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isulii'lt^ rimilliclK! lililí liinggesli'ccklc riliiszollcn yciiii. IsL dur ganze Bimsleiiibei-g von Tüllu ui'sprünglicii ein vom Vnikane eingescliliirftcr
inul fii'scliniol/i'iu'l-SiisswiissiM'-lüolill] gowcsen, nun so köuiion auch diese Formen mil aneiianiit wenien. Ebenso isL es mil 8 — 9 einfachliilillirci
lienden (ilasllicilclien, welche iiiclil zcllig sind niiil sieh an die Formen von ebensoviel l'liylolilharien nah ansehliessen, dio anch
•/.Inn Theil deullich an lümsLeiiizclIen aiigesclimolzen sind. Iliese Formen sind sämmtlich zwar nicht so denllich, dass sie ohne Bedenken
ileii l'hylcihlliarien ziizilschreihen sind, ziinuil die Rimslcine des Vnlkaiis Tnngnaragna in Colmnhicn, welche Herr A. v. lIüsinoLDT milgcliraclil,
mid (he, welche Dr. Meven vom Vulkan Viejo in I'eiu aufgelesen, auch massive maniiichrache Glastrümmer zeigen, unter deren
vielerlei Gestallcu sich einzelne linden, die mit IMnlolilharien Aehnlichkeit haben olmo dergleichen zu sein; allein die zwischen jenen
anwesenden tleullicheii organischen Furinen erlauben sie anders zu heurlheilen und in den Kreis derselben mit zu ziehen.
Das anszus[n'eehenile liesnhal dieser Analysen ist, dass der llimslein von Tollo einige deutliche, vielleicht auch, aber weniger
deutlich, viele organische Süsswasser-Formen in seinen Bestandtheilen zeigt, welche zum Theil iihereinstimmend sind mit denen des Iblgenilen
lufusorien-Ti'ipels von Arei|iii|ia in Peru.
650. Inrusorien-Tripel von A c a n g a l l o hei A r e q u i p a in P e ru. Bei Arequipa, in den Cordilleren des Titicaca-Sec's,
sind neuerlich mehrere Vulkane verzeichnet worden, allein nach Leop. v. Bücn 1825 (Canar. Ins. S. 395) ist mir der Yo/cilti ila Arequipa
ein wahrer thäliger Ccntralviilkan. Dieser Yolcim ilc Arequipa, welcher der Stadt gleiches Namens am nächsten liegt, hat nach CunzoN
eine Mühe von llißSO par. Fuss und liegt 39' / j Seemeile von der Küste entfernt. An der ersten Postslation von Arequipa zum Vulkan hin,
welche Cangallo oder Acangallo heisst, in der hetl-ächtlichen Höhe iler dortigen Gegend, die 7753 Fuss über dem Meere liegt, bat
Dr. SIeiek eine 5 Zoll lange Prohe aiigehlichen verwitterten weissen Porphyrs eingosammelt und sie deshalb, wie er mir inihidlieh mittbeille,
milgcnonnnen, weil die Subslaiiz die Färbung der ganzen Gegend bedinge und für dieselbe in weiter Verbreitung charakteristisch
sei. Von ileinscibcn Keisendeii wird auch bemerkt, dass der Vulkan von Arequipa (auch Misti genannt) niemals I.aven, nur Bimstcino
aiisgeivorlon habe, .icnes weitverbreitete, einem verwilterten weissen Poi-jibyr ähnliche, und die Gcgcnil charakterisirende Gestein ist von
mir bereits 1844 analysirt, niid als ein völlig deutlicher Infnsorien-Tripel crkaunt worden, aus dem 30 Arten von sehr wohlerhaltciien
Formen, 18 Polygastcrn, 12 Phytolilharien, verzeichnet wurden (iMonatsber. der Berl. Akad. 1844 S. 339). Da Meyem kein Mincralog
und allznoll ein llüchtig beobachtender aber sehr besliinmt abiirtbeilender Darsteller war, so ist freilieb von neuen Reisenden erst eine
ruhigere Aulfassung der dortigen geologischen Verhältnisse abzuwarten; allein dass er von einem unscheiiibareii mürben weissen Gestein,
welches kein Minei'alog, kein Ileisender sehr beaclitct, ein 5 Zoll grosses Haiidstück mitnahm, ohne zu ahnen dass es lulusorien-Tripel
sei, lässt scbliessen, dass die Masse im|ionirciul, charakteristisch mächtig und verbreitet war. Auf eine ähnliche Weise scheint der Kieseiguhr
von Islo de Bourbon und Isle de France, iinjionirt zu haben und nach Europa in die Gabinete gekommen zu sein, wie bereits vorn S. 2 6 5
beiiKukt worden ist, wo nur an der Stelle des Maipu-Vulkans der Vulkan von Arequipa zu lesen ist, obschon vielleicht beide in gleichem
Verbältuiss sein mögen.
