisloire,  naliirdle  
 1824  angezeigt,  dass  Echiuella  cunéala  Lyngbye's  vou  ihm  in  TeuerilTa  beobachtet  sei,  und  v.  Suun  hat  1830  in  der  Begensbnrger  
 b o t a n i s c h e n  Zeitung  Diuloma  Uber  von  demselben  Standorte  beschrieben.  Die  e r s ter e  For m  habe  ich  zu  Podosphenia  cunéala,  die  zwei t e  
 im  lufusor ienwerke  1838  za  hlhmia  obliquala  gezogen;  diese  ist  aher,  wie  mich  v.  S u u n ' s  Originale,  die j e l z t  Dr. Jessen  bositzl,  überzeugt  
 h a b e n ,  Grammalophora  oceanica.  Die  letzter e  hat  auch  Graf  Caspeb  Stebnderg  auf  e iner  Ptilolu  ßiwcida  des  S ü dme e r e s ,  vielleicht  ebenf 
 a l l s  von  Tenerifl 'a,  gefunden.  Diese  sämmtlichen  3  Arten  gehören  dem  Meer e  an.  Ausserdem  spricht  sich  Boiiv  de  St.  Vikcent  sehr  
 u m s t ä n d l i c h  nnd  hef t i g  polemisirend  über  die  L eucht - Infnsor i e n  des  Me e r e s  an  den  a f r ikanischen  Küsten  aus,  welche  Péhon  gesehen  zu  
 h a b e n  behauptet,  die  dieser  aber  auch  nicht  mit  Name n  genannt  bat.  Auch  von  Boiiv  werden  weder  Speeles  noch  Genera  vou  Mceres- 
 I n f u s o r i e n  genannt.  
 Im  Jahre  1836  untersuchte  ich  ein  aus  KLArnoTu's  Sammlung  in  das  Berliner  königl.  Mineralien-Cabinel  iibergegangenes,  sogen 
 a n n t e s  Rergmebl  oder  Kieselguhr  von  Isle  de  France,  und  fand  dessen  Zusammensetzung  :  
 ä i i k t ,  iloch  
 Die  ersleii  
 d e n  Jahren  
 a  3 5  Arten  
 i  Polygaslernschalci i ,  deren  5  hauptsächliche