m iiíSi'j: c • i
H ; . -
I . '
136
P o l y g a s t o r n î n.
Fragilaria hymalis ?
Gallioiielta disions?
3 procera.
Navícula Scalprum.
Synedra Ulna?
Phytolithaxien: C.
Lithodontium Bursa.
f nasulnm.
Lithostylidium curvalum.
-• olliquim.
rude.
• Trabecuia.
P o l y t h a l a m i e n : 4.
Miliûla? — ?
^ ? — ?
Rotalia globulosa.
Fohjthalamii fragmmtuin.
Seminuhm triqnelnm.
Crystallprismen, grûn,
D'ystallrliomben, weiss.
Ciystnlklruseii, ôslrahlig.
i 6strablig « einfach,
i # ß gabclig.
s 7stralilig.
- viols ü'alilig.
> sLerascheiboiiartig.
B O R N E O , GROSSE SU N D A - 1 N S E L N.
3 1 8 . An den Wurzeln eines fruclitioscn Wetlels eines Farnkrautes der Gattung Oleandra (Aspidium), wcichcs der Missionär
l i u r ß gesammelt, fand Ilr. Prof. Kunze in Leipzig etwas anhängende Erde, die mir zur Analyse übersandt wurde. Von der braunschwarzen
Erdo sind 20 Analysen gemaclit wordeu, welche 23 organisclie Formen mit etwas Quarzsand und vielen verrolteten Pilanzenlheilen zur
Anschauung braclilon. Kalklheile fanden sieb nicht. Alle Formen sind Süsswassergebilde: 11 Polygastern, 11 Phytolitharien, ein niercnlormiger
kleiner Same. Sehr vorherrschend ist llimanlidium gracile, neben welchem Difßugiae und Arcellae zidilreich sind. Auch
Truchelumonas grumdata, die einzige neue Form, ist häuüg. Die beobachteten Gestalten sind folgende:
P o l y g a s t e m : 11.
Arcella Eiichdys a.
' Globulns.
megastoma.
Difßugia areolata.
f laevis.
f OligodoH.
Galltonella crenata.
' distans,
llmantidium gracile.
Stanronets Seinen?
Trachelomonas granulaia.
P h y i o l i t h a r i e n : 11.
Lithosphaeridinm irreguläre.
Lithoslylidinm angu latum.
Alisa.
• irreguläre,
laeve.
Pes.
sculptum.
' spirifenm.
Trabecuia.
: venosum.
SpongoUthis apiculata.
Seìniìiulnm retiiforme.
J A V A , GROSSE S U K D A - 1 N S E L K.
Von .lava sind die Verhaltnisse des jetzigen kleinsten Süsswasser- und IIumus-Lebens in 10 Oertliclikeiten, meistens von der
iNordseite und der Mitte der Insel, zur Uulersucluing gekommen. Davon hat Dr. Juisguuun 9, eins hat Dr. v. Si e b o l d mit den Erden
von Japan gesandt. — Auf der langgestreckten Insel Java häufen sich die Vulkane in uiiglauhlicher Zahl und folgen in ihrer Ilauptrichtung
der Längenrichlung der Insel. „Die vulkanische Thäligkeit", sagt Leop. v. Öücn (Canarische Inseln, 1825, S. 368), „scheint hier der
Oberfläche so nahe, dass sie häufig den Weg zu den gewohnten Canälen verfehlt und aus neuen Bergen hervorbricht." Solcher Kratere
s i n d damals schon 28 verzeichnet. Ungeachtet der vorherrschenden vulkanischen Beschaifenheit der Insel giebt es doch an der Oberfläche
in wiederholten Zügen auch schroffe Felsen eines mürben weissen Kalksteins, welcher der Jura-Formation zugeschrieben wird und der,
nach L. V, Buch, durch die Vulkane emporgehoben zu sein scheint. Tertiäre Letten giebt es bei Samarang und Braunkohlen bei Bantam,
wie spätere Forschungen ergeben haben. Die höchsten Berge erreichen stark bewaldet 11,000 bis 13,000 Fuss Höhe (Monatsber. der
Berl. Akad. 1848 S. 222). Wasserreichthum Bedingt überall eine überaus üppige Vegetation und starke Humusdecke, die nur durch
vulkanische Verwüstung hier und da verdrängt ist. Die zahlreichen Flüsse (Solo, Kediri, Tschimunak u. a.) laufen alle von den ihren
Mündungen nächsten Berggruppen ziemlich direct und vereinzelt zum Meere. — Die ersten mikroscopischen Beobaclitungcn wurden 1843,
nach Materialien des Dr. Junghuhn vom Di-eng-Gebirge, verzeichnet.