Was die Substanz anlangt, so ist das im Berliner Mincralicn-Cabinet vorhandene Stück als von Cangallo stammend bezeichnet.
Säure bewirkt kein Brausen, Gliihen bräunt erst die Masse und s'tellt dann die natürliche Farbl: wieder her. Das Stück hat eine gelblichweisse
Farbe, eine meblai'tig abfärbende Obei'flâche und einen festen scbiefrigen Kern von in's Rostrothe übergehender Farbe, der einem
leinkörnigen Sandsteinschiefer gleicht. Mevek spricht von solchen Verhältnissen in seiner Reise bei Cangallo iiicbt, indem, beim Druck
des Testes, von ihm diese mürben Massen mit den verwitterten Trachylen und Porphyren der ganzen Gegend für einerlei gehalten wurden.
•Sehr [lassend ist aber, was er (II. S. 41) von der Bergkette Sogundo alto, beim Herabsteigen von Arequipa iiaeli der Küste, sagt:
„Gleich hinter dem Primero alto (erste Bergkette) tritt eine zweite Bergkette hervor, über die ebenfalls der We g nach der Küste hinablührt;
sie wird mit dem Namen Segundo alto belegt und besteht aus denselben dioritischen und sienitischen Gesteinen. Später treten
diese Gesteine wiederum auf und wechseln mit einem leinkörnigen Sandsteine; diese Gebirgsarten sind hier zuweilen auf ihrer Oberlläche
zu einem weissen und sehr feinen Pulver verwittert, welches die Abhänge und die Sehluchtcn der Bergrücken oft wie mit Schnee bedeckt,
wie es uns auch aus der Ferne her erschien. Der W e g verläuft beständig im Gebirge, dessen Felsmassen von aller Vegetation entblösst
sind, lind mau kann sich kaum etwas Einförmigeres denken, als eben diese Gegend; kein Gräschen, kein liisect und kein Vogel lässt
sich sehen, nichts als die Gerippe der gefallenen Maullhierc zieht die Aufmerksamkeit der Reisenden auf sich." Auf mein mündliches
Befragen eriniierte sieb Meyes der Oerllichkcit nicht specieller. Es mag wohl eine so auflallende Gegend gewesen sein, welche die Probe
milziiiichmen Veranlassung gab. Da ilie Substanz jedenfalls eine Gebirgsart ist, so iiätte auch eine Wiederholung derselben Ablagerung
in verschiedenen Höhen bei Segundo alto, unterhalb und bei Cangallo, oberhalb Arequipa, so wenig Auffallendes, als es überhaupt nicht
aiillällend sein würde, gleiche Tertiär-Ablagerungen an beiden Punkten in einem vulkanisch mannichfach partiell gehobenen und veränilerten
Lande vorziilinden.
