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l'iinilon sich 04 niikroscopisclic Formen: ()2 organischp, 1 iinorgaiiisdi'.', nüiiilidi 20 l'ulygasicni, 43 l'liyl ^lilliiirieii, 1 Cryslall. SaniDilliclje
liiilci-scliii'deiie Arlcii siiiil Süsswasscr-Culiilile. liui dor ersleji Analyse IS3Ö nrgalieii sich aus (k'iisi'liitii 40 l'Wiparalcii iiiii' 5 Funnsii,
ilici i í ¡ m i i ¡ i l l / a l a c u s l r i x : ' , S i m i i r j i l t a u s p p r a , A m p l i h l i w u s I t o l i i l a , A n i p l i . M i i r U i iiml l l i i m m l i d i u m A m i s gcnaiiiil, wurilcii. Im Jahi'C )841
wunloii aus (k'uselluui 40 l'riii>ai'alcn ilurclj iuiuier gpuauoi'u Rcvisioi] l'olgcuile 11 Ai-lcu reslgrali'lll: Knnolw I n d e n s , h m f u h , G i i l l i o i i e l l a
i j r a m i h t i i , I l i i i i i u t l i i l i i i m A r c u s , A m p h i i l i s c u s M a r l i ! , H o l u l a , S p i m i j o l i l l i i s - a s i i c r a , i n j l e x a , r m l i s , S j n m g i l l a l a c i i s l i s , T l i i j h i d u m s e m i -
o r b k u l a r e . Durch noch scliiirl'crc JlclhuJeu der Uulersucl.uiig und Unterscheidung hal)cn ihcscihcn seil 1839 anl'lienahrlcn Präparalc nun,
1852, alhlialig «3 ncnnhare Formen als consliluireiiilu lieslandllicilii gelicferl. Diese 3 licihen von neohachUmgcn vcihallen sich so,
dass die am zahlreichsicn darin vorkommenden Formen dnrch die erslcn 5, die nächslen zahlreicheren durch die zweiten 11 angezeigl
sin.i. Vereinzelle Goslallcu mag es noch ansehnlich mehr gehen, wenn man weilere Suhslanzinengen genau prüft. Die so ansehidicire
Vermehrnng der heohachlelen Arien in den 40 Präparaten lindet ausser der Sellenheil und Kleinheit mancher Formen ilarin eine Frhiulorung,
liass 183!) die l'liytolilliarien ausser den Spongolilhen wenig heriicksicliligl wurden, währeml jetzt ihre alliniilig schiirler aulgelässten
Formen =/., der Jhisse hihlen. Chai'akteristisclie neue Arten sind nur 4: E m w U u e d i i l i s , A m p h k l i s n i s i n a e q u a l i s , J A l h o s l i j l h l i i i m
C n j s l a U i i s , S p o n g o l i l h i s ü l i u j a c a n l h i s , alle übrigen Formen sind als weiter verbreitet bereits beobachlct. Obwohl schon 1839 der
Chariditer einer Süssivasscrbihhiug in diesen Formen erkannt wurde, so schienen .loch auch Meeresbildungen unler ilen 5 erstgenannten
zu seyn und somit dem ganzen Lager ein brakischer Charakter zuzukommen. Allein die A m p l i i d i s c i i s I t o l u l i i und M i i r l ü und S p o n c / i l l u
ii.v;„-ni sind seililem auch als Theile von Süsswassorschwiininicu, nicht aber von Seoscliwämnien, erkannt worden, während sie damals
IVir T c l l i i j t ' i i - ' i ' l m k (Seeschwännne) von nur (S. 12/ MoiicUsbtír.] vüriiiiilliniigsweisc liolialloii und aii""(is|)t'o('licn wiirdcii Ausser den neuen
Arten, die aber ganz den Habitus der Susswasserformen tragen, ist keine Form mehr zweilelbaftalle sind Tiellacli aus Süsswasserverlialtnissen
bekannte Gestalten.
Der weisse 'l'bon No. 2 bestellt im Mikroseop ans sehr leiuem körnigen Mulm, der überans gleichartig ist. Die Körnchen sind
rundlich und messen gegen '/2000 par. IJnie. Zwischen den weissen sind vereinzelt noch kleinere rothe eingestrenl. Das Schlemmen
allein scheiiit solche Gleichlonnigkeit nicht zu erklären, es mag daher eine chemische Umwandlung mitgewirkt haben. — Der noch weissere
Thon No. 3 bat eine steimnarkartige liihhmg seiner Elementartbeile, ahweichend von den übrigen und auch von den bekannten i'orzellanthonen.