3 1 9 . L Bach-Leben auf dem Gebi rge Di-eng in Java. Aus von meinem Freunde, dem Prof. v. Sc h l e c h t e n d a l in
Halle, erbetenen Wasserpflanzen der JuNr.nunN'schen Sammlungen wurden von einer C/IORA der Bäche des Di-eng-Gebirges 1 8 4 3 32 mikroscopische
Formen ermittelt, darunter 27 kieselschalige Polygastern. liier ^verdcn aus 50 Analysen 81 Formen aus denselben Materialien
a u f g e z ä h l t : 43 Polygastern, 35 Phytolitharien und 3 unorganische Gestalten. Der Bodensatz der Wassertrübung aufgeweichter, und in
dcstillirtem Wasser stark bewegter, Chara war sehr reich an kieselschaligen Polygastern, welche mit Phytolitharien die vorherrschenden
festen Tlieile bildeten. Zwischen dem Unorganischen der Trübung gab es Pilanzenreste, unförmlichen braunen verbrennbaren Humus,
doppeltlichtbreciiende Sandtheilchen, kurzzeitige Bimsteintheilchen, Glimmer und grüne Crystallprismen. Unter den Polygastern waren
grosse Piunularia Diyilus und viridis mit Pinmilaria dicephala sammt anomala, einer wohl neuen Art, häulig; Lilhoslylidium rude und
Lithodonlia sind liäuligere, von Gräsern stammende, Phytolitharien. — Reine Süsswasserbildung.
157
3 2 0 . II. Humusboden von P e n g a l e n g a ng (Pakalongan). Dr. JuNCidinN hat mir eine schwarzbraune Erde von diesem
O r t e , der mittleren Nordkiiste Java's, übersandt, die sich in einem leeren Land-Conchylien-Gehäuse angehäuft und rein erhalten hat.
Diese durch Glühen stark geschwärzte, dann rothbraune, mit Säure nicht brausende, Erde enthält vielen formlosen schwarzbraunen Humus,
etwas doppelllichtbrcchenden Sand, seltene grüne Crystallprismen, etwas kurzzelligen Bimsteinstaub und zerstreute PhytoliLharien mit seltnen
Polygastern. In 10 Analysen fanden sich 3 3 Formen: 2 Polygastern, 2 9 Phytolitharien, 2 unorganische Formen. ISur Surirclla Tcxlricula ß umpla
i s t eine auflallende Form. — Reine Süsswasserbildung.
3 2 1 . ni. Erde von Tegal . Zu den Erdproben für Pilanzen-Cultur aus Japan hatte Dr. v. Si e b o l d auch diese javanische
Boden-Probe zugefügt. Der Ort Tegal liegt, wie der vorige, in der Mitte der Nordküste der Insel. Die Erde ist ein humusarmer licliLbräunlicher
Sand. Durch Abschlemmen ergab sich ein geringer feiner Bodensatz des Wassers. DoppeUlichtbrechende leine San<ltheilchen
und ein polyedrischer weisser Crystall bildeten das Unorganische einer Mischung mit Polygastern und Phytolitharien. In 5 Analysen fanden
sich 28 Formen: 10 Polygastern, 17 Phytolitharien, 1 Crystall, alle vereinzelt, keine sich auszeichnende Form. — Reine Süsswasserbildung.