Dieser sehr mürbe, leicht abfärbende mehlartig weisse, aber massiv zusammenhängende Tripel, welcher durch Eisenoxyd-
Infiltrationcn in horizontalen parallelen Streifungen fester zusaminengehacken, und dann eiuem feinen scbiefrigen Sandsteine oder Polierschiefer
gleicht, mag hier und da unmittelbar auf dem rothen Sandsteine liegen, welcher, wie Meyen mittheilt (II. S. 2 5 ) , im Thale von
Arequipa auf Grünstein und einem sienitischen Gesteine ruht, eine Lagerung, die ganz dicht bei der Stadt deutlich zu sehen sei. Da
Meye.n's Steiiiproben durch G. Rose mineralogisch bestimmt worden sind, so wird das obige geognostische Bild Meyen's richtig sein.
Unter dem iMikroscop besteht die. mürbe weisse Gebirgsart aus weit Überwiegeini vorherrschenden deullich erkennbaren Kioselscbalen
von Polygasteni, einigen Spongolithen und Pliytolitliarien und aus nur wenig beigemischtem vulkanischen Sande, aus etwas Glimmer,
grünen Gryslalliirismeii, deren Fragmenten und kurzzelligen, auch langzelligen, Bimsteinlheilcn. Der Sand ist entschieden kein Trümmersand
des rothen Sandsicins, und die dopjieltlicblbreclienden quarzigen Tbeilebcn sind so scharfkantig, dass sie nicht durch Verwitterung, sondern
nur durch gewaltsame Trennung in diese Form gebracht sein können, was sie als vulkanische Projectile mit bezeichnet. In 20 Analysen
dieses Tripels oder Polirscinefers wurden von mir aihnälig 7C organische Formen, im Ganzen 79 Formen, erkannt: 44 Polygasteni,
32 Phytolilharien, 3 nnorganisclie Formen, ausserdem unförmlieher quarziger Sand in geringer Menge. Keine von allen Formen ist eine
entschiedene Meeresbildniig, die grosse Mehrzahl sind weitverbreitete Süsswasser-Formen. Es ist mithin diese ausgedehnte Tripelbildung
ein mit vulkanischem Slaubc innig gemischtes Süsswassergebild. Da sich in den Kieselschalen der Polygastern und den Phytolitharicn
eine so starke vulkanische Einwirkung nicht erkennen lässt, dass sie mit den Bimstcintheilchen gleichwerthig erschiene, so bleibt es im
Zweifel, ob die (iebirgsart ganz als vulkanisches Projectil, als viilkaniscbe Asche, anzusehen ist. Manche Unregelmässigkeiten, besonders
der Discoplea peruana, wären durch nicht bis zum Schmclz|iiinkt intensives Verglühen dann erklärbar. Andererseils liesse sich denken.
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dass die Gebirgsart die Ablagerung eines grossen ehemaligen süssen See's gewesen, und dass in dieser Zeit vulkanische Staubregen sieh
in die Niederschläge gemischt haben. Abllnss des Wassers und nngleiehe Hebung des geobodens würde das Uebrige erläutern. Geologen
ohne Eigensinn müssen an Orl und Stelle alles scliärfcr vergleichend in Uehersicht nehmen. „ , „ . , , n
Vorherrschend massebildende Formen sind Biscopka peruana, Fraißaria peetimlis, Fr. Venler, Galhonella annehalcea. Dazwischen
sind Eunoiia dcpressa, grmmlata und zebrim mit Spongolillm acieularis und S.jnedra Vina ziemheh häufig Survrella mala,
eine grosse, der S. Falklandiae nah verwandte aber breitere Arl, ist nicht selten. Im .labre 1844 wurden,Ton den 3 0 Arten 2 als neu
bezeichnet, Cmnadadiseus mlcmvius und Dismplea peruana-, jetzt siinl, nachdem mehr als doppelt so viel Formen m der Substanz unterselne.
len worden, auch ausser jenen 2 nur noch 2, zusammen 4 charakteristische Formen hervorgetreten, nämlich noch IHmmlarw
Amphisbaena und die schon 1 8 « auch genannte Surirella ovata.