Die Grundmasse sind dieselben feinen Körnchen, nur fehlen die eingestreuten rothen, nnil ilic Masse zerhdit im \yasser in
unregelmässige gekörnte Schü|)pchen oder Tbeilcben. Zuweilen erscbeint lineare Anordnung der Körnclien wie heim Meerschaum. Dies
ist einer von den Thonen, hei welchen Chemiker, gegen die liegel, eine constante Formel der Zusammensetzuiig iiacbweisen könnten.
Reiile Thüuarten zeigen bei farbig ¡.olarlsirtem Lichte die feiuköriM'ge Hauptmasse farblos, aber selten eingestreute, ganz vereinzelte larhige
Thedchen, welcbo abgestumpllen Sandkörnchen gleichen und die ohne das polarisirte Licht fast gar nicht erkciiubar sind. — Der weisL
rothneekige Thon No. 4 hat dieselbe leinkörnige Gruudmasse mit mehr oder weniger heigeniiscbten sehr feinen, halh so grossen, rothen
Körnchen, aber üherwiegeml niasscbihlend ist dabei ein feiner stark doppelthebthrecheuder Quarzsand, zwischen dessen Theilen auch
grüidiche nur an einem Ende aiiscrystallisirte Crystallprismeii sehr vereinzelt vorkommen. Von diesem bunten abwechselnd weissen Thone
von Coari war die 1849 genonunene Probe zu den Versuchen mit polarisirtem Lichte. — Der violetrothe Thon von Villa Hica No. 5 bat
ehenfalls die leinkörnige weisse Grundmasse, in derselben aber weil grossere rothe Körner, so dass etwa 3 weisse auf den Durchmesser
eines rothen geben. Diese rothen Körner erscheinen wie kleine Cryslall- o.ler .Mor|diolilh-Dniseu und sind wohl offenbar die Ursache der
8 Procent Iiisengehaltes, welche Herr FicKESTScirER gefunden bat, verhalten sich aber beim Glühen in der Färbung anders als gewöhnliches
Eiseno.xyd. Dieser letzte Thon hat auch nicht wenige Quarzsandlheilcben, welche doppeltliclilbrechend sind, auch einige Crvstalle. —
Ueber das \ erhalten dieser bunten Thone gegen farbig polarisirtes Licht ist 1849 in den Monatsberichten der lierl. Akademie S. 69
zuerst Miltbeilung geschehen.
DIE ERDIGES .^BlAGEKÜSfiEX DES AMAZONAS UND AHDEIiEE FLÜSSE BEASILIESS.
Es ist hier nur mit einigen Worten der Eigenlhümlicbkeiten der durch die lliesennüsse Brasiliens bedingten älteren und neueren
Ablagerungen und Zerselzungen der dortigen Erdoberlläehe zu gedenken, und der Antheil des raikroscopischen Lebens an den fiodenverhältnisseu
III allgemeine Uebersicht zu nehmen. Granitische Gebirgsarteii haben die verschiedenen Reisenden meist als ilen, obwohl
wenig zum Vorschein kommenden, Kern Drasiliens angesehen, und rothe Sandsteine mit bunten Tlioneii ohne alle Versteinerungen sind
lieirschende \eiballnisse. Jlan ist vielseitig zu der Ansicht gekommen, dass bei Ilio Janeiro sowohl als nördlicher eine überaus aulValiende
last 100 Fuss liel reichende Erweichung und Zersetzung des Granites, Gneises und Talksehiefers stattgefunden, an welcher der Ouarzgebalt
aber lieineii Tbeil genommen habe. Viele Edelsteine, oft zerbrochen, Gold und Diamanten linden sich lokal angehäuft. SiMx und
V. MAHTII'S, LIJ.ND, G.a-mcn.vrD, D.inwi.v haben dergleichen Ansichten mitgelbeilt (DAHWIM G e o l o g , o b s m . on S o i i l l i A m e r i c a 1846 J). 143).