3 2 2 . IV. Grüne häutige Massen der h e i s s e n Quelle Tj ipannas . Die heisse Quelle Tjipannas, im Bette des Tjilakki-
F l u s s e s , liegt im Districte Tjidammas. Herr Dr. JuNcnunN hat mir eine reichliche Probe zugesandt. Es ist eine überaus feinfasrige
h a u t a r t i g verfilzte und, wie es scheint, mit einer Gallerte verbundene lebhaft grünspanartig gefärbte Masse, welche der Gattung Nosloc
näher steht als den Gattungen Viva oder Oscillaloria. Die Fäden sah ich nicht verästelt, auch Hessen sich bei starken Vergrösserungen
noch keine Gliederungen erkennen. Sie ist feiner als Oscillaloria lahyrinlliiformis unserer europäischen heissen Quellen. Die lebliaft
g r ü n e n Häute sind stets deutlich fasrig, die verblassten undeutlicher fasrig, so dass Auflösung der Fasern in gallertige Häute, oder ein
E n t l e e r e n der Gallerte von den Fasern statt zu fjuden scheint. Mitten in diesen Häuten liegen netzartig überstrickLe stumpfe Crystallsäulen
von kohlensaurem Kalke, die unter den Häuten in fingerdicken Crusten abgelagert werden. Entfernt man mit Salzsäure unter starkem
B r a u s e n die Crystalle, so bleiben die reinen Häute zurück und darin liegen vereinzelte Sandtheilchen und auch Fragmente von Polygastern
und Phytolitharien. In 5 Analysen bestand die von den Kalkcrystallen befreite Masse aus 5 Formen: 2 Polygastern, 2 Phytolitharien und
dem Nosioc. Fragmente einer fraglichen Eimoiia zeichnen sich aus. — Süsswasserbildung.
3 2 3 . V. Grüner Ueberzug todter Pflanzenstengel im S ump fwa s s e r von T j idamma r . Dr. JuNcnunw's Proben
zeigen einen Oscillatorien-Anflug, welcher die Farbe giebt und dick anhängende feine schlammige Ilumustheilchen durchzieht, zwischen
denen auch Polygastern und Phytolitharien zerstreut liegen. Aus 10 Analysen wurden 32 Formen ermiUelt: 13 Polygastern, 7 Phytolitharien,
2 weiche Pilanzentbeile. Die Oscillatorie ist bläulich hellgrün, Visa — ^¡iao Linie dick, mit deutlichen meist bei Aufsicht quadratisch
e r s c h e i n e n d e n Gliedern und halbkiiglig gerundeten Enden. Surirella curvula allein ist eine etwas eigenthümliche Form der Polygastern
und Lilhostylidiim hirlum der Phytolitharien. — Reine Süsswasserbildung.
3 2 4 . VL Schlammige Erde von Singanbaran in T j idamma r . Diese getrocknet graubraune etwas ins ülivengrüne
schimmernde feine Erde von Dr. JuNcnunN ist vorherrschend einem feinen Formsande ähnlich, dessen Körnchen einen Humusüberzug und
Mischung damit haben. Beim Glühen schwärzt sich alles und wird dann braunroth. In Säure gebracht zeigt sich ein schwaches aber
deutliches Brausen. Im farbig polan'sirten Lichte sind die meisten Sandtheilchen doppeltlichtbrechend, viele aber glasartig, dem Obsidinnstaube
ähnlich, nur wenige bimsteinartig zellig. In nur 10 Analysen der feinsten abgeschlemmten Theile zeigte sich ein zerstreuter Gehalt
von 35 nennbaren Formen: 8 Polygastern, 22 Phytolitharien, 1 Polycystine, 2 Polythalamien, 2 Crystallen, kein deutlicher Glimmer.
E s sind unter diesen Formen 6 — 7 entschiedene Meeresgebilde, von denen einige nur aus vorwelLlichen Verhältnissen bekannt sind. Alle
würden Mergeln angehören können, die denen von Caltanisetta in Sicilien gleiclien. Dergleichen zerfallene Mergel würden sich denn an
j e n em Orte mit der neuesten Dammerde gemischt haben.