Ü B E R S I C H T
DER FOSSILEN UND VULKANISCH ABGELAGERTEN EOllMEN AUS CHILE -UND PERU.
BimsWln Tripui Til [loi
Tn"lo
l'KHlI.
Tollo.
Cllll-li cllIL^:. I'EIUl,
P o l y g a s t e r n : 4(3. 1 2 P h y t o l i t h a r i e n : 37. 1 2
Achnanlhes vcnlricosa. -1- Amphidiscus ornaitis . -IAmphora
libyca . . . . -H 5 truncalus. -1-
Campy lo discus vulcanius -1- Lilhodontium Aculeus . +
Cocconcis fasciala . • . -t- i Bursa . . +
Í iineatu . . • + Í nasulum?
f Placcnlula . + Î r OS Ir alum +
f striala . • • + Lilhoslìjlid. Amphiodon +
Coccojic/n« /ircus . . . + Í angulaUim, + • + •
? asperum. . + 5 biconcamn-
i Fusidiuin . + f Walcarai. +
s lanceolaluvi? Í calcaralwn +
! Lcploceros. + f clavalum?
liiscoplca comla . . . + S ClepsammiÍ
peruana . . + -1- dium. +
Eunolia depressa . • • -1- f cre-nulalum +
# gibba . . . . + f ntrvalum . +
e granulala . • + Í denliculal. +
í Tcxlrimla . . -1- l (= ììiserral.)
s Zebra . . . . -l- \ ' Emblema . +
Í zebriita • • • + \ f Formica . -P
fragilaria peclinalis . + t irregulare? +?
Í Venler. . . + V s Ossicuhim 4-
— ? . . . .
-1-
polyildrim -t-
Gallionella aurichalcea + quadratum -1-
; distaiis . . + f rude . . . +
Gomphonema subtile • -1- -- Securis? .
Navicula lineolala . • + Serra. . . +? oblusa . . • -1- sinuosum . +
,
« Plalaica • . + Iriquelnm?
5 sculpla . . . +
. Spoiigolilh is (icicularis «j 4-' -lÍ
Sigma . . • -1- f fi in(lexa +
> Silicula. . . -1- f apiciilala . +
Í -?.... +1 • i Aralrum . +
Pinmi^aria Àmphisbacna + Í (ispera . . +
« borealis tt . + Í ¡••orfex . . -tÍ
dffurrc;i5 ' . f Fustis . . •i -tÍ
Digitui . . mesoffongijia / -If
mesogongyla i ramosa . . -1-
Í peregrina . \ + verrucosa . / +
Í viridis . . . + Summe (Ics Organisahou 83 15 16
Slaurone'is Phoenicenler. +
Surii-clla Librile . . . +
! fivala . . . . +
Syncdra acula . . . . + Grûiic Cryslallprismen. +
Ulna . . . . + Glimmor, . +
Trachelomonas laevis . -f üiinslein . J . +
ti 1 44 1 Ganzo Stimme 8 6 1 15 1 79
ESSBAKE EUDES VON TERU UND BOLIVIA.
Es ist nocli über die essbare Erde der Peruaner und Bolivier eine kurze Nachricht hier einzuschalten. Man füllt sich dort
allgemein den Mund mit C o c a , wie man in Ostindien Betel kaut. Die Betel-Blätter (Piper) werden mit ungelöschtem gebrannten Kalk
in den Mund genommen, die Coca wird in jenen Ländern mit einer, Tonr a genannten, Erde zusammen gekaut und in Pillen goformt,
wcichc etwas speichelerregend, erwärmend und wie Opium aufregend sind. Die Pflanze ist Erylhroxylum Coca. Meyes sah die Blätter
in Arequipa, Chuquito, Piino und Islay auf dem Markte verkäuflich, und nennt La Paz in Bolivien als Haupt-Uandelsort dafür (Reise II.
S. IG, 17, 20). In Brasilien werden, nach Mahtius Reise III. S. 1169, die Blätter ohne Beimischung von Erde in den Mund genommen.