Die ersigeiiannten ücisendeii haben zwar 1831 die bunten Thone lirasiliens, des i'otbeu Sandsteins iialber, für der Keuperformation'
angehörig belrachtet, allein der Ausschluss von Versteinerungen in den grössteu Masseverhältnissen deutet auf etwas Anderes hin. Aueh
zufolge der obigen mikroscopischen Analysen der bunten Thone, welche im Amazonas-Gebiet, und nicht da allein, eine so ungeheure
herrscbeilde Ausde mg haben, hat weder das Süsswasser der Flüsse dieselben abgelagert, noch das Meer irgend einen nachwellichen
Antheil an ihren Schichtungen. Sie scheinen vielmehr als aus erweichten und zerfalleuen ganz amieren Gebirgsarteii so entstandene
Schiehten zu sein, dass die schwereren r|uarzigcn Theile (Sand) sich unler sehr feucbten Verhältnissen allniälig in die Tiefe gesenkt die
feineren oberhalb erhalten haben, so dass die Schichtungen überall nicht durch horizontale liewegung und Ablagerung, sondern d'urch
ruhige vertikale Senkung, je nach der Eigenschwere und Zusammensetzung oder allmäligen Umwandhmg, entslanden sind. Der völlige
Mangel an mikroscopischen Organismen deutet an, dass die breiartig gewordene feine Masse der Thone ein sicheres Filtrum in der Art
für alle Lehensalome des Fhisswassers war, wie die unterseeische Kreide überall die feinen Kicselschalen des jclzigeu Meerlebens ausschhessl,
von reinem Wasser aber durchdrungen ist. — Das vom Flusswasser bewegte unil horizontal abgelagerte üodenverbältniss beginnt
in r.rasihen mit geihlicbgrauen esshnren Thonen. Diese sind enlsebieden nicht eine zerfallene unorganische Gebirgsart, sondern zeigen
reichhaltige Elemente des Oberllächeii- und FInss-Lebens, während ein Tiieil ihrer plasliscben Thonsubslanz von den bunten Thonen
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seinen Ursprung haben, abgeschwemmt sein mag. Den jetzigen Fhiss-Ablagernngen scheint aber der gelblichgraue plastische Töpfcrthou
auch iiielit auziigcbören, da er so zahlreiche Spongolilhen- und Am,)/«>W-Formen enthält, welche durch jetzt dort wachsende Hiisssehwänime
nieht haben erläutert werden können. , 1 .
Ueber die vom Amazonas als Flusstrübung jetzt bewegte Masse des Festen, welche in dem ungeheuren Stromgebiete so abgelagert
wird dass sie zwar kein bedeutendes Delta bildet, aber an Obernacliengebalt einen Rinuenwaldboden erschafa, welcher seines Gleichen
nicht' auf der Erde hat, sind feste Gruiidzüge bis jetzt nicht zu geben. Die so vielfach und intensiv verdienstlichen Remuhungen der
Reisenden Srix und v. MAivrius beziehen sich zwar specieller auf die verschiedenartigsten anderen Strom- und Laiidesverbaltmsse, aber
auch fiir .he hier zu berncksiehtigendeii lassen sicli etwa folgende Data entnehmen. Der Amazonas ist in seiner Strom-Enge hei Obydos,
etwa 00 Meilen von ,1er Mii.i.lung, 869 Klaftern = 5214 Fuss breit, in der Mitte etwa 00, am Ufer 20 klaftern tief Auch sogar in
doppelter Entrernun- von der Mündung bei Ega, im Centrum Süd-Amerika's, wird er noch eben so breit, ja als von grösserer Rreite
.veschitzt indem er dort noch 800 — 1000 Klaftern = 4800-6000 Fuss breit erscheint (Heise III. S. 1358). Der Nil hat bei Caliira
2000 FuL der Rhein hei Mainz 1500' Rreite. — In jeder Secunde führt der Amazonas bei Obydos, mit 2,4 Fuss Geschwindigkeit
(im Aliril 70- in der Minute, S. 1356), etwa 499,584 Cubikfuss Wasser vorüber, S. 1355. Von Obydos abwärts ist der Strom gelblich,
wie die Donau im Hochwasser. Der Solimoüs führt helleres, etwas in's Grünliche fallendes, der Rio Negro dnnkelbrannes Wasser zu.