3 2 5 . VIL Letten vom Boden, der Höhle Goa tjikopea. Aus Dr. JüNGnmiN's Sendung. Dieser rothbraune plastische
L e hm enthält Seemuschel- und Corallenfragmente, tjuarzigen Sand mit einzelnen weissen, grünen und rothen Ci^stallen, Polygastern und
P h y t o l i t h a r i e n . Es scheint eine mit jetzigen Oberilächen-Verhältnissen reich gemischte vorweltliche Bildung zu sein, wobei die neuesten
organischen Mischungstheile die ähnlichen älteren beherrschen. Unter den 25 in 10 Analysen vorgekommenen Formen sind 2 Polygastern,
2 0 Phytolitharien, 3 Crystallprismen. Die Phytolitharien sind zahlreich, die Polygastern beschränken sich auf die beiden verhreitetsten
aller Arten in allem Ilumushotlen und sind vereinzelt. Im essbaren Letten von Samarang sind keine Seemuschcl- und Corallenfragmente,
dabei andere Arten von Polygastern. Die hohlenreiche (Jura) Kalkfel&enbildung, welche die Mitte der Insel einnimmt, vermittelt das Vorkommen
solcher Letten in Hohlen.
3 2 6 . VIII. Letten vom Boden der Höhl e der Goa Linga manik. I. Auch dieser von Dr. Jungulun gesandte rothbraune
L e hm ist eine Mischung mit vielen Süsswasserformen, aber ohne Spuren von Meeresbildungen. ich habe die Formen nicht unter den
fossilen Bildungen verzeichnet, weil sie besser erhallen sind und weil auch die Polygastern-Arten niclit übereinstimmen. Dennoch ist
eine Mischung fossiler und jetziger Formen wohl besonders durch die folgende Probe annehmbar. Es fanden sich in dieser ziemlich
leichten und nicht kalkhiiltigen rothbraunen, weniger plastischen Masse bei 5 Analysen 19 organische Formen: 3 vereinzelte Polygastern,
1 5 zahlreiche Phytolitharien, 1 kleiner Pflanzensaame. Keine dieser Formen ist charakteristisch.
3 2 7 . IX. Letten vom Boden derselben Höhle. IL Die Farbe dieser auch wenig plastischen Probe ist heller, rothgelb-
Viele kleine eingemengte weissfarbige leichte Theile sind nicht Kalksand, sondern verwittertem Feldspath oder Trachyt ähnliche Theile-
Hier fanden sich in 5 Analysen keine Polygastern, aber 3 bekannte Phytolitharien. Vielleicht ist diese Mischung eine ursprüngliche tertiäre
S ü s s w a s s e r b i l d u n g ; da sie aber mit der vorigen zusammen vorkommt, ziehe ich vor, sie ebenfalls den neuesten gemischten Bildun^j^n zuzuzählen.
3 2 8 . X. Wasserscliaum vom Falle des Tjilettu. Herr Dr. JuNcuunN hat zu dieser Probe folgende Bemerkung ges
c h r i e b e n : „1847, 20. October. Am Fusse des grossen Wasserfalls Pont jak manik des Flusses Tj i let tu. Heisse Region an der
W y n c o o p s b a i . An den Ufern des Beckens, zu welchem sich in tieler Kluft der Bach herabstürzt, sieht man ganze Kissen eines leichten
blasig-porösen Wasscrschaumes, der Tage lang die Gestalt nicht verändert, bräunlich-bicich von Farbe ist und heim Zusammendrücken in
der Hand eine ausgezeichnet schleimig klebrige Beschaffenheit annimmt und braun wird." Die Probe ist zwischen Schreibpapier getrocknet
und hat jetzt eine dunkel kalTeebraune fast schwarze Farbe. Diese sehr eigenthümliche Substanz (Eisensilicat?) ist bei gewöhnlicher Hitze
der Sjüritusnamme im Platintiegel nicht zu verkühlen, wird erst schwärzer dann lebhaft roslrotli. Salzsäure, Salpetersäure und Schwefels
ä u r e ändern beim Kochen für's Mikroscop fast nichts, nur die Salpetersäure macht die Farbe der Häute blasser gelblich (zieht Eisen
a u s ) und löst die Schaumblasen etwas von einander. So behandelt zeigte das Pulver bei 20 Analysen einen Mischungsgehalt von 29 orga