Im Glase sieht das geschoiifte Wasser klar aus. S. 1360, 1361 wird bemerkt, ilass das unfiltrirte Wasser in der Stroinlülle ein speeihsches
Gewicht von 1 0588 und 1,0645, llltrirt aber voll 1,0360, dem Madeira-Weine gleich, habe. Fhitli und Ebbe des Meeres sind bis
Oby.los 60 Meilen von der Mündung, bemerkbar, höher aufwärts nicht mehr, S. 1358. Die jährliche Flusssehwelle des Amazonas wird
durch die so ausserordentlich raanilicl.rachen, theils nördlich, thells südlich vom Aeijuator kommeilJen, Zullüsse bedingU Die nördlichen
haben keinen so entschiedenen EiiiHuss auf das Steigen als die südlichen, der Madeira-Strom hat den grössteu. Die höchste Stromsehwelle
des Amazonas unterhalb des Rio Negro ist Ende März und Anlang Aprils. Das Steigen dauert 120 Tage und betragt 30 bis 40 Fuss
über den niedern Wasserstand. Ja die Reisenden sahen die Bäume bis zu 50 Fuss Höhe mit Schlamm überzogen (S. 1359). Den Schlamm,
welchen die Flüsse ablagern und aus dem die Quellen hervortreten, welche die Flüsse bilden helfen, nennen die Eingebornen, nach
y MVRTIÜS S 1358 I l i i - a i m { Y r j h a h a ) , Wasservater, oder auch J a c a r u ä - m c r i m , Flussgrossvatcr. Dieser Schlamm, oder Humus, muss
notliwendi" das wichtigste und lebenreichste Oberllächenverhältniss des grossen Flussgebietes sein. Noch fehlt es an Reobaclitungen über
die Men"e°der vom Flusswasser zu verscliiedeneu Zeilen getragenen materiellen Stoffe, über die directo Mischung derselben und über
die relitiveii Abla"eruu»en in zu einer Uebersicht geeigneten begrenzten Thälcru. Die Ueppigkeil des PHanzenwucbses erschwert dort
alle dei-leichen Untersuchungen, welche mit fortschreitender Cullur erst allmälig Schritt vor Schritt der riesenkräftigen Natur abziddmplcn
sind Reiner ouarzi^er Sand wird überall die Inseln und den Roden im mittleren Fhisslaufe bilden, und tiefe, oft unergründliche Humusund'Tripel
Lager mögen zwischen den unorganischen alten bunten, einst Granit, Gneis und Schiefergebirge gewesenen, Thonen und den
neueren vonvcdllieheu gelben, reich organischen und essbaren Töpfertlionon die Einsenkungen und Buchten des Continentes erfüllen. Iiier
und da mögen grosse Fluthen und Durdibrüche das Unterste zu oberst kehren. Das kleine unsichtbare Leben muss am Riesenstrome
des Amazonas der künftigen weiteren Forschung einen riesengrossen Einfluss erkennen lassen.
ÜBERSICHT
D l - l l FOSSILEN raiSSTEN SÜSSWASSER-FOMIEK IN BUENOS AYRES UND BRASILIEN.
II ÜVFNOS" "n n*sii..
lll'iiis® »BSla-
Uon. I.eui"
Polygastem: 2&. l 2 Phytolitharien : 53. l 2
C a i i i p t i i o d i s c i i s C l y p e i i s ^ A m p h i d U c u s a r m a l u s . -1-
* C o s c i n o d i s c u a i u b l i l U ? ! i n a e q u a I i s -1-
* •( i M a r l i i . . +
D c s m o g i m i u m ¡ j u i a n c n s c ? - H i R o t e l l a . . -1-
K i i n u l i a a m p h i o x y s . . + s R o t u l a . . -1-
Í H i ü e i t s . . . . +
L i t h a s l e r i s c u s I t i b c r c u l a l . +
> D i a n u c ? . . .
5 D i o d o n . . . .
L i l l i o d o n l i u m R u r s a . . + -1-
+ 5 c u r c a l u m ! +
c d u l i s i f u r c a l u m \ - V
f tjranulula . . + 5 n a s u l u m . -1-
M o n o d o n . . .
{ E . t u r g i d a )
• -h 5 r o s l r a l u m + -t-
L i l h o m e s i l e s o r n a l u s . -tt
p r a e r u p l a . . + L i l l i o s p h a e r i d . i r r e g u l ä r e 4- -1-
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d i s l u n s . . + s c l a v a l u m . 4- -1-
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5 p r o c e r a . . 1 + # c o n s t r i c t u m -If
I c n e r r i m a • + * c r e n u l a l u m -1- -1-
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> —?. . . . +? ; o b l i q t m m . -t-
S u n e d r a — ? i Osjicu/um -1- -1-
T r a c h e l o m o n a s l a e v i s ß • + i oroium . . -1-
12 1 20 i Pcs. . . +